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Fußball: So viel kostet der Stadionbesuch in der Bundesliga

Fußball

So viel kostet der Stadionbesuch in der Bundesliga

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    Fans der TSG Hoffenheim feuern ihre Mannschaft an. Obwohl in Hoffenheim die Eintrittskartenverhältnismäßig günstig sind, spielt die Mannschaft selten in einem ausverkauften Stadion.
    Fans der TSG Hoffenheim feuern ihre Mannschaft an. Obwohl in Hoffenheim die Eintrittskartenverhältnismäßig günstig sind, spielt die Mannschaft selten in einem ausverkauften Stadion. Foto: Uwe Anspach, dpa (Archivbild)

    Nach der Länderspielpause rollt wieder der Ball in der Fußball-Bundesliga – mancherorts sogar ohne eingeschränkte Kartenkontingente. Beim FC Augsburg etwa gilt die 2G-Regel und Maskenpflicht am Platz. Obwohl die Fans – möglicherweise letztmals für einige Zeit – in Scharen ins Stadion dürfen, haben die Klubs Probleme, ihre Eintrittskarten zu verkaufen. Zum Beispiel kamen in Wolfsburg zu manchen Spielen zuletzt nur etwa 12.000 von 18.000 erlaubten Zuschauern, sogar nur rund 8000 Zuschauer statt 15.000 waren es in Hoffenheim. Nur selten sind Spiele in der Bundesliga ausverkauft. Woran liegt das?

    Weniger Zuschauer in Bundesliga: Corona-Regeln könnten eine Ursache sein

    Dass fast in ganz Deutschland nur noch Geimpfte und Genesene ins Stadion dürfen, könnte eine Erklärung für den Zuschauerrückgang sein. Oder auch die Sorge vor einer Ansteckung im Stadion. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich der Fußball von der Basis, also den Fans, entfremdet hat. So lautet jedenfalls ein oft zitierter Vorwurf.

    Ein Besuch im Signal-Iduna-Park in Dortmund ist der Besuch für Familien am teuersten.
    Ein Besuch im Signal-Iduna-Park in Dortmund ist der Besuch für Familien am teuersten. Foto: Bernd Thissen, dpa

    Sportwissenschaftler Harald Lange von der Uni Würzburg sagt: „Viele Fans haben gemerkt, dass es ganz andere Möglichkeiten gibt, Freizeit zu verbringen.“ Das gesellschaftliche Interesse am Spitzenfußball sei während der Corona-Pandemie massiv eingebrochen, so der Sportwissenschaftler.

    Kommerz im Sport: Ist Fußball noch bezahlbar?

    Nicht nur die Anstoßzeiten, sondern auch steigende Preise stehen bei Fans immer wieder in der Kritik. Fußball als Konsumgut wird immer teurer, das sieht man zum Beispiel an den zahleichen Abonnements im Bezahlfernsehen. Will man Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League und Euro League live sehen, benötigt man Abos von bis zu vier Anbietern. Ein Stadionbesuch könnte für einige Fans finanziell nicht mehr drin sein. Für Fußballklubs, die nicht die Strahlkraft zum Beispiel eines FC Bayern München haben, könnte diese Entwicklung auf Dauer zum Problem werden. Denn ihre Spiele sind – im Gegensatz zu den Roten aus München – nur selten ausverkauft.

    Michael Ströll, Geschäftsführer des FC Augsburg, erklärt die Preisgestaltung der Stadiontickets seines Klubs: „Seit nunmehr sechs Jahren haben wir keine Preise mehr bei Tages- oder Dauerkarten erhöht – und das trotz steigender Betriebskosten.“

    FC Augsburg senkt Ticketpreise in Corona-Pandemie

    Der FCA hatte sich in der Pandemie zwischenzeitlich entschieden, die Ticketpreise durchgängig unter 20 Euro zu halten. So gut wie alle Sitzplätze kosteten 19,07 Euro. Vor Corona hatte die günstigste Sitzplatzkarte 25 Euro gekostet. Mittlerweile hat der FCA die Ticketpreise erneut geändert. In den Blöcken A, Y und Z kosten die Sitzplätze weiterhin jeweils 19 Euro, doch gibt es dort keine Ermäßigungen für Kinder.

    Im Familienblock kostet beim FCA ein Erwachsenenticket 24 Euro und ein Kinderticket bis 14 Jahre sieben Euro. Eine vierköpfige Familie zahlt dann für einen Stadionbesuch 62 Euro.

    „Mit dieser fanfreundlichen Preispolitik wollen wir ein Zeichen setzen, dass selbst in wirtschaftlich nicht einfachen Zeiten es wichtig ist, dass die Fans wieder ins Stadion kommen und das Stadionerlebnis spüren können“, sagt Ströll. Er könne noch nicht sagen, wann der FCA wieder zu den regulären Preisen übergehen wird. Das hänge vor allem vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.

    Große Unterschiede in Bundesliga: So viel muss eine Familie für Sitzplätze zahlen

    Vergleicht man die Eintrittspreise für zwei Erwachsene mit zwei Kindern bei allen Bundesligaklubs, so ergeben sich große Unterschiede: Am tiefsten in die Tasche greifen muss eine vierköpfige Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder unter 14 Jahre) in Dortmund, gefolgt von Köln und München. Die günstigsten Sitzplatztickets sind in Mainz und Bochum erhältlich.

    Beim BVB kostet die günstigste Sitzplatzkategorie für Vollzahlende 49 Euro pro Person – so viel wie bei keinem anderen Bundesligaklub. Zwar kostet in Dortmund ein Sitzplatz für Kinder acht Euro, was im Ligavergleich sehr preiswert ist, doch summiert sich der Stadionbesuch einer vierköpfigen Familie auf mindestens 114 Euro.

    Dortmund und München teuer, Mainz und Leipzig vergleichsweise günstig

    Beim FC Bayern kostet die günstigste Sitzplatzkarte für Vollzahlende 35 Euro und 17,50 Euro für Kinder. Die Plätze sind außerdem im Oberrang, was eine vergleichsweise schlechtere Sicht zur Folge hat.

    Viele Bundesligaklubs, wie zum Beispiel der 1. FC Köln, bieten deutlich günstigere Tickets für Familien an, doch gelten die Preise nur für Vereinsmitglieder. Ansonsten zahlt eine Familie 106 Euro.

    Vergleichsweises ein Schnäppchen auch ohne Vorab-Ermäßigungen ist der Stadionbesuch in Mainz. 17 beziehunsgweise acht Euro kostet die günstigste Sitzplatzkategorie. Und selbst beim Topklub RB Leipzig gibt es verhältnismäßig niedrige Preise: 23 Euro zahlen Vollzahlende und weitere sechs Euro pro Kind. In Mönchengladbach kostet ein Kinderticket im Familienblock sieben Euro.

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