Großes Kino auf den heimischen Fußball-Plätzen: Der FC Gundelfingen botseinen Fans ein kleines Wunder, das an die Champions League erinnerte.Andernorts sorgten Rudelbildung und Schläge für Wirbel. Der Blick zurück auf das Wochenende im Amateurfußball
"Dümmer geht es nicht", ärgerte sich Dirk Teschke, der Trainer des SC Fürstenfeldbruck. 1:0 führte seine Mannschaft in der Landesliga-Partie beim FC Gundelfingen, kassierte aber in der Nachspielzeit noch zwei Gegentreffer und erinnerte sich an das legendäre 1:2 des FC Bayern im Champions-League-Finale gegen Manchester United. Damals war Teschke auch live vor Ort dabei und fühlte sich ähnlich leer wie am Freitagabend. Für die Gundelfinger war es derweil ein "kleines Fußballwunder", wie auch FCG-Trainer Armin Resselberger nach den späten Toren von Raffaele Rufrano und Stefan Winkler feststellte.
Die Gundelfinger bleiben trotz des Sieges im Tabellenkeller der Liga und befinden sich dort in bester schwäbischer Gesellschaft. Etwas überraschend, denn der TSV Landsberg, der TSV Gersthofen und der FC Affing hatten eigentlich ganz andere Ziele. Dagegen hält beim TSV Kottern die Siegesserie. Im schwäbischen Derby gegen den TSV Schwabmünchen siegte der Tabellenführer zum vierten Mal in Folge und ließ es anschließend auf der Allgäuer Festwoche richtig krachen. Trainer Stephan Wuttge: "Wir müssen nicht jedes Spiel 5:0 gewinnen, auch für ein 1:0 gibt es drei Punkte."
Bleiben wir in der Landesliga. Dort zeigt die TSG Thannhausen, dass Totgesagte offenbar doch länger leben. Viele sahen im Bayernliga-Absteiger einen Abstiegskandidaten, doch diese Experten belehren die Mittelschwaben nun eines Besseren. Nach dem 2:1 bei Falke Markt Schwaben hat die TSG bereits zehn Punkte auf ihrem Konto. Doch Trainer Jochen Frankl warnt: "Wir müssen auf dem Boden bleiben." Unzufrieden mit dem Start waren die Verantwortlichen beim Ligarivalen VfB Eichstätt. Deshalb musste nun Trainer Ralf Andresen gehen.
Auch in der Bezirksoberliga gilt es, einen Trainerstuhl neu zu besetzen. Beim SC Bubesheim hat Spielertrainer Marco Mangold überraschend das Handtuch geworfen. Die Überlastung mit Beruf, Familie und Hobby bewog ihn zu diesem Schritt.
In der Bayernliga war es nicht das Wochenende der Schwaben. Der TSV Aindlingkam über ein mageres 0:0 gegen den Aufsteiger SV Heimstetten nicht hinaus. Nur 280 Besucher sahen, wie die Aindlinger Offensive gerade in den Betriebsferien weilte. Gerüchte, dass Co-Trainer Vladimir Manislavic, der einst beim FC Augsburg als treffsicherer Angreifer agierte, selbst nochmals seine Stiefel schnüren wird, wurden dementiert. Manislavic: "Das Thema ist vom Tisch." Mit leeren Händen und einer 0:1-Niederlage kehrte der TSV Rain vom Gastspiel beim FC Schweinfurt 05 zurück. Schade, denn die Gäste boten eine akzeptable Leistung mit einem bitteren Beigeschmack. Wegen eines angeblichen Handspiels sah Kapitän Bernd Taglieber die Rote Karte.
Die Hitze am vergangenen Wochenende ließ offenbar bei einigen Fußballern und Zuschauern die Sicherungen durchbrennen. In der B-Klasse Aichach streckte ein Spieler der zweiten Mannschaft von Türkspor Aichach in Igenhausenden Schiedsrichter nieder, bei der Nord-Kreisklassenpartie zwischen TSV und dem TSV Bäumenheim kam es schon Mitte der ersten Hälfte zu einer "Rudelbildung", an der auch zahlreiche Zuschauer beteiligt waren, und beim FC Königsbrunn sah Michael Döhner, der gerade eine Sperre abgesessen hatte, beim 1:4 gegen den VfB Durach gleich wieder Rot. Hoffentlich werden die Temperaturen bald wieder angenehmer. (oll/wab)