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Fußball: Die Bundesliga wird zur Bayernliga

Fußball

Die Bundesliga wird zur Bayernliga

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    Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung freute sich über den Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth. Foto: Daniel Karmann dpa
    Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung freute sich über den Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth. Foto: Daniel Karmann dpa

    Die Bundesliga wird zur Bayernliga. Mit der SpVgg Greuther Fürth spielt kommende Saison ein vierter bayerischer Verein in der Bundesliga, vorausgesetzt der FC Augsburg schafft den Klassenerhalt.

    Seit gestern steht fest, dass die Unaufsteigbaren es doch noch geschafft haben. Auslöser des kollektiven Freudentaumels in Fürth war der 2:1-Sieg Dresdens gegen Düsseldorf im Montagabendspiel. Damit kann Düsseldorf Fürth in den restlichen drei Spielen nicht mehr von einem der beiden Aufstiegsplätze verdrängen. Einzig Paderborn als Drittplatzierter hat dazu noch theoretische Chancen. Dazu müsste aber Fürth die verbleibenden drei Spiele verlieren, Paderborn alle gewinnen und nebenbei auch noch das um 31 Treffer schlechtere Torverhältnisse ausgleichen.

    Selbst die ewigen Pessimisten aus Fürth halten das für ausgeschlossen und machten die Nacht zum Tage. "Was Fürths fußballspielende Protagonisten in dieser Spielzeit geleistet haben, hat eine wahrhaft historische Bedeutung", schreibt die Nürnberger Zeitung überschwänglich.

    Etwas nüchterner geht es auf der Homepage der Spielvereinigung zu. Dort heißt es: "Die SpVgg Greuther Fürth steht drei Spieltage vor Ende der Saison 2011/12 als Aufsteiger in die erste Bundesliga fest. Möglich machte dies der 2:1-Sieg von Dynamo Dresden gegen Fortuna Düsseldorf. Die Fortuna kann damit in den ausstehenden Spielen dem Kleeblatt den direkten Aufstieg nicht mehr streitig machen."

    Bis in die Landesliga war der fränkische Traditionsclub in den 90er Jahren abgestürzt. Alles vergessen. Nächste Saison geht es gegen den FC Bayern München und Borussia Dortmund. "Die Jungs sollen es krachen lassen und den Moment einfach nur genießen", übermittelte Büskens seinen Spielern aus Dresden, wo der Vater des Erfolges die Düsseldorfer Niederlage live im Stadion miterlebt hatte. "Für den Verein und für die Stadt ist der Aufstieg sensationell", jubelte der 44-Jährige, für den die Bundesliga als ehemaliger Profi und Interimstrainer des FC Schalke 04 kein sportliches Neuland sein wird.

    Die Fürther Spieler, die im VIP-Raum des eigenen Stadions als Dynamo-Fans mitgefiebert und die Dresdner Tore lautstark bejubelt hatten, starteten nach dem Schlusspfiff eine spontane Aufstiegsparty. "Danke an Dresden. Wir sind überglücklich. Jetzt haben wir es endlich geschafft. Wir haben eine sensationelle Saison gespielt", sagte Kapitän Thomas Kleine.

    "Für die Stadt Fürth ist der Aufstieg die Erfüllung eines Jahrhunderttraums", sagte Oberbürgermeister Thomas Jung. Ein Aufstiegsfest vor dem Rathaus ist für den 29. April geplant.

    Trainer Büskens und Kapitän Kleine verhehlten im Moment des Triumphes auch nicht ihre "riesige Genugtuung" darüber, dass das Gerede von den "unaufsteigbaren Fürthern" nun ein Ende gefunden habe. "Ich konnte es nicht mehr hören, dieser ewige Pessimismus", gestand Büskens.

    Auch den FC Augsburg freut der Aufstieg des Nachbarn, hat man damit doch nun ein weiteres attraktives Derby mit kurzer Anfahrt im Programm. "Ich habe schon am Montagabend Helmut Hack per Telefon gratuliert", sagte der scheidende FCA-Manager Andreas Rettig. Er freue sich, dass mit dem Aufstieg langjährige wirtschaftliche Vernunft belohnt werde. "Viele Vereine haben einen klangvollen Namen und eine große Stadt, aber Vereine wie Fürth haben mehr Kompetenz."

    Diese haben sich Franken aber hart erarbeiten müssen. Schon siebenmal landeten sie seit 2001 auf Platz fünf, einmal auf Rang vier. Die Platzierungen im Einzelnen: 

    - 2010/11  4. Platz, 4 Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei

    - 2009/10 11. Platz, 18 Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei

    - 2008/09  5. Platz, 4 Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei

    - 2007/08  6. Platz, 8 Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz drei

    - 2006/07  5. Platz, 6 Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz drei

    - 2005/06  5. Platz, 4 Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz drei

    - 2004/05  5. Platz, 5 Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz drei

    - 2003/04  9. Platz, 9 Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz drei

    - 2002/03  5. Platz, 5 Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz drei

    - 2001/02  5. Platz, 6 Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz drei

    - 2000/01  5. Platz, 6 Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz drei (ako/dpa)

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