Die wilden Zeiten in der Bundesligatabelle scheinen vorbei zu sein: Nach Tabellenbildern, die an Wahnwitzigkeit grenzten (Hoffenheim Tabellenführer, Bielefeld auf einem Europa-League-Platz, Bayern schlechter als Platz zwei) scheint nun wieder Konstanz eingekehrt zu sein.
Der FC Bayern ist wieder Erster, der BVB ist wieder Zweiter, dahinter tummeln sich mit den üblichen Bekannten aus Leipzig, Leverkusen und Mönchengladbach die Vereine, die dort auch sonst immer zu finden sind. Konstanten sind in dieser unruhigen Corona-Zeit viel wert.
Der FC Bayern ohne Lewandowski - das ist wie Tischtennis mit der schwachen Hand
Dabei hat man den Eindruck, dass die Bayern gegen Köln der Liga eine Art Chance geben wollten. Denn Robert Lewandowski, der alleine in dieser Saison mehr als dreimal so viele Tore (nämlich zehn) wie der gesamte FC Schalke (nämlich drei) erzielt hat, bekam beim 2:1-Sieg gegen den Effzeh eine schöpferische Schaffenspause. Die Bayern ohne Lewa – das wirkt generell erst mal wie ein Tischtennisspiel, bei dem der Bessere seine schwache Hand nutzt. Hat aber am Ende doch gereicht.
Konstanz liefert auch die zweite Liga, wo der Hamburger SV die erste Saisonhälfte dominieren darf, bis wieder ein HSV-Profi markige Sprüche reißt ("Uns doch egal, wer hinter uns Zweiter wird") und der Klub am Ende den Wiederaufstieg hauchdünn verpasst. Zugleich steht in Frankreich wie immer Paris an der Tabellenspitze, in Spanien Real Madrid. Die Blicke auf diese gewohnten Tabellenbilder sind Momente der Konstanz, des Regelhaften, des "So schlimm kann‘s schon nicht sein". Und die sind wichtiger, je mehr ein Virus die Weltordnung aus den Angeln zu heben droht. Es ist Veränderung genug, dass auf einmal der Berliner Flughafen in Betrieb gegangen ist – dass die TSG Hoffenheim oder RB Leipzig die Bundesliga anführen, muss ja nun nicht auch noch sein.
Wer Spannung mag, kann sich ja dem Abstiegskampf zuwenden, wo sich kommendes Wochenende der FC Schalke und der FSV Mainz in einem nachträglichen Halloween-Gipfel ein Gruselderby liefern.
Der BVB hat die einzigen beiden Liga-Gegentore beim FC Augsburg kassiert
Zu erwähnen bleibt beim Fazit der aktuellen Bundesligatabelle aber noch etwas: Der BVB als Zweiter ist in der Saison in sechs Spielen fünfmal ohne Gegentor vom Platz gegangen. Die einzigen beiden Gegentore kassierte die Mannschaft von Lucien Favre bei der Niederlage in Augsburg. Der FCA wiederum schickt sich gerade an, einen Platz für das internationale Geschäft zu sichern und steht ebenfalls oben. Also alles normal. Irgendwie.
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