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Fußball-EM: Nach dem EM-Aus für Antonio Rüdiger: Wen nominiert Löw nach?

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Nach dem EM-Aus für Antonio Rüdiger: Wen nominiert Löw nach?

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    Das EM-Aus für Antonio Rüdiger kommt bereits im ersten Training.
    Das EM-Aus für Antonio Rüdiger kommt bereits im ersten Training. Foto: Christian Charisius, dpa

    Die Europameisterschaft hat noch gar nicht begonnen, da ereilte die deutsche Mannschaft schon die erste Hiobsbotschaft. Abwehrspieler Antonio Rüdiger hat sich im Training das Kreuzband gerissen und fällt lange aus. Was nun? Bundestrainer Joachim Löw darf einen Spieler für seinen EM-Kader nachnominieren. Grund: Da sich der Verteidiger vom AS Rom die Blessur vor dem ersten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft am Sonntag gegen die Ukraine zugezogen hat, greift Artikel 44.03 des Turnierregelwerks der Uefa

    Darin heißt es: "Sollte sich ein Spieler der Liste vor dem ersten Endrundenspiel seiner Mannschaft eine schwere Verletzung oder Krankheit zuziehen, so kann er nur ersetzt werden, wenn ein Arzt der Medizinischen Kommission der Uefa und der betreffende Mannschaftsarzt die Schwere der Verletzung bzw. Krankheit und die Unfähigkeit zur Teilnahme an der Endrunde bestätigen. Unter Vorbehalt der definitiven Genehmigung der Uefa-Administration wird der verletzte bzw. kranke Spieler in der Liste der 23 für die Teilnahme an der Endrunde gemeldeten Spieler ersetzt."

    Bestätigung der Uefa ist nur noch eine Formsache

    Die Bestätigung der Uefa-Mediziner ist im Falle von Rüdiger eine reine Formalie. Löw ist bei seiner Auswahl nicht an die Spielposition gebunden, er könnte theoretisch auch einen Mittelfeldmann oder gar Stürmer nachnominieren. Vor der WM 2014 holte er für den verletzten Offensivmann Marco Reus überraschend Verteidiger Shkodran Mustafi. Nur beim Torwart ist die Zahl der EM-Fahrer klar definiert. "Drei der aufgeführten 23 Spieler müssen Torhüter sein", heißt es in Artikel 44.02 der EM-Statuten.

    Trotzdem: Die Stimmung hat das EM-Aus von Rüdiger nur wenige Stunden nach dem Einzug ins Turnierquartier empfindlich getrübt. DFB-Präsident Reinhard Grindel sprach dem Pechvogel bei seiner Begrüßung der Nationalmannschaft am Dienstagabend im Teamhotel in Évian-les-Bains sein Mitgefühl aus. "Ich will damit beginnen, lieber Toni Rüdiger, Ihnen von Herzen alles Gute zu wünschen", sagte der Verbandschef laut DFB in seiner Ansprache. "Es tut mir unendlich leid. Wir hoffen, dass es Ihnen bald wieder richtig gut geht. Wir drücken Ihnen alle Daumen, die wir haben."

    Kreuzbandriss nach Zweikampf mit Thomas Müller

    Der Trainingsunfall, der sich im Spiel Neun gegen Neun bei einem Zweikampf von Rüdiger mit Angreifer Thomas Müller ereignet hatte, ist für Joachim Löw ein bitterer Schlag in der Endphase der Vorbereitung auf das erste Gruppenspiel am Sonntag in Lille gegen die Ukraine. 

    Der athletische Rüdiger war im Personalkonzept des Bundestrainers als Partner von Jérôme Boateng im Abwehrzentrum vorgesehen. Der in den vergangenen fünf Länderspielen jeweils über 90 Minuten aufgebotene ehemalige Stuttgarter Rüdiger sollte mindestens in den ersten Turnierspielen den nach einem Muskelfaserriss in der Wade noch nicht wieder einsatzfähigen Mats Hummels im Abwehrzentrum ersetzen.

    Löw muss nach der Schock-Nachricht über eine Nachnominierung für Rüdiger entscheiden. Neben Boateng, der beim ersten Training nicht voll belastbar war, stehen ihm im EM-Kader noch Shkodran Mustafi und der eigentlich für die rechte Abwehrseite vorgesehene Schalker Benedikt Höwedes als gelernte Innenverteidiger zur Verfügung. Als Abwehrspieler hatte der Bundestrainer Sebastian Rudy während des Trainingslagers aus dem endgültigen Aufgebot gestrichen. Den Hoffenheimer könnte Löw jetzt zurückholen.

    Eine Option wäre auch der Leverkusener Jonathan Tah. Den 20-Jährigen hatte Löw Ende März beim 2:3 im Freundschaftsspiel gegen England 45 Minuten getestet. AZ/dpa

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