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Fußball: WM-Vergabe nach Katar: Blatter gibt politische Einflüsse zu

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WM-Vergabe nach Katar: Blatter gibt politische Einflüsse zu

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    Joseph Blatter bei der WM-Vergabe 2022 an Katar.
    Joseph Blatter bei der WM-Vergabe 2022 an Katar. Foto: Walter Bieri, dpa

    Jetzt also doch: FIFA-Boss Joseph Blatter hat bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 nach Katar politische Einflüsse eingeräumt. Auf die Frage, ob der Zuschlag für den Wüstenstaat durch die FIFA-Exekutive durch Zuwendungen beflügelt worden sei, antwortete Blatter in einem Interview der Wochenzeitung Die Zeit: "Eindeutig ja! Es gab direkte politische Einflüsse. Europäische Regierungschefs haben ihren stimmberechtigten Mitgliedern empfohlen, für Katar zu stimmen, weil sie große wirtschaftliche Interessen mit diesem Land verbinden."

    Spitze gegen Platini

    Die Äußerung Blatters dürfte als Spitze gegen UEFA-Präsident Michel Platini verstanden werden. Der Franzose, der womöglich 2015 gegen Blatter um das Amt des FIFA-Präsidenten kandidiert, hatte seine Wahl für Katar öffentlich bestätigt. Wenige Tage vor der Abstimmung war Platini zu einem Abendessen mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im Élysée-Palast geladen. Mit am Tisch saß auch Scheich Hamad Al Thani, der Emir von Katar. Platini hatte das Abendessen im Gespräch mit France Football nicht bestritten, wohl aber, dass es ein Abkommen gegeben habe.

    Noch ist der Umzug in den Winter nicht beschlossen

    Derzeit untersucht die FIFA-Ethikkommission unter Vorsitz von Chefermittler Michael Garcia die Korruptionsvorwürfe rund um die WM-Vergabe an Katar 2022, aber auch an Russland 2018. Unterdessen hat Blatter in der Diskussion um eine Verlegung der WM 2022 in die Wintermonate bekräftigt, dass die Austragung der Endrunde im Sommer nicht explizit festgelegt sei. "In unserer Ausschreibung steht: im Prinzip Juni, Juli. Wir müssen zeitlich flexibel sein, denn sonst kämen die Länder südlich des Äquators niemals als Austragungsort für eine WM infrage."

    Beim Thema Doping machte sich Blatter für ein Anti-Doping-Gesetz in Deutschland stark. Dann könne die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) richtig loslegen. "Das heißt: den Fußball genauso wie die Leichtathletik überrollen und gezielt eingreifen", ergänzte Blatter. (dpa)

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