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Fußball: Imke Wübbenhorst: Mit ihr sorgt Lotte für Aufsehen

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Imke Wübbenhorst: Mit ihr sorgt Lotte für Aufsehen

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    Imke Wübbenhorst kann gut mit Chauvi-Sprüchen umgehen.
    Imke Wübbenhorst kann gut mit Chauvi-Sprüchen umgehen. Foto: Daniel Karmann/dpa

    Der DFB-Pokal ist bekanntlich die Bühne des kleinen Mannes. Im aktuellen Fall, man hat es in den Corona-Wochen schon wieder vergessen, vertreten die Viertklässler des 1. FC Saarbrücken die Spezies des Underdogs – und das immerhin im Halbfinale. Nun hat Saarbrücken schon Bundesliga gesehen, anders als andere, die es irgendwie in die nächste Runde geschafft haben und für die ein Großklub erst einmal die Landkarte zurate ziehen muss.

    So war das vor einigen Jahren, als dort Lotte auftauchte, mit vollem Namen Sportfreunde Lotte, damals Drittligist. Lotte kreuzte erst den Weg von Werder Bremen, dann den von Bayer Leverkusen. Vereine, die sich von einer solchen Begegnung am liebsten freikaufen würden. Die Kleinen wollen lieber spielen. Es ist ihre Chance, die Welt einmal auf den Kopf zu stellen.

    Lotte sorgt wieder für Aufsehen

    Wenn überhaupt, dann funktioniert das meist nur für ein einziges Spiel. Danach dreht sich die Welt mit ihren ewigen Läufen wieder in die alte Lage zurück. Für dieses eine Spiel aber ist der DFB-Pokal erfunden worden. Für Lotte waren es zwei Spiele. Sie haben Bremen und Leverkusen geschlagen und mochten sie nun auch unter der Erweiterung ihres Namens um das Adjektiv „volle“ leiden, so wussten die Menschen nun doch, dass Lotte im westfälischen Tecklenburger Land beheimatet ist.

    Inzwischen ist Lotte nur noch Viertligist, sorgt aber weiter für Aufsehen. Der Klub hat Imke Wübbenhorst als Trainerin verpflichtet. Nach Inka Grings ist sie erst die zweite Frau in Deutschland, die Regionalliga-Männer trainiert. Dabei ist nirgendwo niedergeschrieben, dass es verboten ist, eine Männermannschaft unter das Regiment einer Frau zu stellen. Man muss nur den Mut dazu haben. Dass ihn Wübbenhorst hat, ist klar.

    Chauvi-Sprüche? Werden gekonnt gekontert

    Sie hat als erste Frau in Deutschland Fünftliga-Männer trainiert. Die fußballerische Kompetenz besitzt sie. Sie war zweimal U19-Europameisterin und Bundesligaspielerin beim HSV. Was ihr noch fehlt, ist eine Pokalsensation mit Lotte. Wübbenhorst könnte als Trainerin das werden, was Bibiana Steinhaus als Schiedsrichterin geworden ist.

    Wer ihr mit Chauvi-Sprüchen kommt, läuft in einen ungeschminkten Konter. Ob sie eine Sirene auf dem Kopf tragen werde, damit ihre Spieler schnell eine Hose anziehen könnten, bevor sie in die Kabine kommt, wurde sie bei ihrem Debüt als Trainerin der Männer des BV Cloppenburg gefragt. Die Antwort, die zum Fußballspruch des Jahres gekürt wurde: „Ich bin Profi. Ich stelle nach Schwanzlänge auf.“ Keine Fragen mehr.

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