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Fußball: FC Bayern: Alle Rekorde sind nicht genug - Guardiola wünscht sich was fürs neue Jahr

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FC Bayern: Alle Rekorde sind nicht genug - Guardiola wünscht sich was fürs neue Jahr

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    Pep Guardiola hat viele Wünsche bei den Bayern - aber genau einen fürs neue Jahr.
    Pep Guardiola hat viele Wünsche bei den Bayern - aber genau einen fürs neue Jahr. Foto: Tobias Hase (dpa)

    Fußball-Trainer lieben Statistiken. Kein Spiel, das nach dem Schlusspfiff nicht noch in Zahlen zerlegt wird. Flanken von links, abgeblockte Schüsse, kurze Pässe durch die Mitte und die von allen hochverehrte Ballbesitzrate. Andererseits lehrt das Leben, was auch für den Fußball gilt: dass Statistiken oft furchtbar in die Irre führen.

    FC Bayern glänzt mit Rekord-Ballbesitz

    Nicht jeder, der am Ende einer Partie 70 Prozent Ballbesitz vorweisen kann, geht zwangsläufig als Sieger vom Platz. Entscheidend ist, was einer aus seinem Besitz macht. Wer ihn nur verwaltet, anstatt ihn zu veredeln, kann am Ende sogar mit leeren Händen dastehen. Das Gegenteil davon ist das Erfolgsrezept schlechthin: viel Ballbesitz und die Fähigkeit, ihn zu gestalten. Der FC Bayern durfte im Treffen mit dem SC Freiburg zu sagenhaften 81 Prozent den Ball sein Eigen nennen.

    Freiburg blieben 19 Prozent, was sich auf einige Minuten, in denen die Gäste mitspielen durften, verdichten ließe. Dass der Tabellen-15. trotzdem nur die beiden Treffer durch Thomas Müller (41.) und Arjen Robbens 100. Tor für den FC Bayern (48.) zuließen, zeigt, dass Statistiken nur die halbe Wahrheit verraten.

    Freiburg-Torhöter Bürki verhindert Debakel

    Die andere Hälfte gebührt Roman Bürki, dem Schweizer Gästetorhüter, der ein Debakel für seine Mannschaft verhinderte. 31 Mal nahmen die Bayern sein Gehäuse aufs Korn, elfmal parierte Bürki, zur Not auch mithilfe des Torpfostens. Zweimal schossen die Freiburger in Richtung Bayern-Tor. Getroffen haben sie es nicht. Überhaupt hat Manuel Neuer zum fünften Mal keinen Ball aufs Tor bekommen, der einen Welttorhüter gefordert hätte.

    „Was wir gemacht haben, ist das, was wir können“, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich hinterher. Das war, auch bei wohlwollender Betrachtung, zu wenig für die erste Liga. Streich hat dennoch, „so komisch sich das anhört, Kraft daraus gezogen, dass wir hier nur 0:2 verloren haben.“ Die Ansprüche der Mannschaften, die zum Rekordmeister reisen, sind inzwischen so niedrig geworden, dass spielerische Debakel, versüßt durch ein knappes Ergebnis, zum Energiespender werden. Wer nach einem weiteren Beleg für die Dominanz des Herbstmeisters sucht: Drei Gegentore in bislang 16 Spielen, 39:3 die Gesamtbilanz. Weil auch beim FC Bayern das eine am anderen hängt, strahlen die Rekordzahlen auch kräftig auf Pep Guardiola ab. 42 Siege in 50 Ligaspielen mit 2,64 Punkten im Schnitt sind in der Bundesliga unerreicht.

    Nicht nur die Mannschaft, auch der Trainer ist toptoptop, wie Guardiola, der gerne Superlative aneinanderreiht, sagen würde. Und erst Recht Juan Bernat. Der Spanier ist der größte Gewinner im Bayern-Ensemble. Als einziger Feldspieler kam der 21-Jährige in allen 25 Pflichtspielen zum Einsatz. „Juan hat Weltklasse gespielt und er hat eine Weltklasse-Entwicklung genommen“, lobte Sportvorstand Matthias Sammer den für geschätzte zehn Millionen Euro vom FC Valencia verpflichteten Linksverteidiger. So nah wie am Dienstag war Bernat noch nie seinem Premierentor in der Bundesliga gewesen. Sein Lattentreffer bereitete Müllers 2:0 vor, später traf der 21-Jährige, der seine Karriere als Stürmer begonnen hat, noch den Pfosten. Derart freie Fahrt, wie gegen Freiburg, war Bernat allerdings noch nie gewährt worden.

    Bayern kassieren kaum noch Gelbe Karten

    Vielleicht versucht es ja mal wieder eine Mannschaft damit, den Bayern etwas stärker auf den Leib zu rücken, die Grenzen des Erlaubten auszuloten, um Robben & Co. Raum und Luft zu nehmen. Das 0:4 in Augsburg war ohne eine einzige Gelbe Karte zustande gekommen. Am Ende des Freiburg-Spiels verzeichneten die Statistiker gerade einmal acht Fouls, der niedrigste Wert seit Erfassung solcher Daten. Trotzdem büßte der Rekordmeister drei weitere Akteure ein. Für Benatia (Leistenverletzung), Lewandowski und Alonso (beide Prellungen) ist das Fußball-Jahr beendet.

    Dennoch hat das fairste Bundesliga-Spiel zu diesem Abend gepasst, mit dem sich der FC Bayern für dieses Jahr von wieder einmal 71000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena verabschiedet hat. Mit Lichterglanz, einem großen „Danke“-Plakat für die Fan-Unterstützung, einer Lasershow und reichlich Jingle Bells. Guardiola hat die Gelegenheit genutzt, schon mal einen Wunsch fürs neue Jahr anzumelden: „Besser spielen“. Glück für die Mainzer.

    Am Freitagabend empfangen sie einen FC Bayern, der erst einmal nur so gut spielen will wie gegen Freiburg. Ersatztorhüter Tom Starke verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr bis zum 30. Juni 2016. Der 18-jährige Gianluca Gaudino unterschrieb seinen ersten Profivertrag beim FC Bayern; Laufzeit bis 2018.

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