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Fußball: Neymar wechselt zum FC Barcelona: Tränen zum Abschied

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Neymar wechselt zum FC Barcelona: Tränen zum Abschied

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    Neymar ist sein Abschied vom FC Santos nicht leicht gefallen. Kommende Saison spielt er für den FC Barcelona.
    Neymar ist sein Abschied vom FC Santos nicht leicht gefallen. Kommende Saison spielt er für den FC Barcelona. Foto: Sebastiao Moreira, dpa

    Erst war es nur ein leichtes Zucken im Gesicht, dann rannen Neymar die Tränen über die Wangen. Zu den Klängen der brasilianische Nationalhymne hatte der Superstar seine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle. Das Fußball-Wunderkind bestritt vor seinem anstehenden Wechsel zum FC Barcelona im Nationalstadion von Brasilia sein letztes Spiel für den FC Santos. "Das ist kein Abschied, sondern ein Aufwiedersehen", versprach der 21-Jährige den Fans. "Ich werde wiederkommen." Zu gerne hätte der exzentrische Jungstar seinen Verehrern einen Treffer gewidmet, die Partie gegen Flamengo endete jedoch mit einem torlosen Remis.

    Neymar war einerseits traurig, andererseits freute er sich auf die Zeit bei Barça. "Es ist, als steckte mir ein Kloß im Hals", beschrieb der Star seine Gefühle. "Für mich wird es eine große Ehre sein, mit Lionel Messi, Xavi und Andrés Iniesta in einer Mannschaft zu spielen." Neymar hatte seinen Wechsel selbst über die Sozialen Netzwerke publik gemacht. Damit überraschte er sowohl Barça als auch den FC Santos, die den Transfer erst am Montag bekanntgeben wollten.

    Fünfjahresvertrag für das Wunderkind

    Der Stürmer unterzeichnet bei Barça einen Fünfjahresvertrag, aber ansonsten ist der Deal voller Fragezeichen. Die Ablösesumme, die die Katalanen nach Brasilien überweisen, ist ein Geheimnis. In Medienberichten wird die Summe auf 45 bis 50 Millionen Euro beziffert. Die Verhandlungen waren kompliziert, weil neben dem FC Santos auch zwei Unternehmen Anteile an den Transferrechten hatten. Zudem ist unbekannt, welche Summen die verschiedenen Vermittler erhalten. Neymar wechselt zum FC Barcelona

    Nach Informationen des Sportblatts "As" soll Real Madrid bereit gewesen sein, 100 Millionen Euro für den Brasilianer zu zahlen. Dass letzten Endes Barça das Rennen machte, dürfte auch daran gelegen haben, dass Clubchef Sandro Rosell über gute Beziehungen zum brasilianischen Fußball verfügt. Er hatte schon vor zehn Jahren eine maßgebliche Rolle bei der Verpflichtung von Ronaldinho gespielt.

    Neymar und Messi: Passt das zusammen

    Auch in fußballerischer Hinsicht wirft der Wechsel Fragen auf: Wie wird Neymar sich mit dem Weltfußballer Messi verstehen? Beide Stars waren sich 2011 bei Barças 4:0-Sieg über den FC Santos in der Club-Weltmeisterschaft begegnet und hatten seither in den höchsten Tönen voneinander geschwärmt. "Ich bin ein Fan von Leo", sagte

    In der Vergangenheit war allerdings eine Reihe von Fußballern beim Versuch gescheitert, neben Messi eine Rolle in der Mannschaft zu finden. Samuel Eto'o und Zlatan Ibrahimovic mussten den Club verlassen, David Villa und Alexis Sánchez finden neben dem Argentinier nicht zu der Klasse, die sie bei ihren vorigen Vereinen ausgezeichnet hatte.

    Ohne Zwischenlandung direkt nach Barcelona

    Über Neymars Technik, seine Tricks, Dribblings und Sprints berichtet man in Brasilien wahre Wunderdinge. Aber setzt der Stürmer sich damit auch in Europa durch? Die brasilianische Liga gilt international als eher zweitklassig. Andere Brasilianer wie Romario, Rivaldo oder Ronaldinho, die bei Barça erfolgreich waren, hatten vor ihrem Wechsel zu den Katalanen für andere europäische Vereine gespielt und Zeit gehabt, sich anzupassen. Neymar ist seit mehr als 50 Jahren der erste Brasilianer, der ohne "Zwischenlandung" direkt nach Barcelona kommt.

    Seine Verpflichtung geht auf eine persönliche Initiative des Barça-Präsidenten Rosell zurück. Der Clubchef hatte sich in seiner Amtszeit bislang eher im Hintergrund und bedeckt gehalten. Nach der Demütigung im Champions-League-Halbfinale gegen Bayern München sah er die Zeit gekommen, das Heft in die Hand zu nehmen. "Der Erfolg oder Misserfolg von Neymar wird auf Rosell zurückfallen", schreibt die Zeitung "El Periódico". "In der nächsten Saison wird auch der Clubchef mitspielen."

    In der Mannschaft zeigte der Transfer schon jetzt Wirkung: Sánchez und Pedro spielten im Lokalderby gegen Espanyol wie aufgedreht und erzielten die Treffer zu Barças 2:0-Erfolg. Beide Stürmer müssen wegen Neymar um ihren Platz in der Stammelf bangen. Mit einem Sieg im letzten Punktspiel am Samstag gegen den FC Málaga kann Barça den 100-Punkte-Rekord einstellen, den Real Madrid in der vorigen Saison erreicht hatte. (dpa)

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