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Fußball: Bouffiers "Sicherheits-Euro" stößt auf Ablehnung

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Bouffiers "Sicherheits-Euro" stößt auf Ablehnung

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    Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier ist für die Einführung eines «Sicherheits-Euro».
    Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier ist für die Einführung eines «Sicherheits-Euro». Foto: Arne Dedert dpa

    Dem Vorschlag des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, einen "Sicherheits-Euro"  einzuführen, können weder die Fanclubs noch die Vereine etwas abgewinnen.  Bouffier will die Fußballfans an der Finanzierung von Polizeieinsätzen bei Bundesliga-Spielen beteiligen. "Wir halten gar nichts von solchen populistischen Forderungen", sagte Ben Praße, Sprecher von "Unsere Kurve."

    Die Erstligisten hielten sich mit Reaktionen zurück, um die Diskussion um das geplante Sicherheitskonzept nicht zusätzlich anzutreiben. "Das ist ein Vorschlag, über den man zumindest diskutieren kann. Ich halte ihn allerdings, ehrlich gesagt, für nicht sonderlich zielführend", sagte Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Meister Borussia Dortmund.

    Heldt: Sicherheits-Euros sind "Keine gute Idee"

    Die Profivereine müssten nicht jeden neuen Einzelvorschlag diskutieren und kommentieren, meinte ein Sprecher von Bayer Leverkusen. "Keine gute Idee", fand Schalkes Manager Horst Heldt den Vorstoß Bouffiers. "Das ist eine kreative Idee, die man in diesem Kontext jetzt nicht diskutieren sollte", sagte Hannovers Clubchef Martin Kind. Er bewertet angesichts der bevorstehenden Ligaversammlung am 12. Dezember in Frankfurt/Main, wo das umstrittene Konzept verabschiedet werden soll, den Vorschlag des CDU-Politikers eher als kontraproduktiv: "Wir sollten uns jetzt auf das Arbeitspapier reduzieren und nicht neue Themenfelder eröffnen, die auch so schnell nicht zu einem Ergebnis führen."

    Einen Euro mehr pro Karte

    "Gewaltprävention ist für mich weniger eine Frage des Geldes, sondern des Dialogs", sagte Gerd Mäuser, Präsident des VfB Stuttgart. "Das ist und bleibt unser erster Ansatz." Bouffier will die Fans an der Finanzierung der Polizeieinsätze stärker beteiligen. Der CDU-Politiker schlug in der "Bild"-Zeitung einen "Sicherheits-Euro" vor. Dies würde jährlich 13 Millionen Euro einbringen. "Das heißt: Jeder Fan bezahlt freiwillig einen Euro mehr als die Karte normalerweise kostet", sagte er. "Dieser Euro geht dann in die Gewalt-Prävention oder wird benutzt als Unterstützung von Maßnahmen der

     Die Fußball-Anhänger sind vom "Sicherheits-Euro" wenig begeistert. Philipp Markhardt von "Pro Fans" verwies ebenfalls auf die Steuereinnahmen des Staats nicht nur durch die Zuschauer: "Die Vereine zahlen Unmengen von Steuern in diesem Land. Der Vorschlag kam vor ein paar Jahren übrigens schon mal auf." Nach Angaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) hat der Profifußball in der Saison 2010/2011 718,5 Millionen Euro an Steuern bezahlt. Von 2008 bis 2011 seien von den 36 Clubs und ihren Angestellten alleine 1,1 Milliarden an Lohnsteuern berappt worden.

    Debatte um die Sicherheit in Stadien wird schärfer

    Angesichts des zunehmenden Drucks vor allem von Innenministern forderte Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer: "Wir dürfen uns von der Politik und dem Staat nicht drängen lassen. Wir müssen das mit der eigenen Kraft der Fußball-Familie geregelt bekommen." Am Montag hatten in Hannover - sehr zum Missfallen des anwesenden Ligapräsidenten Reinhard Rauball und des DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach - Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und dessen NRW-Kollege Ralf Jäger (SPD) dem deutschen Fußball verbal eingeheizt. "

    Unmissverständlich gaben die Politiker Niersbach und Rauball ihre Forderungen mit auf den Weg. "Für die Innenministerkonferenz ist es absolut entscheidend, dass die Liga auf ihrer Mitgliederversammlung am 12. Dezember ein klares Konzept beschließt und dass sich auch alle Vereine daran halten", mahnte Schünemann, der am 1. Januar den Vorsitz der

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