Lukas Podolskis Karriere als Profi-Fußballer ist gekennzeichnet von Berg- und Talfahrten. Mit dem 1. FC Köln stieg er Saison 2003/2004 in die 2. Bundesliga ab. Erstaunlich: Der damals 18 Jährige hatte in dieser Saison in 19 Partien zehn Tore für seinen Verein erzielt. Das ist Rekord in der Bundesliga-Geschichte. In der darauffolgenden Saison wurde der gebürtige Pole Torschützenkönig der 2. Liga (24 Treffer) und führte Köln wieder zurück ins Fußball-Oberhaus.
Dort hielt es den Stürmer aber nur noch eine weitere Spielzeit, denn der 1. FC Köln stieg direkt wieder ab. Lukas Podolski nannte diesen Umstand einen der Hauptgründe, sich von seinem geliebten FCK zu verabschieden und zu wechseln.
Beim FC Bayern München schlug er ein neues Kapital auf.Es sollte keine rosiges werden. Für rund zehn Millionen Euro wechselte Podolski von Köln an die Säbener Straße. Sein Vertrag datierte bis zum Jahr 2010. Zwei Spielzeiten hintereinander konnte er den Erwartungen von Trainern und Fans aber nicht gerecht werden. Selten war Lukas Podolski in München mehr als die Rolle des Ersatzspielers zugedacht. In der Saison 2006/2007 traf er in 22 Spielen nur vier mal für die Bayern, im darauffolgenden Fußballjahr waren es in 25 Einsätzen nur fünf Tore.
Bei allen Spielen der WM dabei
Bei der Heimweltmeisterschaft 2006 kam er in allen Spielen der deutschen Nationalelf unter Trainer Jürgen Klinsmann zum Einsatz und schoss während des Turniers drei Tore. Nach der WM erhielt der damals 21-Jährige die erste Rote Karte seiner Profikarriere in einem Testspiel gegen Georgien.
Im Jahr 2008 witterte Podolski allerdings Morgenluft. Sein ehemaliger Bundestrainer und Förderer in der Nationalmannschaft Jürgen Klinsmann wurde neuer Bayerncoach. Aus den eigenen Erwartungen wurde nichts. Podolski blieb Ersatzspieler, obwohl Klinsmann den Stürmer nicht ziehen lassen wollte. Bekanntlich hielt es Jürgen Klinsmann nicht lange im Sattel des Bayern-Trainers.
Nach dem 29. Spieltag der Saison 2008/2009 wurde der Schwabe entlassen - und Lukas Podolski entwickelte sich unter dessen Nachfolger Jupp Heynckes zu einem torgefährlichen Stürmer, mit dem man rechnen musste, zurück. In den verbleibenden sechs Partien der Saison brachte er es immerhin auf zwei Tore und sechs Vorlagen. Dieser kurze Abschnitt war wohl die beste Zeit des Lukas Podolski beim FC Bayern München. Er brachte es in insgesamt 71 Einsätzen für den Deutschen Rekordmeister auf 15 Tore.
Rückkehr nach Köln mit Startschwierigkeiten
Zur Saison 2009/2010 wechselte Podolski. Wo sollte es hingehen? Natürlich zurück zu seinem 1. FC Köln. Mit den Bayern einigte sich der Verein relativ zügig auf eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro. Pünktlich zu Saisonbeginn trug Podolski wieder das Wappen mit dem Geißbock auf der Brust.
Die erste Saison in der alten Heimat verlief für Podolski gelinde gesagt miserabel. Er hatte eine Durststrecke von 20 Spielen zwischen seinem ersten und zweiten Saisontor (5. und 25. Spieltag). Aber nur ein Jahr später wendete sich das Blatt für ihn. Unter Trainer Frank Schaefer wurde Podolski Kapitän der Kölner. In der Saison 2010/2011 erzielte er außerdem 13 Tore für seinen Verein und wurde damit neuntbester Schütze in der Fußball-Bundesliga. In dieser Saison erzielte er auch sein 50. Bundesligator, das er am 11. März 2011 gegen Hannover 96 schoss.
Aktuell ist Podolski nicht mehr Mannschaftskapitän. Kölns neuer Trainer Stale Stolbakken hatte zu Beginn der Saison dem Abwehrspieler Pedro Geromel dieses Amt übertragen. Dafür läuft es im Sturm so gut wie nie für Lukas Podoslki. Mit 14 Toren und fünf Vorlagen hat der 26-jährige Nationalstürmer schon vor dem Vorrunden-Ende einen persönlichen Saisonrekord aufgestellt. Kein Wunder, dass Schalke 04 "Gedankenspiele" über seine Verpflichtung anstellt. "Wenn ich Köln verlasse, reizt mich auf jeden Fall das Ausland", sagt Prinz Poldi, der bis 2013 unter Vertrag steht.
Alle reden über Lukas Podolski
Dass der Sympathieträger in näherer Zukunft Köln verlässt, hält Bayern-Trainer Jupp Heynckes anscheinend für unwahrscheinlich. Erst am Donnerstag sagte er: "Er ist da schon populärer als Willy Millowitsch oder der Kölner Dom." Den momentanen Hype um seinen Nationalmannschaftskollegen wollte Bayern-Kapitän Philipp Lahm nicht mitmachen: "wir spielen nicht gegen Lukas Podolski, sondern gegen den 1. FC Köln und da müssen wir gewinnen. Dann gehen wir mit drei Punkten Vorsprung in die Winterpause und haben alle ein gutes Gefühl und ruhige Weihnachten."
Der viel diskutierte Podolski hingegen blickt der Partie positiv entgegen. "Ich freue mich jetzt auf das Spiel in München und das Wiedersehen mit vielen Kollegen aus der Nationalmannschaft und von früher", bekannte die Kölner Galionsfigur, "wir werden wieder versuchen, die Bayern ein wenig zu ärgern."
Die Bilanz macht den Kölnern Hoffnung: In vier Münchner Arena-Heimspielen gegen die Geißbock-Elf gab es einen Kölner Sieg und drei Remis. (mit dpa)