Für den FC Bayern beginnt die "Zeit der Endspiele", wie es Stürmer Thomas Müller nennt. Das erste steht am Mittwoch in der Champions League gegen die ukrainische Mannschaft von Schachtjor Donezk an. Die Ausgangslage ist dabei nicht berauschend, im Achtelfinal-Hinspiel kamen die Bayern nicht über ein 0:0 hinaus. Im eigenen Stadion muss nun unbedingt ein Sieg her, denn jedes Unentschieden ab 1:1 würde den Gästen zum weiterkommen reichen.
Beruhigend wirkt da - neben dem Vertrauen auf die eigene Stärke - ein Blick in die lange Europacup-Historie des FCB. Erst einmal schieden die Münchner nach einem 0:0 im Hinspiel auswärts aus. Das war 1981 gegen den FC Liverpool im Halbfinale des Meistercups. Das Rückspiel in München endete 1:1, Liverpool zog wegen des erzielten Auswärtstores ins Endspiel ein. In den übrigen fünf Fällen kam der deutsche Rekordmeister jeweils weiter. Das soll auch am Mittwoch gelingen.
Noch nicht wieder auf dem Platz wird dabei allerdings der Kapitän Philipp Lahm stehen. Nach seinem Bruch des Sprunggelenks am 18. November des vergangenen Jahres arbeitet er an seinem Comeback. Immerhin: Seit gestern trainiert Lahm wieder mit der Mannschaft. Bis dahin hatte er individuell an seiner Athletik gearbeitet. Gestern nahm ihn Trainer Pep Guardiola zur Begrüßung in den Arm. Für den Spanier ist der Weltmeister ein zentraler Bestandteil der Bayern-Mannschaft und gilt als verlängerter Arm des Trainers. Immer wieder schwärmt Guardiola von der überragenden Spielintelligenz Lahms.
Diese kommt am besten zur Geltung, wenn er im zentralen Mittelfeld spielt. In einem Interview mit dem Kicker bestätigte der gelernte Außenverteidiger Lahm auch selbst noch einmal, dass er diese Position auch selbst am liebsten spielt. Das allerdings wird Guardiola vor eine schwere Entscheidung stellen, denn im zentralen Mittelfeld spielen schon die Alpha-Tiere Schweinsteige rund Alonso. Einer der beiden müsste auf der Bank Platz nehmen, sollte Lahm tatsächlich wieder ins Mittelfeld zurück kehren. (AZ)