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Fußball: Sky-Experte Erik Meijer: Der Mann an der Taktiktafel

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Sky-Experte Erik Meijer: Der Mann an der Taktiktafel

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    Als Taktik-Experte inzwischen eine Marke: der Niederländer Erik Meijer.
    Als Taktik-Experte inzwischen eine Marke: der Niederländer Erik Meijer. Foto: sky

    Kaum eine Fußballübertragung ohne Taktik-Analyse. Bei der EM 2016 nahm das ZDF extra Holger Stanislawski mit nach Frankreich, um die Spielzüge an einer interaktiven Taktiktafel live für die Zuschauer zu erläutern. „Das haben sie von uns geklaut“, behauptet Erik Meijer. Der Niederländer übernimmt diesen Part beim Bezahlsender Sky schon seit vier Jahren. Wenn sich in dieser Saison der FC Bayern, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach mit den besten Teams in Europa messen, schaut ihnen Meijer genau auf die Finger, auch wenn er, wie er selbst zugibt, immer noch ab und zu Probleme mit der deutschen Sprache hat.

    Das Gastspiel des PSV Eindhoven heute Abend in der Allianz-Arena beobachtet Meijer besonders aufmerksam. Er spielte selbst von 1993 bis 1995 beim niederländischen Tabellenvierten, „bis ich einen Konkurrenten namens Ronaldo bekam“, sagt er grinsend. Der Verein sei gut strukturiert, „aber eben auf Eredivisie-Niveau. Bayern ist auch gut strukturiert, und zwar auf allerhöchstem Champions-League-Niveau.“ Deshalb habe Eindhoven, zu seinem Leidwesen, nur Außenseiter-Chancen. „Vielleicht können sie ja ein frühes 1:0 machen, wenn Hummels mal ausrutscht oder ein Stück Rasen irgendwo liegen bleibt“, sagt Meijer in seiner flapsigen Art, für die er auch bei seinen Analysen bekannt und beliebt ist.

    Meijer: Bayern könnte gestärkt aus dem Formtief hervorgehen

    „Um gegen Bayern zu gewinnen, muss PSV einfach auf Fehler hoffen und alles angreifen, was sich bewegt.“ Die Minikrise, die mancher beim FC Bayern nach drei sieglosen Spielen ausgemacht haben will, lässt den ehemaligen Stürmer aber kalt. „Das ist nur eine Phase.“ Im Idealfall bringe sie die Spieler zum Nachdenken und die Mannschaft gehe stärker daraus hervor.

    Den Grund für das kleine Tief sieht er vor allem im Trainerwechsel. „Guardiola war mit den Spielern sehr streng, Ancelotti lässt ihnen dagegen Freiraum. Da müssen sie ihre Entscheidungen selbst treffen. Das muss sich erst noch finden.“ Der Italiener sei aber genau der Richtige für die Münchner. „Unter Guardiola sind sie gereift und Ancelotti hat gezeigt, dass er mit reifen Spielern gut umgehen und mit ihnen auch den Champions-League-Titel holen kann. Dafür haben die Bayern ihn geholt.“

    Erik Meijer hat bei seinen Analysen Hilfe von einem Augsburger

    Wo genau es beim Rekordmeister noch hakt, schaut sich Meijer bis heute Abend an. Für seine Analysen wühlt er sich durch Unmengen an Videomaterial, das er zusammen mit seinem Team auf wenige Minuten Länge zusammenschneidet. Dabei hat er Hilfe von einem Augsburger. Mit Manuel Baum, dem Cheftrainer des FCA-Nachwuchses, liefert er sich in der Vorbereitung regelmäßig Diskussionen. „Am Ende behalte natürlich ich recht. Aber ich kann auch gut zuhören“, sagt der Niederländer.

    Baum sei geradlinig und sage seine Meinung. „Außerdem bringt er als ausgebildeter Fußballlehrer die Trainersicht rein, die oft eine andere ist als meine Spielersicht.“ An der Taktiktafel, da steht dann am Schluss aber immer noch Meijer, das Original.

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