Sieben Kinder kollabierten bei den Bundesjugendspielen in Kempten. Temperaturen um die 30 Grad waren eine zu große Belastung für sie. Dieser Vorfall im Jahr 2013 erregte besonders viel Aufmerksamkeit - dass Sportler im Sommer gesundheitliche Probleme bekommen, ist aber keine Seltenheit. Wer sich im Freien bewegt, sollte einiges beachten.
In den vergangenen Tagen lagen die Ozonwerte bedingt durch die hohen Temperaturen nur knapp unter der Grenze von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter. Dass sie in dieser Woche überschritten wird, lässt sich nicht ausschließen. "Wir würden in diesem Fall die Bevölkerung sofort informieren, da empfindliche Menschen dann auf keinen Fall Sport im Freien treiben sollten", sagt eine Sprecherin des Bayerischen Landesamts für Umwelt in Augsburg.
Ozon greift die Lunge an und reizt die Schleimhäute, was zu Kopfschmerzen, Husten und tränenden Augen führen kann. Viel Bewegung im Freien sollte auf jeden Fall vermieden werden. Denn während Menschen im Ruhezustand fünf Liter Luft pro Minute ein- und ausatmen, verzehnfacht sich das bei Anstrengung - wodurch deutlich mehr Ozon aufgenommen wird.
Im Sommer muss Sport genau geplant werden
Um keine Probleme durch Ozon und Hitze zu bekommen, sollte Sport genau geplant werden. "Beispielsweise sollte man ihn vom Nachmittag auf den kühleren Morgen oder Abend verschieben", sagt der Augsburger Sportwissenschaftler Mohamed Bounoua. Sportler sollen außerdem auf passende Kleidung achten, Schatten suchen und viel trinken - vor allem Sportgetränke.
Wichtig sei neben einer guten Vorbereitung auch, dem Körper nach dem Sport viel Ruhe zu gönnen. "Kalte Bäder helfen besonders gut, gesundheitliche Probleme zu vermeiden", sagt Bounoua.
Sinnvoll kann es auch sein, Sport nach drinnen zu verlegen - egal ob ins Fitnessstudio oder in die eigene Wohnung. Wer sich in seinem Zuhause vor Ozon schützen möchte, sollte bei hohen Temperaturen allerdings nicht am Mittag lüften - sondern am besten schon am kühleren Morgen.
Fußballspiele können verlegt oder verkürzt werden
Sportvereine müssen im Sommer besonders wachsam sein. Daher gibt es beispielsweise vom Bayerischen Fußball-Verband Empfehlungen und Hilfen für die einzelnen Vereine. "An besonders heißen Wochenenden sind Spielverlegungen kostenlos und unbürokratisch möglich", sagt Sprecher Thomas Müther.
In Absprache mit Schiedsrichtern ließen sich zusätzliche Trinkpausen vereinbaren. Vor allem bei Freundschaftsspielen könnten sich die Gegner außerdem darauf einigen, mehr Einwechselspieler zuzulassen oder das Duell sogar zu verkürzen.
Müther sagt: "Die Vereine nehmen das Thema Hitze ernst und gehen sehr gut mit gefährlichen Temperaturen um." Im Vordergrund müsse schließlich vor allem bei Kindern und Jugendlichen stehen, dass die Gesundheit beim Sport nicht gefährdet wird.