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Fußball-EM 2024: Jedem EM-Spiel wohnt jetzt ein Abschied inne

Fußball-EM 2024

Jedem EM-Spiel wohnt jetzt ein Abschied inne

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    Die schottischen Fans haben die EM bereichert.
    Die schottischen Fans haben die EM bereichert. Foto: Matthias Balk, dpa

    Wir bewegen uns ungefähr im Rahmen dessen, dass andere Mütter auch schöne Töchter hätten. Oder jedem Anfang ein Zauber innewohne. Diese Preisklasse. Natürlich haben etliche Mamas bezaubernden Töchtern das Licht der Welt geschenkt. Wer nun aber gerade von einem dieser bezaubernden Wesen verlassen worden ist, dem fehlt mindestens kurzzeitig der Blick für die Schönheit der Welt im Allgemeinen und der Frauen im Speziellen. Wer hingegen etwas von zauberhaften Anfängen fabuliert, hat noch nie in dem Wissen absoluter Unkenntnis auf das leere Blatt einer Mathe-Schulaufgabe geblickt.

    So ähnlich verhält es sich auch mit jenem unseligen Kalenderspruch, wonach sich überall dort eine Tür öffne, wo sich eine andere schließt. Derzeit werden in Deutschland unzählige Türen geschlossen, ohne dass sich sofort eine neue öffnet. Nach den Achtelfinal-Partien verbleiben nur noch acht von ursprünglich 24 Mannschaften im Turnier. Das bedeutet, dass 16 Mannschaften die Tür vor der Nase zugeworfen sein wird. Das ist gleichsam schade für die Teams wie auch die Ortschaften, die sie beherbergen durften. Die Serben beispielsweise hatten wohlweislich etliche Räumlichkeiten ihres Hotels in Augsburg bis zum Turnierende geblockt. Nach dem Vorrunden-Aus bemüht sich die Herberge, die nun leer stehenden Zimmer zu günstigen Preisen zu vermieten.

    Die Schotten tranken die Münchner Biervorräte leer

    In Garmisch-Partenkirchen trauern die Wirtshäuser und Biergärten schon jetzt den wunderbaren Wochen im Juni nach, in denen die Schotten mit Stimmung, Dudelsäcken und reichlich Devisen die Stadt fluteten. Als die Schotten zum ersten Turnierspiel in München antraten, haben die Fans buchstäblich die Biervorräte der an trinkfeste Gäste gewohnten Stadt leer getrunken. Diesen Abschieden wohnt zumindest mal kein Zauber inne.

    Trauer auch in der Rhein-Ruhr-Metropole Iserlohn, die während der EM italienische Gäste und Mannschaft aufnahm. Mit den Italienern verlässt auch Dolce Vita die Stadt, zu deren kulinarischen Spezialitäten Schnaps und Senf aus ortseigenen Manufakturen zählen. Appetit wurde bei den Italienern geholt, gegessen wird immer noch zu Hause. 

    Gewiss, andere Länder haben auch schöne Töchter und Söhne. Die Engländer bleiben dem Turnier erhalten. Wer aus den vorherigen beiden Sätzen einen Zusammenhalt herstellen möchte, kann das gerne tun. Muss aber nicht sein. 

    Das Turnier wird erbarmungslos fortgeführt und jedem Spiel wohnt fortan ein Abschied inne.

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