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Fußball: Bayern kalt erwischt - Heynckes kritisiert Neuer

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Bayern kalt erwischt - Heynckes kritisiert Neuer

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    Manuel Neuer unterlief ein dicker Patzer. Foto: Federico Gambarini dpa
    Manuel Neuer unterlief ein dicker Patzer. Foto: Federico Gambarini dpa

    "Wir haben dem ganzen Druck und dem Gerede, dass hier alles zusammenfällt, standgehalten. Das beweist unsere Klasse und dass wir einiges aushalten können", meinte Stürmer Mike Hanke nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg gegen den Tabellenführer . Selbst Bayern-Coach Jupp Heynckes war nach der zweiten Saisonniederlage gegen seinen ehemaligen Club begeistert vom Gegner. "Was Borussia bisher geleistet hat ist überragend. Sie werden nächstes Jahr europäisch spielen."

    Die Himmelsstürmer von Lucien Favre ließen sich weder vom Wechseltheater um Marco Reus noch von den selbstbewussten Sprüchen der Münchner irritieren und zogen ihren Matchplan eiskalt durch. Mit einer kompakten Defensive aller Feldspieler und blitzschnellen Kontern überraschten sie die Bayern und profitierten dabei auch wie beim 1:0 im Hinspiel von einem groben Fehler des Nationaltorhüters Manuel Neuer. Der Schlussmann spielte

    Das ist Manuel Neuer

    Manuel Neuer erblickte am 27. März 1986 in Gelsenkirchen das Licht der Welt. Schon mit fünf Jahren spielte er beim FC Schalke 04. 2005 unterzeichnete er schließlich einen Profivertrag.

    Am 19. August 2006 durfte sich Neuer dann zum ersten Mal als fähiger Bundesligatorwart beweisen. Als sein Kollege Frank Rost es sich mit dem Trainer verscherzt hatte, war Neuers große Stunde gekommen. Weil er durch sein präzises und modernes Spiel überzeugte, wurde er schon bald zum Stammtothüter der Bundesligamannschaft des FC Schalke 04 ernannt.

    2008 brachte Neuers Einsatz seinem Team den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Beim Spiel gegen den FC Porto parierte er mehrere gefährliche Torschüsse und hielt sogar zwei Elfmeter.

    Ab der Spielsaison 2010/11 wurde er zum Mannschaftskapitän ernannt. Trotz zahlreicher Erfolge wurde sein Vertrag nicht verlängert. Im Sommer 2011 wechselte er zum FC Bayern München. Es hat einige Zeit gedauert, bis er von den eingefleischten Bayern-Fans akzeptiert wurde.

    Vier Tage vor seinem Bundesligadebüt stand er am 15. August 2006 erstmals für die U-21-Nationalmannschaft des DFB im Tor. Er spielte die zweite Halbzeit gegen Holland. 2009 gewann er mit seinem Team die U-21-Europameisterschaft in Schweden.

    Für die A-Nationalmannschaft spielte er zum ersten Mal am 2. Juni 2009. Gegner waren die Vereinigten Arabischen Emirate. Die deutsche Mannschaft kassierte zwei Tore. Mit sieben Treffern konnten sie die Partie aber trotzdem deutlich für sich entscheiden.

    Joachim Löw ernannte Manuel Neuer bei der Weltmeisterschaft 2010 zum Ersatztorhüter. Als sein Kollege René Adler verletzungsbedingt ausfiel, wurde er die neue Nummer Eins der Nationalmannschaft. Deutschland belegte mit ihm am Ende den dritten Platz.

    Neuer wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Schon 2005 wurde ihm die Fritz-Walter-Medaille für herausragende Leistungen auf und außerhalb des Platzes verliehen. Deutschlands Fußballer des Jahres 2011 hat außerdem die Manuel Neuer Kids Foundation gegründet. Dabei handelt es sich um eine Stiftung, die notleidende Kinder im Raum Gelsenkirchen unterstützt.

    Erfolge: Weltmeister: 2014, WM-Dritter: 2010 Halbfinale-EM: 2012 und 2016 U-21-Europameister: 2009 Weltpokalsieger: 2013 Champions-League-Sieger: 2013 UEFA-Supercup-Sieger: 2013 Deutscher Meister: 2013, 2014, 2015, 2016 DFB-Pokalsieger: 2011, 2013, 2014, 2016 Auszeichnungen: Deutschlands Fußballer des Jahres: 2011, 2014 Ballon d'Or/Weltfußballer des Jahres: Platz drei 2014

    Vereine: 1991-2011: FC Schalke 04 seit 2011: FC Bayern München

    "Das war die Einladung zur Niederlage", meinte Neuer selbstkritisch. Heynckes kritisierte seinen Torhüter anschließend. "Das ist sein Problem, er will das Spiel zu schnell machen. Er muss ruhiger und konzentrierter spielen", sagte der Münchner Trainer.

    Der FC Bayern München in Zahlen

    Stadion: Münchner Arena (71.000 Plätze)

    Trainer: Jupp Heynckes

    Bisher teuerster Spieler des FC Bayern ist Javier Martinez. Für ihn wurden 40 Millionen Euro berappt.

    Liga-Platzierung der vorigen Saison: Zweiter Platz

    Aktuelle Position in der UEFA Klubrangliste: 4

    Nationale Erfolge: 23 Mal Deutscher Meister (1932, 1969, 1972 bis 1974, 1980, 1981, 1985 bis 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999 bis 2001, 2003, 2005, 2006, 2008 und 2010), 15 Mal Pokalsieger (1957, 1966, 1967, 1969, 1971, 1982, 1984, 1986, 1998, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010 und 2013).

    Internationale Erfolge: Dreimal Europapokalsieger der Landesmeister (1974 bis 1976), Champions-League-Sieger 2001, UEFA-Pokalsieger 1996, zweimal Weltpokalsieger (1976 und 2001).

    Die letzten elf Jahre in der Champions League: 2001/02: Viertelfinale, 2002/03: erste Gruppenphase, 2003/04: Achtelfinale, 2004/05: Viertelfinale, 2005/06: Achtelfinale, 2006/07: Viertelfinale, 2007/08: nicht teilgenommen, 2008/09: Viertelfinale, 2009/10: Finale, 2010/11: Achtelfinale. 2011/2012: Finale.

    Dass ausgerechnet Reus den Führungstreffer erzielte, hat eine pikante Note. Hatten die Bayern doch nach seiner Entscheidung, zukünftig für Borussia Dortmund zu spielen, gestichelt, er habe wohl den Konkurrenzkampf in München gescheut. Mit seinem elften Bundesligatreffer gab der Jung-Nationalspieler die richtige Antwort. Bei seinem ersten Auftritt im Borussia-Park nach der Bekanntgabe seines Wechsels wurde der Shooting-Star freundlich und mit Spruchbändern "Danke, Marco" empfangen. "Das ist natürlich wichtig für einen Spieler, dass er nicht ausgepfiffen wird und von der Mannschaft unterstützt wird. Aber ich war nicht nervös", sagte Reus.

    Seinen Nachfolger haben die Gladbacher schon in den eigenen Reihen gefunden. Mit seinen beiden Treffern zum 2:0 und 3:0 (41./71.) stieg U 21-Nationalspieler Patrick Herrmann zum Matchwinner auf. "Er ist schnell, vor dem Tor sehr gut und hat im Training Qualität gezeigt. Aber der Vergleich mit Marco Reus ist übertrieben", sagte Trainer Favre. Mit fünf Treffern ist Herrmann zweitbester Torschütze im Team hinter Reus. "Wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt. Das fühlt sich gut an", meinte der Doppeltorschütze.

    Bastian Schweinsteiger schoss den Anschlusstreffer

    Das ist Borussia Mönchengladbach

    Borussia Mönchengladbach ist an sich schon ein langer Name, aber immer noch kurz gegen den offiziellen Titel des Bundesligisten: Borussia Verein für Leibesübungen 1900 Mönchengladbach e. V.

    Die Vereinsfarben sind Schwarz, Weiß und Grün - wie auch die Trikots der A-Mannschaft.

    Spitzname der Mannschaft ist "Die Fohlenelf".

    Seit 2008 betreibt Mönchengladbach auch einen eigenen Vereinssender, der Fohlen.TV heißt und ausschließlich über das Internet empfangen werden kann.

    Heimspielstätte ist das Stadion im Borussen-Park. Es bietet Platz fpr 54.067 Fußballfans.

    In den Jahren 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 holte Gladbach die Deutsche Meisterschaft. 1977 war ein besonders erfolgreiches Jahr, die Borussen gewonnen auch noch die Champions League.

    Am 29. April 1978 schaffte Mönchengladbach seinen größten Heimsieg. Mit 12:0 schickten die Fohlen die Gäste von Borussia Dortmund vom Platz. Fünf der Gladbacher Tore erzielte der aktuelle Trainer des FC Bayern München, Jupp Heynckes.

    Die höchste Niederlage vor heimischem Publikum brachte den Gladbachern der SV Werder Bremen bei. 0:7 aus Borussen-Sicht hieß es am 30. April 1966.

    Der wohl bekannteste Gladbacher hat einen tierischen Spitznamen: Berti "Der Terrier" Vogts stand von 1965 bis 1979 in der Abwehr der Borussen, spielte 419 Pflichtspiele und schoss 32 Tore.

    Mönchengladbach sicherte sich vor den Namensvettern aus Dortmund die griffige Internetadresse www.borussia.de.

    Die Bayern, die durch Rückkehrer Bastian Schweinsteiger lediglich zum Anschlusstreffer kamen (76.), hätten sich ihren Start in die Rückrunde anders vorgestellt. Die spielerische Überlegenheit mit 67 Prozent Ballbesitz konnten die Gäste nicht ausnutzen. "Wir haben zu viele Fehler gemacht und unnötige Gegentore bekommen. Dafür wird man dann bestraft", meinte Mannschaftskapitän Philipp Lahm nach der fünften Saisonniederlage. "Das wird uns nicht aus der Bahn werfen. Wir bleiben weiterhin Erster", sagte Nationalspieler Toni Kroos. Fehlen wird in den nächsten Wochen aber wohl Daniel van Buyten. Der Abwehrspieler musste mit Verdacht auf Mittelfußbruch vom Feld.

    Heynckes wollte seiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. "Der Knackpunkt war das 2:0. Dann ist es schwierig gegen eine Mannschaft, die so gut verteidigt", befand der Bayern-Coach. Dennoch waren sich fast alle Bayern einig, dass die Gladbacher kein Kandidat im Titelrennen seien. "Unser ärgster Konkurrent - neben uns selbst - ist immer noch Dortmund", betonte Lahm. dpa

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