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Fußball: Politik gibt Zustimmung: Die Fans dürfen zurück in die Stadien

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Politik gibt Zustimmung: Die Fans dürfen zurück in die Stadien

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    Diese Zuschauerin war eine von 250 glücklichen Bayern-Fans, die beim letzten Heimspiel des Meisters gegen den FC Augsburg ins Stadion durfte. Zu Beginn der kommenden Saison sind in München dann 20 000 Menschen erlaubt – eine niedrige Inzidenzlage vorausgesetzt.
    Diese Zuschauerin war eine von 250 glücklichen Bayern-Fans, die beim letzten Heimspiel des Meisters gegen den FC Augsburg ins Stadion durfte. Zu Beginn der kommenden Saison sind in München dann 20 000 Menschen erlaubt – eine niedrige Inzidenzlage vorausgesetzt. Foto: Stefan Matzke, Witters

    Die Zeit der Geisterspiele im deutschen Profifußball scheint zu Ende zu sein: Die Politik hat am Dienstag die Zustimmung für die Stadion-Rückkehr der Fans gegeben. Ab der neuen Saison 2021/22 dürfen unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 25.000 Zuschauer wieder für die lange vermisste Atmosphäre in den Arenen sorgen – wahrscheinlich schon beim Bundesliga-Saisoneröffnungsspiel Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München am 13. August.

    Laut eines Beschlusses der Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien vom Dienstag dürfen die Stadien für sportliche Großveranstaltungen künftig wieder zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden – wobei die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25.000 gedeckelt ist.

    Der FC Bayern darf nur vor 20.000 Zuschauern spielen

    Eine Ausnahme: Der Rekordmeister aus München darf seine Heimspiele in der Allianz Arena vor höchstens 20 000 Zuschauern austragen, weil Bayern aufgrund der Delta-Variante, steigender Fallzahlen in anderen Ländern und der erwartbaren Reiserückkehrerproblematik zunächst einen vorsichtigen Kurs bei der Wiederzulassung von Zuschauern fahren will und nur eine Auslastung von höchstens 35 Prozent erlaubt.

    Auch der FC Augsburg und die anderen bayerischen Vereine in der 2. und 3. Liga sind davon betroffen. Die beschlossenen Vorgaben orientieren sich "an der Laufzeit der Epidemischen Lage von nationaler Tragweite, die bis zum 11.09.2021 befristet ist", heißt es in der Beschlussfassung. Zu einem späteren Zeitpunkt seien "bei fortschreitenden Impfungen und allgemeiner Verbesserung der pandemischen Situation weitere Erleichterungen in Richtung Normalbetrieb" möglich. Grundvoraussetzung für die Zuschauer-Rückkehr ist die Freigabe durch die zuständigen Behörden.

    Wichtig sind Inzidenz-Werte bis maximal 35

    Dabei werden die Inzidenzzahlen berücksichtigt, die nicht über 35 liegen dürfen. In Baden-Württemberg liegt die Obergrenze bei 50. Zudem gilt: Personen, die nicht geimpft oder nach einer Corona-Erkrankung genesen sind, müssen einen negativen Corona-Test vorlegen. Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten. "Es ist wichtig, dass wir eine gemeinsame Linie bei länderübergreifenden Sportveranstaltungen und anderen Großveranstaltungen, insbesondere im Bereich der Kultur, gefunden haben", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag. "Die goldene Regel: Zutritt für Geimpfte, Genesene oder Getestete ist hierbei ganz wichtig, ebenso wie die Einhaltung des Mindestabstands und personalisierte Tickets."

    Eine Öffnung der Stadiontore für ein größeres Publikum hatte sich bereits bei der EM abgezeichnet. Aufgrund einer Ausnahmegenehmigung hatten jeweils 14.500 Zuschauer die vier Endrundenspiele in München im Stadion verfolgen dürfen. In England wurden sogar rund 60.000 Fans zu den Halbfinalen und dem Endspiel am kommenden Sonntag in London zugelassen. Das entspricht einer Auslastung des Wembley-Stadions von 75 Prozent. Als Vorbild für Deutschland taugen solche Zahlen (noch) nicht. "Niedrige Inzidenzen machen Großveranstaltungen wieder möglich. Das wollen wir keinesfalls durch Leichtsinn gefährden", mahnte Dreyer. "Wir sehen leider bei den großen Spielen der EM, welche Folgen zu viele Menschen bei unzureichenden Schutzmaßnahmen im Stadion haben." Der Vorfreude der deutschen Fußballfans auf eine Stadion-Rückkehr wird dies keinen Abbruch tun.

    Beim FC Augsburg und dem FC Bayern ist die Freude groß

    In der Bundesliga ist die Freude über die Wiederzulassung der Fans groß. Oliver Kahn, neuer Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, hatte die Rückkehr der Fans als kurzfristig wichtigstes Projekt seiner Amtszeit bezeichnet: "Der Fußball – das kann man jetzt bei der EM wieder sehen – lebt von der Begeisterung, Fans sind die Essenz." Zudem sind den Bayern wegen der Pandemie auch finanzielle Einbußen entstanden: Der Umsatzverlust durch fehlende Karten- und Merchandising-Absätze liegt beim Meister bei 150 Millionen Euro.

    Auch beim FC Augsburg begrüßt man die Rückkehr der Fans. Finanzgeschäftsführer Michael Ströll sagte unserer Redaktion: "Es ist wirtschaftlich von enormer Bedeutung, dass wir wieder mit Zuschauern spielen dürfen. Daher erarbeiten wir ein tragfähiges Konzept, welches dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung Rechnung trägt und gleichzeitig ermöglicht, dass unsere Fans für eine bestmögliche Stimmung bei unseren Heimspielen sorgen können." Hierzu sei der FCA "in dauerhaft in engem und gutem Austausch mit der Stadt" und hoffe, zeitnah das finale Konzept für die Wiederzulassung von Zuschauern präsentieren zu können. (dpa, eisl, ötz)

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