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Glosse: Auf Du und Du mit Jupp und Julian

Glosse

Auf Du und Du mit Jupp und Julian

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    Sind seit Samstagnachmittag per Du: Jupp Heynckes (links) und Julian Nagelsmann.
    Sind seit Samstagnachmittag per Du: Jupp Heynckes (links) und Julian Nagelsmann. Foto: Udo Mirgeler, dpa

    Julian Nagelsmann, der Trainer der TSG Hoffenheim, kann das Wochenende als vollen Erfolg verbuchen. Dass seine Mannschaft gegen den FC Bayern verloren hat, spielt da eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Denn eine Nullrunde beim Rekordmeister ist mittlerweile bei allen anderen 17 Bundesligisten fest eingeplant. Nein, der 30-jährige Jungspund unter den Bundesligatrainern kann sich den Samstag aus einem anderen Grund im Kalender rot ankreuzen: Jupp Heynckes, Trainer der Bayern, und er sind jetzt per Du.

    Nachdem die beiden Übungsleiter fröhlich miteinander plauschend zur Pressekonferenz in der Münchner Arena erschienen waren, berichtete Nagelsmann von dieser neuen Gesprächsebene. „Jetzt darf ich Jupp sagen. Vorm Spiel habe ich ihn noch gesiezt“, platzte es aus dem Coach heraus. Zusammen mit dem Umstand, dass die TSG bei den Bayern zwischenzeitlich sogar mit 2:0 führen durfte, ergibt das für Nagelsmann einen rundum gelungenen Samstagnachmittag.

    Nicht jeder Bundesligatrainer kann sagen, dass es ihm zuletzt so gut ergangen ist. Das zeigt das Beispiel von Stuttgarts Ex-Trainer Hannes Wolf. Der musste nach einer für einen Aufsteiger desaströsen Bilanz von nur sechs Siegen aus 20 Spielen und einem nicht minder verwerflichen Tabellenplatz 14 nun seinen Spind ausräumen. Jetzt ist er bestenfalls mit dem Sachbearbeiter der Arbeitsagentur per Du.

    Ein Leben lang Äppelwoi für Niko Kowac

    Noch schlimmer hat es Frankfurts Trainer Niko Kovac erwischt. Der sah sich im Zuge der Jahreshauptversammlung der Eintracht offenbar genötigt, eine lebenslange Mitgliedschaft bei dem Verein einzugehen. Übersetzt heißt das: ein Leben lang Äppelwoi und ein Stadt gewordenes Industrieviertel. Als Kompensation gab es für den 46-Jährigen einen Schal der Eintracht aus der Hand von Präsident Peter Fischer, dazu einen je nach Sichtweise euphorischen bis aufmunternden Applaus der Mitglieder. Schön ist das nicht. Immerhin wurde Kovac nicht überredet, sich das Vereinslogo tätowieren zu lassen. Bei Trainerkollege Markus Babbel, der sich zeitweise all seine Klubs stechen ließ, gehen angeblich schon die noch freien Stellen aus.

    Zusammengefasst: Bundesligatrainer im Jahr 2018 – das ist keine einfache Aufgabe. Umso wertvoller ist es, dass sich die Kollegen untereinander austauschen können. Das alles macht das Du von Heynckes so wertvoll.

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