Ein blutunterlaufenes und dick geschwollenes rechtes Auge. Direkt nach dem Spiel war der Schock bei Tobias Werner sehr groß, er sah aus wie ein Boxer nach einem heftigen Knockout. Gestern hatte sich der Profi des FC Augsburg schon wieder etwas erholt. Der linke Mittelfeldspieler des FCA, der bisher eine hervorragende Saison spielt, zog sich bei der 0:3-Niederlage seiner Mannschaft am vergangenen Samstag beim 1. FSV Mainz 05 nach einem heftigen Zusammenprall mit seinem Gegenspieler Stefan Bell eine Gehirnerschütterung und einen Bruch der Augenhöhle zu.
Anschließend wollte Werner, dem zunächst ein Turban verpasst wurde, nach dem Zusammenstoß weiterspielen. Und tat dies auch noch einige Minuten. Daniel Baier bemerkte als Erster, dass mit seinem Mitspieler etwas nicht stimmte und signalisierte dies auch in Richtung Trainerbank. „Dann war ich froh, dass ich ihn auswechseln konnte“, sagte Trainer Markus Weinzierl, der wie seine Kollegen an der Außenlinie offenbar zunächst das ganze Ausmaß der Verwundung nicht erkannt hatte.
Untersuchung in einer Spezialklinik
„Mir geht es schon wieder etwas besser“, sagte Werner gestern (Montag) nach Untersuchungen bei einem Augenarzt und in der Hessingpark-Clinic. Der Flügelflitzer wurde bereits am Samstag nach der Partie in einer Mainzer Klinik behandelt und versorgt. Danach konnte der Augsburger Spieler mit seinen Kollegen im Mannschaftsbus die Heimreise antreten. Allerdings machten ihm zunächst erhebliche Nackenschmerzen zu schaffen. Die medizinische Abteilung des Bundesligisten möchte kein Risiko eingehen und hat für Werner heute noch einem Termin in einer Münchner Spezialklinik vereinbart.
Wie lange der Spieler ausfällt, das konnten die Mediziner gestern noch nicht sagen. Mannschaftsarzt Dr. Florian Elser will sich zu Details erst nach der heutigen Untersuchung äußern. „Gegen die Bayern muss ich auf alle Fälle pausieren, danach muss man den Heilungsprozess abwarten“, sagte Werner vor dem Knüller gegen den frischgebackenen Deutschen Meister am Samstag (15.30 Uhr).
Hahn und Klavan fehlen ebenfalls
Tobias Werner ist nicht der erste Profi, der mit solch einer Blessur pausieren musste. Nationalspieler Per Mertesacker hatte im September 2010 beim 6:1 der deutschen Nationalmannschaft im EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan in Köln ebenfalls einen Bruch des Augenhöhlenbodens erlitten. Der Abwehrspieler, der damals beim SV Werder Bremen spielte, musste drei Wochen pausieren. Die gleiche Verletzung wurde im Januar 2010 auch beim Mainzer Profi Florian Heller nach einem Zusammenprall mit Hannovers Stürmer Jiri Stajner diagnostiziert. Er fiel ebenfalls drei Wochen aus.
Neben dem wegen seiner zehnten Gelben Karte gesperrten André Hahn steht beim FCA am Samstag gegen die Bayern wohl auch Ragnar Klavan wegen seiner Oberschenkelprobleme nicht zur Verfügung.