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Fußball-WM 2018: Felix Brych ist der letzte Deutsche bei der Fußball-WM

Fußball-WM 2018

Felix Brych ist der letzte Deutsche bei der Fußball-WM

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    Das Ausscheiden der DFB-Elf könnte sein Glück sein: Schiedsrichter Felix Brych.
    Das Ausscheiden der DFB-Elf könnte sein Glück sein: Schiedsrichter Felix Brych. Foto: Pedro Fiuza, ZUMA Wire, dpa

    In den Stadien der Welt hat Schiedsrichter Felix Brych Etliches entschieden. Dass er bei einer WM einen Eklat auslöst, war dann doch ungewohnt für ihn. Weil Brych im Spiel gegen die Schweiz den Serben einen umstrittenen Elfmeter verweigerte, bemühte deren Trainer Mladen Kristajic einen skandalösen Vergleich. „Ich würde ihn nach Den Haag schicken“ sagte Kristajic in Anspielung auf den Sitz des Kriegsverbrecher-Tribunals für das ehemalige Jugoslawien. Brych sollte dort der Prozess gemacht werden, ätzte Serbiens Trainer weiter.

    Brych hat als Schiedsrichter fast alles erreicht - das WM-Finale fehlt ihm noch

    Läuft es ungünstig für Brych, so könnte ihm vom Turnier in Russland nur dieses eine Spiel, vor allem also diese eine Strafraumszene bleiben. Andererseits: Durch das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft sind Brychs Chancen gestiegen, in den Finalspielen eingesetzt zu werden, deutsche Interessenskonflikte sind ausgeschlossen. Vor der WM hatte Brych das Erreichen der K.o.-Runden als persönliches Ziel formuliert, darüber hinaus hat der 42-Jährige so ziemlich alles erreicht, was es als Unparteiischer zu erreichen gibt.

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    Selbst ist er sein größter Kritiker. Fehler macht niemand gerne, erst recht nicht Brych, dessen Leben der Fußball taktet. Ehrgeizig hat der ledige Münchner bereits in jungen Jahren seine Schiedsrichter-Karriere vorangetrieben, längst ist er in den Kreis internationaler Spitzenschiedsrichter vorgedrungen. 2017 leitete er das Champions-League-Endspiel, er hat bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften gepfiffen. Dreimal zeichnete ihn der DFB als Schiedsrichter des Jahres aus. Zu höchsten Ehren kam Brych im Dezember 2017, als Experten und Journalisten ihn zum „Weltschiedsrichter des Jahres“ kürten.

    Gastspiele gab Brych in der saudi-arabischen oder südkoreanischen Liga

    Brych wird von Profifußballern respektiert, wertgeschätzt wird er von Berufs wegen selten. Er tritt bestimmt auf, Kritiker legen dies als Arroganz aus. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Anforderungsprofil des Schiedsrichters gewandelt, auf dem Grün ist er ebenso ein Leistungssportler, dessen Fitness regelmäßig kontrolliert wird. Schon vor Jahren sagte Brych: „Mir fällt auf, dass der Schiedsrichter immer mehr in den Fokus gerät.“ Brych gefällt sich ein Stück weit in dieser Rolle, verkörpert den jungen, dynamischen Referee-Typ. Seit 2004 pfeift er in der Bundesliga, Gastspiele gab er zudem in der saudi-arabischen oder südkoreanischen Liga.

    Brych ist promovierter Jurist, sein eigentliches Berufsfeld ist jedoch grün und rechteckig. Dort verdient er seinen Lebensunterhalt. In der Bundesliga kassiert er 80.000 Euro Grundgehalt, pro Spiel bekommt er zusätzlich 5000 Euro. Leitet er eine Champions League-Partie, erhält Brych 4800 Euro, ab dem Viertelfinale gar 5800 Euro. Der Lohn knüpft sich an Erwartungen und Verantwortung. Gradmesser ist das Fernsehbild. Abseits. Tor. Elfmeter. Der Videobeweis hilft Schiedsrichtern, die Kritik an ihnen wird aber nicht verstummen. Spätestens seit dem Serbien-Spiel weiß Brych das.

    Hier finden Sie den kompletten Spielplan zur WM, den Sie über diesen Link auch im PDF-Format zum Ausdrucken finden: Spielplan zum Herunterladen und Ausdrucken.

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