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Fußball: TSV 1860 München: Jetzt wird über die Papst-Reise gestritten

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TSV 1860 München: Jetzt wird über die Papst-Reise gestritten

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    Papst Franziskus ist nun Ehrenmitglied des TSV 1860 München.
    Papst Franziskus ist nun Ehrenmitglied des TSV 1860 München. Foto:  Jung Yeon-Je, dpa

    Die Löwen - mann kann sie mögen, muss aber natürlich nicht. Was man dagegen muss, ist sie zu bewundern. Es gibt wenige Fußball-Vereine weltweit, die es immer wieder so meisterlich schaffen, sich in Probleme hineinzumanövrieren. Sei es das nun schon über zehn Jahre währende sportliche Dauerdilemma der Zweitklassigkeit, oder sei es die Präsidentenwahl, deren Ergebnis in erster gerichtlicher Instanz für nicht gültig erklärt wurde. Der TSV 1860 München ist immer für eine Schlagzeile gut. Das neuestes Kapitel dieser unendlichen Geschichte spielt in Rom.

    Dorthin hatte sich vergangene Woche eine 25-köpfige Löwen-Delegation um den Vize-Präsidenten Peter Helfer aufgemacht, um Papst Franziskus eine Urkunde zu überreichen. Auf dieser steht, dass der Stellvertreter Gottes auf Erden jetzt auch Ehrenmitglied des TSV 1860 München sei. Der Papst, so erzählt man sich, habe sich nicht wehren können und nahm die Urkunde dankend an.

    Gestritten wird an zwei Fronten

    So weit, so gut. Jetzt aber beginnen die Probleme. Gestritten wird an zwei Fronten. Die eine Front hat der Rechtsanwalt Heinz Veauthier aufgemacht. Laut Süddeutscher Zeitung hat er die Staatsanwaltschaft München darauf aufmerksam gemacht, dass er Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Ernennung des Papstes zum Ehrenmitglied habe. Veauthier ist jener Rechtsanwalt, der das Löwen-Mitglied Helmut Kiermaier vor Gericht vertreten hat, als dieser gegen das neu gewählte Präsidium klagte. Er argumentiert vereinfacht: Da dieser Streit noch nicht endgültig geklärt ist, dürfe das neue Präsidium auch keine Urkunden ausstellen.

    Veauthier nannte diese gar eine Totalfälschung, die von dem Präsidium nicht hätte unterschrieben werden dürfen. Noch ist nicht bekannt, ob sich die Staatsanwaltschaft dieser Sache tatsächlich annimmt.

    Massive Kritik an der Rom-Delegation

    Sicher ist nur, dass der Rom-Besuch auch an einer zweiten Front für Ärger sorgt. In Internet-Foren wurde teils massive Kritik an der Delegation geübt. Diese hätte sich auf Vereinskosten eine schöne Zeit in der italienischen Hauptstadt gemacht. Das aber ließen die Reisenden natürlich nicht auf sich sitzen, sondern antworteten auf der Facebook-Seite der ARGE (Dachorganisation der Löwen-Fanclubs).

    Dort heißt es: "Leider müssen wir aus gegebenem Anlass anstatt eines Reiseberichts nun erst eine Stellungnahme abgeben. Seit der Veröffentlichung unserer Fotos werden wir von einer kleinen Gruppe sog. Löwenfans attackiert und beschimpft, unter anderem wirft man uns vor auf Kosten des Vereins nach Rom gereist zu sein. Das ist natürlich Unsinn. Alle mitgereisten Personen haben wie immer Ihre Reise selbst bezahlt. Diese Leute die uns nun angreifen, übrigens vermutlich größtenteils dieselben Leute die auch die Kiermaier-Klage unterstützen, haben wahrscheinlich nur eines im Sinn, nämlich unseren TSV 1860 wo es nur geht schlecht zu machen und die gute Arbeit die nun vom Präsidium und allen Beteiligten geleistet wird zu torpedieren! Wir sagen: Schämt Euch, Ihr tragt den Löwen nicht im Herzen!"

    Mit diesen Streitereien ist einmal mehr gewährleistet, dass bei den Löwen alles herrscht, nur keine Ruhe. (ako)

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