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Gelandeter Adler: Sven Hannawald: Neues Spiel mit dem Risiko

Gelandeter Adler

Sven Hannawald: Neues Spiel mit dem Risiko

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    Sven Hannawald
    Sven Hannawald Foto: dpa

    Großes Kino vor dem

    Er hat lange nach einer neuer Aufgabe gesucht, jetzt glaubt er, sie gefunden zu haben. "Mir geht es gut. Mir geht es wirklich gut. Das liegt auch daran, dass ich eine neue Aufgabe gefunden habe, in die ich mich hineinknien kann", sagt Sven Hannawald in Oberstdorf.

    Im Allgäu trafen sich sein altes und sein neues Leben. Hier hatte 2001 sein bislang unerreichter Triumph bei der Vierschanzentournee begonnen - vier Siege in vier Springen. Jetzt lud er die Journalisten ins Oberstdorfer Kino, um mit ihnen in seine Zukunft zu blicken: Hannawald wird ab April in der Motorsportserie ADAC GT Masters-Serie starten. Welcher Profi-Fahrer mit ihm ein Duo bildet, ist noch ebenso offen wie das Auto-Fabrikat. Auch die Sponsoren werden erst später präsentiert.

    Für Sven Hannawald sind das aber zweitrangige Fragen. Belastet haben ihn andere Sorgen. Im Jahr 2004 war der einstige Überflieger am Boden. Er litt am Burn-out-Syndrom, ging in stationäre Behandlung und beendete seine Karriere als Skispringer.

    Was blieb, war Leere. Geld hatte er genug. Was fehlte, war eine neue Aufgabe. In einem Interview sagte er über sein Leben: "Die Wochen vergehen und ich weiß eigentlich gar nicht, wo sie hin sind. Ich habe ja kein zählbares oder fassbares Resultat."

    Der 35-Jährige suchte nach einer neuen Herausforderung. "Das ist nicht einfach, wenn man einen Sport mit so viel Adrenalin gemacht hat", sagt er in Oberstdorf. Adrenalin, Nervenkitzel, Risiko - das hat Sven Hannawald als Skispringer genossen und später vermisst. Ein Platz im Büro hätte kaum geholfen. Im Motorsport glaubt er, diese aufregende Mischung wiederfinden zu können.

    Sven Hannawald hat ein paar Mal als Gastfahrer hineingeschnuppert. Mit Hilfe seines neuen Managers Axel Watter will er nun aber in den nächsten Jahren "professionell" mit einem 500-PS-Auto über sieben Rennpisten rasen. Er freut sich darauf, mit "dem Risiko zu spielen", zu trainieren, zu testen und zu lernen. Endlich wieder eine Aufgabe. "Ich bin infiziert", sagt Hannawald.

    Er will wieder Gas geben - aber nicht überziehen. Das ist eine Lehre aus seiner Krankheit: "Ich will professionell arbeiten, aber versuchen, nicht so extrem zu sein. Ich lebe mein normales Leben weiter, das ich früher so nicht hatte", sagt er. Sven Hannawald hat einen Sohn in Berlin, inzwischen lebt er mit seiner neuen Freundin Marie-Therese in München. Und er spielt Fußball. Einst für den TSV Burgau im Landkreis Günzburg, jetzt für den TSV Neuried in der Nähe von Marcus Bürzle

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