Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

"Gebete erhört": Afrika feiert "Black Stars"

Sport

"Gebete erhört": Afrika feiert "Black Stars"

    • |
    «Gebete erhört»: Afrika feiert «Black Stars»
    «Gebete erhört»: Afrika feiert «Black Stars» Foto: DPA

    Mit seinem Treffer in der dritten Minute der Verlängerung schoss Gyan Ghana zum ersten Mal bei einer Fußball-Weltmeisterschaft unter die besten Acht. Viel wichtiger aber: Afrikas WM-Party geht weiter, das letzte "Heim"-Team hält die Träume der Fans von Kapstadt bis Kairo am Leben.

    "Gott hat unsere Gebete erhört", schrieb "ghanaweb.com" überglücklich nach dem Erfolg des Teams um Kevin-Prince Boateng, der in Rustenburg mit seinem furiosen Führungstreffer (5.) den Weg ins Viertelfinale geebnet hatte. Trotz bitterer Kälte empfingen Hunderte Fans tief in der Nacht ihre Helden am Mannschaftshotel in Sun City, trommelnd und singend feierten die Spieler eine rauschende Siegessause. "Wir haben davon geträumt, jetzt ist der Traum wahr geworden", sagte der Leverkusener Hans Sarpei.

    Noch nie hat es eine afrikanische Mannschaft bei einer WM bis in die Vorschlussrunde geschafft. Kamerun 1990 und Senegal 2002 waren jeweils im Viertelfinale gescheitert. "Mit der Geschlossenheit, die wir als Mannschaft haben, können wir noch viel erreichen", befand Mittelfeld-Künstler Ayew. "Alles ist möglich im Fußball. Wir dürfen uns das Träumen nicht verbieten."

    Auch in der Heimat gab es kein Halten mehr. Auf den Straßen der Hauptstadt Accra machten Tausende die Nacht zum Tage. "Yes we can!", kommentierte der Sender "Joy FM". Aus ganz Afrika trafen Glückwünsche ein, Internet-Foren und Blogs quollen über vor lauter Freudenbotschaften euphorisierter Fans. Auch Südafrikas Regierungspartei ANC gratulierte überschwänglich: "Wir sind sicher, dass ihr es jetzt auch bis ins Finale schafft."

    Ghanas Himmelsstürmer scheinen die enormen Erwartungen nach dem schnellen WM-Aus der anderen fünf afrikanischen Teams nicht etwa zu lähmen, sondern sogar zu beflügeln. "Wir waren sehr enttäuscht, dass keine andere afrikanische Mannschaft weitergekommen ist. Jetzt kämpfen wir für sie alle. Und wir spüren, dass Afrika hinter uns steht", erklärte der zum "Mann des Spiels" gewählte André Ayew.

    Der Sohn von Ghanas Fußball-Idol Abédi Pelé wird den "Black Stars" im Viertelfinale gegen Uruguay am Freitag in Johannesburg allerdings wegen einer Gelb-Sperre ebenso fehlen wie Innenverteidiger Jonathan Mensah. "Das ist ein riesiges Problem für uns - die Karten und die Verletzungen", meinte Trainer Milovan Rajevac. Der Coach muss auch um den erneut bärenstarken Boateng bangen, der wegen einer Oberschenkelblessur vorzeitig vom Platz musste. "Unsere Mediziner haben viel Arbeit vor sich", sagte Rajevac.

    Kapitän John Mensah vertraut jedoch auf himmlischen Beistand. "Gott ist mit uns. Wir werden immer stärker und können es ins Halbfinale schaffen", beteuerte der Abwehrchef. Auch Kollege John Pantsil, der nach dem Schlusspfiff auf der Laufbahn des Royal- Bafokeng-Stadions zwei Ehrenrunden mit einer riesigen Ghana-Flagge gedreht hatte, wünscht sich weitere Glücksmomente. "Wir wollen jetzt noch nicht nach Hause gehen", versicherte der Profi vom FC Fulham, "wir haben die Mannschaft dafür, hierzubleiben."

    Auch die WM-Organisatoren sind hocherfreut über Ghanas Erfolg. "Wir sind sehr begeistert, dass Ghana es geschafft hat und ganz besonders glücklich, dass ein afrikanisches Team weitergekommen ist", sagte OK-Sprecher Rich Mkhondo in Johannesburg. Das Organisationskomitee wünsche der Mannschaft um Kevin-Prince Boateng "alles Gute", erklärte Mkhondo.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden