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Fußball-WM 2018: Diese Engländer: Und sie können doch Elfmeterschießen

Fußball-WM 2018

Diese Engländer: Und sie können doch Elfmeterschießen

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    Englands Mittelfeldspieler Eric Dier verwandelte den entscheidenden Elfmeter - zur Freude seines Trainers Gareth Southgate.
    Englands Mittelfeldspieler Eric Dier verwandelte den entscheidenden Elfmeter - zur Freude seines Trainers Gareth Southgate. Foto: Juan Mabromata, AFP

    Unter den vielen Dingen, die sich diskutieren lassen, gab es drei Wahrheiten, die seit Jahrhunderten als unumstößlich galten: Die Erde ist eine Kugel, ein Kamel geht nicht durch ein Nadelöhr und Engländer gewinnen keine Elfmeterschießen. Seit Dienstagnacht sind es nur noch zwei. Die Engländer haben ihr Schicksal bewältigt.

    Zum ersten Mal in der 9000-jährigen Geschichte Britanniens hat eine Auswahl der Three Lions bei einer Fußball-WM dieses Drama gewonnen. Und wie!

    Einer der berühmtesten englischen Fehlschützen bekam Ärger mit seiner Mutter

    Nicht zufällig die Bälle reingestolpert, sondern chirurgisch platziert, ehe am Ende das Glück ein wenig mitgeholfen hat. Alles in allem haben die Engländer so hart und präzise getroffen, als hätten sie sich für all die Qualen, die ihre Vorfahren am Elfmeterpunkt erlitten hatten, rächen wollen. Auch für den Schmerz, den Stuart Pearce ertragen musste. Pearce ist im WM-Halbfinale 1990 an Bodo Illgner gescheitert. „Warum hast du ihn nicht einfach reingehauen“, hat Mama Pearce ihren Stuart gefragt, als er nach Hause kam.

    Ja, warum nur? Weil elf Meter eine Höllendistanz sind. Jeder, der schon einmal in einem zukunftsweisenden Kreisligaspiel zum Strafstoß angetreten ist, weiß, wovon die Rede ist. Wie das Tor dann von der Größe eines Lkw auf Mini-Format schrumpft, dem Keeper Krakenarme wachsen und sich die Knie des Schützen in englischen Pudding verwandeln.

    Die Engländer mussten selbst den Weg vom Mittelkreis zum Punkt immer wieder üben

    Also hat Englands Trainer Gareth Southgate seine Jungs bis zum Erbrechen Elfmeterschießen trainieren lassen. Selbst den langen Weg vom Mittelkreis zum E-Punkt mussten sie immer wieder übungsweise gehen, damit keiner umdreht, wenn er im Ernstfall aufgerufen ist. Dennoch würden Kane & Co. noch heute Elfer schießen, wäre ihnen nicht ein Kolumbianer irgendwann entgegengekommen. Ganz alter Engländer, verdaddelte Carlos Bacca den letzten Versuch für sein Team. „Es ist nicht das, was ich gewollt habe“, ließ er später wissen, es sei Gottes Wille gewesen. Vor seiner Mutter wird er damit nicht durchkommen.

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