Berlin Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in ihrer Geschichte 868 Spiele absolviert. 502 hat sie gewonnen, 191 verloren, der Rest: remis. In Erinnerung geblieben sind Siege und Niederlagen, wie jenes 3:4 bei der WM 1970 in Mexiko gegen Italien. Eine Gedenktafel vor dem Aztekenstadion erinnert noch heute an das „Jahrhundertspiel“. Wer aber würde einem Unentschieden ein Denkmal widmen?
Seit Dienstagnacht ist genau einer solchen Partie ewiges Andenken sicher. Deutschland hat im WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden in Berlin nach einer lange Zeit berauschenden Vorführung eine 4:0-Führung noch in einen 4:4-Ausgleich münden lassen. Damit hatte das Unentschieden einen Verlierer (
Wie das funktionieren könnte, weiß niemand. Ähnlich verhält es sich mit dem Schweden-Spiel. Die Berliner Ereignisse sind selbst hochrangigen Analysten ein Rätsel.
Das ist in der Regel die Stunde der Spötter: „Selbst ein Ikea-Regal ist stabiler als die deutsche Abwehr“, lästerte Weitspringer Christian Reif stellvertretend. Wenigstens die Gedenktafel bleibt der deutschen Mannschaft erspart.