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Fußball-Bundesliga: Zum Start der Bundesliga-Rückrunde: Das ist in den 18 Klubs los

Fußball-Bundesliga

Zum Start der Bundesliga-Rückrunde: Das ist in den 18 Klubs los

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    Wolfsburgs Stürmer Wout Weghorst und das VfL-Maskottchen Wölfi zeigen es an: Es geht wieder los in der Bundesliga. Das Eröffnungsspiel bestreiten Schalke 04 und Mönchengladbach.
    Wolfsburgs Stürmer Wout Weghorst und das VfL-Maskottchen Wölfi zeigen es an: Es geht wieder los in der Bundesliga. Das Eröffnungsspiel bestreiten Schalke 04 und Mönchengladbach. Foto: Tim Groothuis, Witters

    Endlich, endlich, endlich: Die Bundesliga startet in ihre Rückrunde. Das Titelrennen ist spannend wie nie: Mit RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern rechnen sich drei Teams noch Chancen um die Meisterschaft aus. Auch Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 haben noch Außenseiterchancen. Während Vereine wie Freiburg oder Union Berlin überrascht haben, ist auch im Tabellenkeller noch alles drin.

    Selbst der SC Paderborn hat mit 12 Punkten aus den 17 Spielen der Vorrunde noch alle Chancen auf den Klassenerhalt. Werder Bremen, mit großen Hoffnungen gestartet, will möglichst schnell aus dem Tabellenkeller. Und Hertha, der neue "big city club"? Hat sowieso andere Ziele. Eine Übersicht:

    RB Leipzig

    Wenn da nicht dieser Robert Lewandowski wäre. Oder der Flick Hansi. Generell einfach der FC Bayern. Dann, ja dann würden sich sämtliche Gespräche in der Liga um den torwütigen Timo Werner und dessen ganz offensichtlich genialen Trainer Julian Nagelsmann drehen. Der Coach, der diese Ruckzuck-Mannschaft ruckzuck zu einem Ballspiel-Ensemble erzogen hat.

    Prognose Am 16. Mai werden sich viele Gespräche um die Bayern drehen – die am 34. Spieltag zum ersten Mal seit 2012 wieder nicht auf Rang eins stehen. Weil sich dort die Leipziger für ihre erste Meisterschaft feiern lassen.

    Borussia Mönchengladbach

    Wenn da nicht dieser Timo Werner wäre. Oder der Nagelsmann Julian. Dann, ja dann wäre Borussia Mönchengladbach nach den ersten 17 Spielen tatsächlich als Herbstmeister ins Ziel eingelaufen. Und jeder würde darüber sprechen, dass Marco Rose aus den chronisch unter Wert verkauften Gladbachern einen Titelkandidaten gemacht hat – und am Ende sogar den ersten Meistertitel seit 44 Jahren holen könnte.

    Prognose Mönchengladbach wird nicht einbrechen – alleine schon deshalb, weil man vorsorglich aus Pokal und Europacup ausgeschieden ist. Zum Titel reicht es aber noch nicht.

    FC Bayern München

    Bis zum Ende solle die Mannschaft um alle drei Titel mitspielen, forderte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Kurz darauf verloren die Münchner 2:5. Gegen den 1. FC Nürnberg. In der Breite ist der Kader zu dünn. Möglicherweise ist die nähere Zukunft der Münchner ja doch von einem Neuzugang abhängig. Auch wenn Salihamidzic genau das verneint. So aber reicht es weder für Champions League noch für die Meisterschaft.

    Prognose Den Pokal kennen die Münchner bislang als Zugabe – diesmal wird er zum Trostpreis.

    Borussia Dortmund

    Im Sommer noch als Klassenprimus gestartet, geriet der BVB zum Hinrundenende immer mehr zum Sitzenbleiber. Die Meisterschaft scheint angesichts von sieben Punkten Rückstand derzeit unwahrscheinlich, statt mit der Herbstmeisterschaft ging es, wie Teammanager Kehl sagte, "mit einem Scheiß-Gefühl in die Pause". Nun soll ein 19-Jähriger der Hoffnungsträger sein: Erling Braut Haaland. Der Norweger ist als der Mittelstürmer eingeplant, der dem Kader bislang gefehlt hat. Ob dem Teenager gleich all das gelingt, was seine Vorgänger Alcacer und Götze versemmelt haben – fraglich.

    Prognose Für die Königsklasse reicht es beim BVB.

    FC Schalke 04

    Der Wechsel zum FC Bayern sollte für Schalke-Torwart Alexander Nübel der nächste Schritt sein – bislang hat der feststehende Wechsel ihn vor allem befreit: zuerst von seinem Kapitänsamt, dann wohl von seinem Stammplatz. Gut möglich, dass die Personalie in der Rückrunde noch für Ärger sorgt. Mit Michael Gregoritsch kam ein weiterer schwer Erziehbarer in die bisweilen verhaltensauffällige Ballsportgruppe S04 dazu – gut, dass Trainer David Wagner auch ausgebildeter Pädagoge ist.

    Prognose Ein Hauch von "Fack ju Göhte" in Gelsenkirchen: Das kann nur in die Euro League führen.

    Bayer Leverkusen

    Drei bis fünf Punkte habe man liegen lassen in der Vorrunde, sagt Boss Rudi Völler. Mit Kai Havertz hing das vielleicht größte Talent des europäischen Fußballs in der Vorrunde beträchtlich durch. In der Champions League: Raus in der Vorrunde. Und was wollen die Leverkusener machen? Den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Trainer Peter Bosz vorzeitig verlängern.

    Prognose Einträchtig geht es an der Champions League vorbei.

    TSG Hoffenheim

    Wer gegen Dortmund und Bayern gewinnt, sollte in der Tabelle weiter oben stehen. Wer gegen Mainz und Augsburg verliert, steht allerdings normalerweise auf einem Abstiegsplatz. Der ehemalige Kapitän Kevin Vogt ist in der Rückrunde kein Mitglied mehr der Hoffenheimer Achterbahn-Truppe. Er wechselte nach Bremen. Bergab kann es da kaum noch gehen.

    Prognose Hoffenheim landet vor Vogt.

    SC Freiburg

    Der geheime Champion des deutschen Fußballs: Bundestrainer samt Co-Trainer, DFB-Präsident und dienstältester Bundesliga-Coach – sie alle sind Freiburger. Dass die Stadt auch bald einen Europapokalteilnehmer stellt – gut möglich. Staatsmännisch-vorbildlich geht’s auf dem Rasen jedenfalls schon mal zu: Nur Dortmund verursachte weniger Fouls als die Mannschaft von Christian Streich.

    Prognose Freiburg könnte eine dicke Überraschung gelingen.

    VfL Wolfsburg

    Wolfsburg ist so etwas wie das Las Vegas Deutschlands. Also ohne Casinos, Elvis-Hochzeitskapellen, David Copperfield oder sämtlichen Versuchungen, die es so gibt. Aber eben doch auch eine Stadt im Nirgendwo. Statt des Cirque du Soleil hat die niedersächsische Metropole die hiesigen Illusionisten des VfL Wolfsburg zu bieten. Bekanntestes Showelement: Aus wenig viel machen. Schlechtester Sturm der Liga, dafür die beste Defensive – nirgendwo fallen pro Spiel weniger Tore als beim VfL. Das reicht für Platz neun – irgendwo im Nirgendwo.

    Prognose Houdini Glasner lässt Erinnerungen an seine Mannschaft nach und nach verblassen – am Ende werden die Spiele nicht mal mehr in der Sportschau gezeigt. Und keiner vermisst irgendwas.

    FC Augsburg

    Der FCA ist vor dem Tor bislang mit der Eiseskälte eines Auftragskillers zu Werke gegangen: Die Mannschaft von Martin Schmidt gab die zweitwenigsten Torschüsse aller Bundesliga-Teams ab (182, nur Hertha war mit 169 Versuchen noch sparsamer) – und hat trotzdem die sechstmeisten Tore der Liga erzielt. Kein anderer Klub ist so effektiv. Vor allem Florian Niederlechner (er benötigte gerade einmal 44 Schüsse für acht Tore) hat die Lizenz zum Jubeln.

    Prognose Bleibt Niederlechner fit und der FCA eiskalt, hat der Klub keine Abstiegssorgen.

    Union Berlin

    Die Alte Försterei schien zum Austragshaus der Bundesliga zu werden. Ihren Karriere-Höhepunkt hatten Christian Gentner, Neven Subotic und Anthony Ujah schon vor einiger Zeit gehabt. Weil aber in der romantischen Geschichte vom Underdog und den verrückt-liebenswerten Fans einfach alles gelingt, machen sich nicht etwa Geschwindigkeitsdefizite der Senioren bemerkbar, sondern ihre Erfahrung.

    Prognose In jeder Liebesgeschichte gibt es auch schwierige Zeiten. Es reicht aber fürs Happy End: Klassenerhalt.

    Hertha BSC Berlin

    Nein, langweilig ist es jetzt wirklich nicht mehr bei der Hertha: Neu-Trainer Klinsmann brachte zu seinem Amtsantritt eine Busladung aus Co-Trainern, Experten und Feng-Shui-Beratern mit. Die Ansprüche sind gewachsen: Ein "big city club" wolle man sein. Das zeigt sich auch am Performance Manager (ja, heißt wirklich so) Arne Friedrich. Der wurde im Trainingslager in Florida gefragt, ob das ganze Projekt nicht etwas größenwahnsinnig sei. Friedrichs lapidare Antwort: Ja, klar. Wörtlich lautet das so: "Wir wollen uns größenwahnsinnige Ziele stecken." Verständlich, dass da nicht immer Zeit dafür ist, eine Trainerlizenz zu verlängern.

    Prognose Die Rückrunde verspricht beste Unterhaltung – vor allem dann, wenn der "big city club" in Abstiegsnot gerät.

    Eintracht Frankfurt

    Die Mitglieder der einstigen Büffelherde befinden sich an der Trophäenwand europäischer Großklubs. Die Hessen der Saison 2019/20 laufen nicht Gefahr, dass mit Geldbündeln nach ihnen geworfen wird.

    Prognose Abwehrspieler Martin Hinteregger gewinnt die vereinsinterne Torjägerkanone.

    FSV Mainz 05

    Ganz oder gar nicht – zwischendrin gibt es nicht in Mainz. Die einzige Mannschaft ohne Unentschieden verschrieb sich erst vollkommen Sandro Schwarz, bis es schließlich gar nicht mehr ging. Es übernahm mit Achim Beierlorzer ein Mann, der für Zwischentöne offen ist.

    Prognose Es wird langweiliger in Mainz – aber es reicht für den Klassenerhalt.

    Kölns Trainer Markus Gisdol.
    Kölns Trainer Markus Gisdol. Foto: Andreas Gora (dpa)

    1. FC Köln

    Das Fazit von Armin Veh, bis Anfang November Geschäftsführer beim Aufsteiger, war eindeutig: "In Köln können Sie Karneval feiern." Das mit dem Fußball ist manchmal schon schwieriger. Erst zum Ende hin fing sich die Mannschaft – dafür umso erfolgreicher. Wenn es nach den Kölnern gegangen wäre, hätte die Rückrunde diese Saison sogar ausfallen sollen: In den fünf Spielen vor der Pause holte der Effzeh mehr Punkte als in den zwölf Partien davor.

    Prognose Es reicht knapp für den Klassenerhalt.

    Fortuna Düsseldorf

    Was machen die Düsseldorfer eigentlich, wenn sich Rouwen Hennings verletzt? Der hat elf der 18 Hinrunden-Treffer erzielt . Ohne den Stürmer würden schon jetzt die Planungen für die zweite Liga laufen.

    Prognose Friedhelm Funkel lässt Hennings rund um die Uhr bewachen. Es reicht dennoch nicht.

    Werder Bremen

    Man kann Claudio Pizarro einfach nicht böse sein. Werder-Manager Frank Baumann hat es versucht. Der wollte den quietschfidelen Sturm-Opa maßregeln, weil der aus dem Thailand-Urlaub ein Grinsebild mit Bierdose gepostet hatte. Passt halt nicht, wenn man mit der schlechtesten Abwehr auf einem Abstiegsplatz steht. Aber am Schluss hat der Peruaner seinen Manager doch um den Finger gewickelt.

    Prognose Werder schafft den Klassenerhalt in der Relegation. Das entscheidende Tor gelingt Pizarro. Darauf ein Dosenbier.

    Paderborns Kapitän Klaus Gjasula hofft weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg in dieser Saison.
    Paderborns Kapitän Klaus Gjasula hofft weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg in dieser Saison. Foto: Friso Gentsch/dpa

    SC Paderborn

    Kaum zu glauben, aber in einer Statistik ist Paderborn top – und dafür ist die Nummer 8 des SCP verantwortlich. Klaus Gjasula sticht nicht nur deswegen heraus, weil er präventiv mit einem Helm spielt, sondern auch fleißig Gelbe Karten sammelt: Zehn Verwarnungen in 16 Bundesliga- und zwei Pokalpartien sammelte der "Wilde Klaus". Mit dem SCP verfolgt Gjasula ein ambitioniertes Projekt: Der Aufsteiger spielt nicht wie einer, sondern sucht sein Heil im Offensivfußball. Obwohl das bislang mäßig erfolgreich war, denkt niemand in Paderborn daran, das zu ändern.

    Prognose Paderborn bleibt sich treu: Seit sieben Jahren wechselt der Klub jedes Jahr die Spielklasse.

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