Im Gegensatz zu seiner gesellschaftlichen Bedeutung spielt der Hund im Sport nur Nebenrollen. Hauptsächlich jagt er als Knochengerüst auf irischen Rennbahnen aussichtslos hinter einer Hasenattrappe her – was jeder halbgebildete für würdelos hält. Des Weiteren taucht er noch als blinder oder dummer Hund in Person des Schiedsrichters auf. Das war’s dann aber auch.
Die gefühlte Heimat des Dackels ist München
Keiner käme auf die Idee, den Hund bei seinem Rassenamen zu rufen. Der Rauhaardackel, mag er auch Koffer packen können, bleibt für dumpfbackige Zweibeiner der dumme Hund. Die gefühlte Heimat des Dackels ist München, ohne dass jemand auf die Idee käme, den Dackel abschätzig einen blöden Münchner zu nennen.
Beim Afghanen liegt der Fall anders. Die Vorfahren dieses eleganten Windhundes stammen tatsächlich aus
. Er ist also ein Zuwanderer. Eine seltsame Minderheit, der man nicht nur in Corona-Zeiten häufigere Friseurbesuche anraten möchte. Selbst wenn er so schlau wäre, dass er das bayerische Abitur bestünde, hielten ihn die Deutschen für einen blöden Hund. Einen Fremden, der sich hier eingenistet hat.Das führt dann mitunter zu Verwechslungen mit dem zweibeinigen Afghanen – natürlich auch in herabwürdigender Form. „Scheiß-Afghane“ bekam Leverkusens Nadiem Amiri am Freitag im Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin zu hören. Amiri ist deutscher Nationalspieler, in Ludwigshafen geboren.
Florian Hübner hat sich bei Nadiem Amiri entschuldigt
hat sich bei Amiri entschuldigt. Amiri die Entschuldigung angenommen. Trotzdem ermittelt nun zurecht der Deutsche Fußball-Bund. Ist Hübner ein Rassist? Vermutlich nicht. Er war nur für einen Augenblick, in dem er jede Kontrolle über sich verloren hat, dümmer als ein zotteliger Afghane.
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