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Fußball: Bayern im Heimturnier nur Letzter

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Bayern im Heimturnier nur Letzter

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    Man tut den Jugend- und Ersatzspielern des FC Bayern kein Unrecht, wenn man festhält: Carlo Ancelotti hatte mit dem Audi Cup längst abgeschlossen. Wahrscheinlich schon am Dienstagabend, direkt nach der 0:3-Schmach gegen den FC Liverpool. Nachdem eine Top-Elf der Bayern im eigenen Stadion derart vorgeführt wurde, dass so mancher Beobachter den Bayern bereits in der Vorbereitung eine Krise zusprach. Immerhin: Zu diesem Zeitpunkt hatte der deutsche Meister vier von fünf Vorbereitungsduellen verloren. Diese aus Münchner Sicht unterirdische Statistik verschlechterte sich gestern weiter. Mit 0:2 verlor der erfolgsverwöhnte Rekordmeister gegen den SSC Neapel und damit auch das Spiel um Platz drei beim

    Eine Niederlage, die die eh schon angespannte Stimmung in der Landeshauptstadt weiter verschärft. Doch im Gegensatz zum Duell mit den Engländern war die Pleite wohl ein Stück weit eingeplant. Ancelotti baute seine Mannschaft komplett um. James, Thiago und Alaba mussten angeschlagen draußen bleiben, der Rest fiel der Rotation zum Opfer, auch im Hinblick auf das ungleich wichtigere Kräftemessen am Samstag im Supercup gegen den Pokalsieger Dortmund. So fanden sich Jugendspieler wie Manuel Wintzheimer, Lukas Mai oder Marco Friedl in der Startelf, die nur mit viel Wohlwollen als B-Mannschaft bezeichnet werden konnte.

    Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb: Zunächst waren die Bayern im Vergleich zur Liverpool-Pleite nicht wiederzuerkennen. In den ersten zehn Minuten bot der FCB den 66000 Zuschauern in der Allianz-Arena mehr Bayern-Offensivaktionen als im gesamten Spiel abends zuvor. Vor allem einer machte den Eindruck, den trostlosen Auftritt wiedergutmachen zu wollen: Renato Sanches. Der viel gescholtene Portugiese war in der ersten Hälfte Dreh- und Angelpunkt der neu zusammengewürfelten Roten. Qualitativ hochwertige Vorlagen auf Tillman (9.) und Vidal (13.), dazu zwei eigene Abschlüsse aufs Tor – Sanches zeigte, warum die Bayern 35 Millionen für ihn lockergemacht hatten. Endlich, wird so manch einer sagen. Dazu kamen Abschlüsse von Coman und Nachwuchsstürmer Wintzheimer.

    Das Problem der Münchner: Trotz engagiertem Offensivspiel fand der Ball nicht den Weg ins Tor der Süditaliener. Die nutzten stattdessen eine ihrer wenigen Chancen in der 14. Minute. Nach einem Freistoß hielt Christian Früchtl, der dritte Torwart im FCB-Aufgebot, den ersten Kopfball. Beim Nachschuss von Kalidou Koulibaly war er chancenlos (14.). Gegen clevere Neapolitaner fand die unerfahrene Elf trotz viel Engagement keine Mittel. Nach dem Seitenwechsel fuhren die Gastgeber selbst ihr Bemühen zurück, das Spiel verkam zu einem drögen Kick. Erschreckend deutlich wurde: Die Bayern fanden sich recht früh mit der Niederlage ab. Spätestens nach dem 0:2 durch Giaccherini in der 55. Minute war die Luft bei den Roten raus, die bis zum Schluss kein Aufbäumen mehr zeigten. Nach Schlusspfiff entlud sich der Frust der Fans in einem lauten Pfeifkonzert. „Dafür habe ich kein Verständnis“, kritisierte Thomas Müller, der eine „ganz gute“ Leistung seiner Mannschaft gesehen hatte. Die Zeit der Tests ist am Samstag vorbei. Dann geht es um den Supercup, den ersten Titel der Saison. Das Selbstverständnis der Bayern sieht dafür nur einen würdigen Anwärter. Eigentlich. Doch die ungewohnten Schwächen in der Vorbereitung kratzen am Selbstbewusstsein. „In Dortmund müssen wir auch mal wieder Ergebnisse liefern“, fordert Müller. In den kommenden Partien fällt Neuzugang James Rodriguez aus. Der Kolumbianer zog sich gegen Liverpool eine Oberschenkel-Verletzung zu. Es werden womöglich unruhige Wochen für die Bayern.

    Im Finale unterlag der FC Liverpool im Elfmeterschießen Atlético Madrid mit 4:5. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Keidi Bare (33. Minute) brachte Madrid in Führung. Der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino (83./Foulelfmeter) glich für die Klopp-Elf aus.

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