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Fussball-Kommentar: Mainz: Tuchel rockt die Bundesliga

Fussball-Kommentar

Mainz: Tuchel rockt die Bundesliga

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    Wolfgang Langner, Mitglied der Sportredaktion der Augsburger Allgemeinen.
    Wolfgang Langner, Mitglied der Sportredaktion der Augsburger Allgemeinen. Foto: Fred Schöllhorn

    Tää, tää, tää, tää - der FSV Mainz bläst dem Rest den Narrhalla-Marsch. Klingt komisch, ist aber so. Wer gewettet hat, dass die Mainzer nach vier Bundesliga-Spieltagen mit blütenweißer Weste die Tabelle anführen, der wettet auch, dass Maria und Margot Hellwig beim nächsten Heavy-Metal-Festival in Wacken den Eröffnungs-Titel singen. Ein bisschen stolz darf man ja auch in unserer Region über das Wunder von Mainz sein.

    Schließlich ist der Trainer Thomas Tuchel irgendwie einer der Unseren. Geboren wurde er im beschaulichen Krumbach, und bevor er nach Mainz wechselte, war er als sportlicher Leiter bei den U-19-Junioren des FC Augsburg tätig. Jetzt "rockt" der 37-Jährige die Bundesliga. Nur mit Glück kann man den Mainzer Erfolg mit Sicherheit nicht begründen. Von der Frische, dem Elan und der Unbekümmertheit erinnert der Klub ein bisschen an das erste Bundesligajahr der TSG Hoffenheim in der damaligen Hinrunde. In der Rückrunde sind die Hoffenheimer jedoch etwas kläglich abgestürzt. Wahrscheinlich muss man Ähnliches auch beim FSV Mainz befürchten.

    Die Konkurrenz, die zig Millionen Euro für neue Stars ausgegeben hat, wird sich das wohl nicht mehr allzu lange gefallen lassen. Wir würden uns zwar wünschen, dass Geld keine Tore schießt, aber letztlich wird uns hoffnungslosen Romantikern in diesem Fall der Schnabel am Ende sauber bleiben.

    Nicht enttäuscht, sondern beleidigt

    Nun, der FC Bayern hat in dieser Saison sein Geld nicht kübelweise in neue Spieler investiert. War's ein Fehler? Darüber zu spekulieren, ist es womöglich noch zu früh. Beim einzigen Klub der Liga, bei dem der Fan nach Niederlagen nicht enttäuscht, sondern beleidigt ist, wird es allerdings langsam etwas ungemütlich.

    Zumal die Bayern in den letzten drei Punktspielen auch das Tor nicht mehr getroffen haben. Fünf Punkte aus vier Spielen, das entspricht nicht unbedingt dem Anspruchsdenken der Münchner. Aber ein Hoffnungsschimmer ist die Vergangenheit. Die gleiche Punktzahl hatten die Bayern nach vier Spieltagen auch im vergangenen Jahr. Der Rest ist bekannt.

    Sie können die Gladbach-Fans fragen, wie schnelllebig Fußball sein kann. Die feierten bereits nach zwei Spieltagen die Geburt einer neuen Fohlen-Elf. Anlass waren vier Punkte und ein grandioser 6:3-Sieg in Leverkusen, der die Republik staunen ließ. Bereits zwei Spieltage später ist in Gladbach nichts mehr, wie es war. Satte 0:11 Tore in den letzten beiden Spielen lassen eigentlich darauf schließen, dass sich die Abwehr der "Mönche" derzeit geschlossen im Urlaub befindet.

    Nach dem 0:4 in Frankfurt nun 0:7 in Stuttgart - da spitzt der Fan schon die Ohren. Allerdings sind das auch Resultate, die derzeit wie die Faust aufs Auge zum Narrenhaus Bundesliga passen. (Wolfgang Langner)

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