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Gegner des FC Bayern: 10.000 Einwohner, riesige Euphorie: Das ist der SV Rödinghausen

Gegner des FC Bayern

10.000 Einwohner, riesige Euphorie: Das ist der SV Rödinghausen

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    Trainer Enrico Maaßen trifft mit dem SV Rödinghausen auf den FC Bayern München.
    Trainer Enrico Maaßen trifft mit dem SV Rödinghausen auf den FC Bayern München. Foto: Friso Gentsch, dpa

    SV wer? Als der FC Bayern München bei der Auslosung der zweiten DFB-Pokalrunde den Regionalligisten SV Rödinghausen aus dem ostwestfälischen Kreis Herford zugelost bekam, konnten die wenigsten etwas mit dem Namen anfangen. Am Dienstag, 30. Oktober kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden Klubs, Anpfiff is um 20.45 Uhr. Spätestens bis dahin sollten sich die Spieler des FC Bayern etwas mit ihrem Gegner auseinandergesetzt haben. Gut: Rödinghausen hatte in der erste Runde den Zweitligisten Dynamo Dresden hinausgeworfen, sogar auf spektakuläre Weise: Der entscheidende Treffer zum 3:2 fiel erst in der letzten Minute der Verlängerung. Aber sonst?

    SV Rödinghausen: Das ist der Gegner des FC Bayern im DFB-Pokal

    Tatsächlich sorgte der kleine Klub, der 1970 aus der Fusion der Vereine VfR Bieren und SC Grün-Weiß Schwenningdorf entstanden war, bislang nicht für die großen Schlagzeilen. Die bekannteste Personalie war bislang ein ehemaliger Trainer: Im Sommer 2016 übernahm der ehemalige Bundesligaspieler Alfred Nijhuis den Klub. Für den MSV Duisburg und Borussia Dortmund lief der Niederländer 241 Mal in der Bundesliga auf. In Rödinghausen musste er aber nach eineinhalb Jahren wieder gehen. Auch wenn Rödinghausen von einem Geldgeber gesponsert wird und sich deswegen den Ruf eines "Mini-Hoffenheims" erarbeitet hat: Große oder bekannte Namen fehlen im Kader.

    Dennis Engel (r) aus Rödinghausen im Zweikampf mit Philip Heise.
    Dennis Engel (r) aus Rödinghausen im Zweikampf mit Philip Heise. Foto: Friso Gentsch (dpa)

    Eine spektakuläre Geschichte betrifft den Trainer Rödinghausens

    Die spektakulärste Geschichte, die Rödinghausen derzeit zu bieten hat, betrifft den aktuellen Trainer Enrico Maaßen. Der 34-Jährige ist erst seit Saisonbeginn für die Mannschaft zuständig und trainierte zuvor den SV Drochtersen/Assel. Drochtersen? Da sollte was klingeln. Der Dorfklub war in der ersten Runde der Gegner der Bayern gewesen - und zog sich bei der knappen 0:1-Niederlage achtbar aus der Affäre.

    Als Drochtersen in der ersten Runde de FC Bayern zugelost bekommen hatte, dürfte sich Maaßen etwas geärgert haben, den Verein gewechselt zu haben. Schließlich kommt für einen Amateurtrainer die Chance, gegen den Rekordmeister anzutreten, in aller Regel nur einmal. Weil Rödinghausen aber in der ersten Runde gegen Dresden gewonnen hatte, lag man vor der Auslosung zur zweiten Runde erneut im Lostopf - und bekam mit dem FC Bayern tatsächlich den dicksten Fisch im Topf zugeteilt.

    Maaßen hat also doch noch die Chance, gegen den FC Bayern anzutreten. Direkt nach der Auslosung sagte er in der ARD: "Das ist Wahnsinn, eine dieser Geschichten, die der Fußball schreibt. Ich habe den Jungs in Drochtersen gratuliert und sie haben mir noch gesagt, dass es ihnen leid tut, dass mir das jetzt entgangen ist - und dass wir dann eben eine Runde überstehen werden und dann die Bayern bekommen. Genauso ist es jetzt gekommen." Humor hat Maaßen übrigens: Mit einem Lächeln fügte er hinzu: "Wir werden versuchen, unserer Favoritenrolle gerecht zu werden."

    Der Vergleich der Marktwerte spricht Bände

    Bei aller Liebe für den Außenseiter - dass ein Sieg gegen die Bayern eine Mission Impossible ist, weiß auch Maaßen selbst. In der Regionalliga West steht der Klub zwar im oberen Drittel. Wer bekannte Namen im Spielerkader sucht, tut sich aber schwer. Der gesamte Marktwert der einzelnen Spieler liegt laut Transfermarkt.de bei 2,3 Millionen Euro. Der FC Bayern kommt dagegen auf einen Marktwert von 807,8 Millionen Euro. Wertvollster Spieler der Rödinghauser ist Stürmer Simon Engelmann mit einem Marktwert von 175.000 Euro. Bayerns beste, Robert Lewandowski und James, liegen jeweils bei 80 Millionen Euro. Bei den Toren liegen Engelmann und Lewandowski jedoch gleichauf: Beide trafen in der ersten Runde jeweils einmal.

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