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Fußball: DFB-Pokal: Favoriten straucheln reihenweise in der ersten Runde

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DFB-Pokal: Favoriten straucheln reihenweise in der ersten Runde

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    Dutt: "Ein Erstligist fliegt immer raus." Stimmt. Werder Bremen ist draußen.
    Dutt: "Ein Erstligist fliegt immer raus." Stimmt. Werder Bremen ist draußen.

    Ein Bundesliga-Quartett hat sich gleich in der ersten Runde des DFB-Pokals blamiert und ist ausgeschieden. Werder Bremen sorgte für einen peinlichen Negativrekord, auch Borussia Mönchengladbach und Aufsteiger Eintracht Braunschweig erlebten zum Auftakt ein Fiasko. Werder, einst Dauergast im Finale von Berlin, schaffte beim Pflichtspiel-Debüt von Trainer Robin Dutt mit dem 1:3 beim 1. FC Saarbrücken nach Verlängerung am Sonntag gar das Kunststück, zum dritten Mal in Serie als Bundesligist gegen einen Drittligisten auszuscheiden.

    Für Gladbach war nach einem 4:5 im Elfmeterschießen beim SV Darmstadt 98 Schluss. Auch der 1. FC Nürnberg scheiterte am Abend mit 3:4 im Elfer-Roulette beim SV Sandhausen. Braunschweig verabschiedete sich durch ein 1:2 bei Zweitliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld aus dem Wettbewerb. Als Bundesliga-Absteiger scheiterte Fortuna Düsseldorf mit einem 0:1 beim Regionaligisten SC Wiedenbrück 2000. Zweitliga- Kontrahent FC St. Pauli unterlag bei Drittligist Preußen Münster mit 0:1.

    Einige Clubs retteten sich gerade so in die nächste Runde

    Wie im Vorjahr, als gleich sechs Bundesligisten in der ersten Runde ausschieden, hatten wieder einige Clubs erhebliche Startschwierigkeiten. Aufsteiger Hertha BSC rettete sich beim VfR Neumünster mit 3:2 nach Verlängerung erst in letzter Minute in die zweite Runde. Champions-League-Finalist Borussia Dortmund musste 70 Minuten zittern, ehe ein 3:0 beim Viertligisten SV Wilhelmshaven heraussprang.

    Der VfL Wolfsburg meisterte indes seine Aufgabe beim Pokalschreck Karlsruher SC (3:1) ebenso souverän wie Bayer Leverkusen beim Viertligisten SV Lippstadt 08 (6:1). 1899 Hoffenheim erlebte beim 9:0 gegen SG Aumund-Vegesack ein angenehmes Kontrastprogramm, nachdem im Vorjahr das 0:4 beim Berliner AK die Katastrophen-Saison eingeleitet hatte.

    Pflichtsieg für Hannover

    Einen Pflichtsieg gab es am Sonntag für Hannover 96 beim 2:0 bei Victoria Hamburg ebenso wie für den Hamburger SV, der beim SV Schott Jena mit 4:0 gewann. Eintracht Frankfurt landete ein ebenfalls glanzloses 2:0 bei FV Illertissen. Dicht an einer Blamage schrammten Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg und der FSV Mainz 05 vorbei. Freiburg musste beim Viertligisten TSG Neustrelitz nachsitzen (2:0 nach Verlängerung), Mainz entging durch ein Tor von Eric Maxim Choupo-Moting drei Minuten vor Schluss bei Fortuna Köln einer Overtime (2:1). Der VfB Stuttgart gewann beim BFC Dynamo in Berlin mit 2:0.

    Werder-Trainer Dutt erlebt unglückliche Pflichtspiel-Premiere

    Ein Deja-vu erlebte Dutt auf der Bremer Trainerbank. Vor zwei Jahren hatte der Coach mit Bayer Leverkusen ein böses Erwachen erlebt, als die Werkself bei Dynamo Dresden eine 3:0-Führung verspielte und 3:4 verlor. In Saarbrücken hießen Nils Fischer, Tim Stegerer und Marcel Ziemer nach 120 Minuten die Pokalhelden, der zwischenzeitliche Bremer Ausgleich durch Sebastian Prödl war zu wenig. Gladbach scheiterte indes an den eigenen Nerven, Luuk de Jong und Branimir Hrgota vergaben im Elfmeterschießen, nachdem es in Darmstadt 120 Minuten torlos geblieben war.

    Sandhausen schlägt Nürnberg im Elfmeterschießen

    Der 1. FC Nürnberg blamierte sich ein Jahr nach dem Desaster beim TSV Havelse gegen den tapferen SV Sandhausen mit 3:4 (1:1, 1:1, 1:0) im Elfmeterscheißen. Torhüter Manuel Riemann wurde zum Held, hielt zwei Elfmeter von Hanno Balitsch und Marvin Plattenhardt und machte am Sonntagabend die Demütigung der enttäuschenden Gäste perfekt.

    Die Underdogs aus der Provinz hatten auch sonst nichts unversucht gelassen. Die markige Kabinen-Ansprache von Aumunds Trainer Kristian Arambasic vor TV-Kameras ("Ihr arbeitet und spielt nicht nur Fußball. Wir gehen raus und reißen uns den A.... auf") wäre eine Sensation wert gewesen. Bis zur Halbzeit durfte der Fünftligist auf Platz 11 des Weserstadions auch vom Pokal-Coup gegen Hoffenheim träumen, dann wurde es fast noch zweistellig. In Wilhelmshaven hatte der BVB nicht nur mit einem aufopferungsvoll spielenden Regionalligisten, sondern auch mit einem ungemähten Rasen zu kämpfen.

    Lewandowski bei Dortmund im Blickpunkt

    Nach dem Arbeitssieg rückte aber sogleich das Dauer-Thema Robert Lewandowski, der zum 3:0-Endstand traf, wieder in den Vordergrund. Er habe gut gespielt, urteilte BVB-Coach Klopp über den polnischen Torjäger: "Alles okay". Doch dass alles in Ordnung ist, lässt sich kaum behaupten. Zu hart war Lewandowskis Kritik in einer polnischen Boulevardzeitung, dass er sich vom BVB "betrogen fühle". Es sei für ihn ein Wortbruch, dass der Verein seinen beabsichtigten Wechsel zu Bayern München verhindert habe. "Es gibt sicher noch Gesprächsbedarf, aber das klären wir intern", sagte Manager Michael Zorc.

    Späte Tore von Freiburg

    Sorgen machte sich bei Freiburg Trainer Christian Streich, erst zwei späte Tore von Neuzugang Hendrick Zuck (113. und 118.) bewahrten die Breisgauer vor dem Elfmeterschießen. "Mit zehn Mann ging's. Über alles andere sollten wir lieber nicht schwätzen", schimpfte der 48-Jährige, der nach der Gelb-Roten Karte von Immanuel Höhn (80.) mit dem Schlimmsten rechnen musste.

    Mehr Aufbruchstimmung konnte dagegen Ex-Meister Wolfsburg aus dem Sieg in Karlsruhe mitnehmen. "Das ist ein positiver Schub für die nächsten Wochen", betonte Manager Klaus Allofs nach dem Duell mit dem KSC, der im Vorjahr den Hamburger SV bloßgestellt hatte. Sensationspotenzial hatte auch das Duell zwischen RB Leipzig und dem FC Augsburg, doch der Bundesligist siegte 2:0.

    Eine Klasse tiefer waren die meisten Favoriten gerüstet. Die Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, 1860 München, der 1. FC Kaiserslautern, der 1. FC Köln, der FC Ingolstadt, Energie Cottbus, der VfL Bochum, der VfR Aalen und der FSV Frankfurt feierten  Siege gegen Außenseiter. Als Drittligist hatte der VfL Osnabrück dem Zweitlisten Erzgebirge Aue am Sonntag ein Bein gestellt. (dpa)

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