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Frust bei Neureuther - Freude bei Österreichern

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Frust bei Neureuther - Freude bei Österreichern

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    Frust bei Neureuther - Freude bei Österreichern
    Frust bei Neureuther - Freude bei Österreichern Foto: DPA

    Jetzt müssen wir schauen, dass ich wieder vernünftiges Selbstvertrauen bekomme und wieder Spaß am Skifahren habe", sagte der Skirennfahrer aus Partenkirchen sichtlich geknickt nach seinem Ausscheiden beim Slalom-Sieg des Österreichers Reinfried Herbst im italienischen Alta Badia.

    Die nächste verpasste Chance der deutschen Herren-Hoffnung auf eine erfolgreiche Olympia-Qualifikation drückte auch die Stimmung in der gesamten, derzeit nicht erfolgreichen Mannschaft. "Das geht an den Trainern auch nicht spurlos vorüber", meinte Neureuther, den nach guten Zwischenzeiten eine Geländewelle aus dem Rhythmus gebracht hatte. Auch Stefan Kogler aus Schliersee scheiterte im ersten Durchgang, Fritz Dopfer (Garmisch) war nach braver Fahrt zu langsam für den zweiten Lauf und wurde 37. Dabei hätte der Deutsche Skiverband (DSV) den vielen Speed-Enttäuschungen bei den Herren ein Erfolgserlebnis so dringend benötigt.

    Neureuther kassierte ausgerechnet auf dem Hang, wo er 2007 mit Rang zwei noch seine bislang beste Karriere-Platzierung eingefahren hatte, im zweiten Saison-Weltcup in seiner Spezial-Disziplin die erste Nullnummer. Schon im Torlauf Mitte November in Levi war der 25- Jährige nicht über Rang 25 hinausgekommen. Bis zum Saison-Höhepunkt in Vancouver (12. bis 28. Februar) stehen noch sechs Slaloms auf dem Programm. "Jetzt muss ich schauen, dass ich zwischen Weihnachten und Neujahr gute Trainingsbedingungen bekomme und dass ich dann wieder mit etwas breiteren Schultern ins neue Jahr gehe", sagte Neureuther.

    Zudem deutete der WM-Vierte an, sein Trainings- und Wettkampfprogramm wieder einzuschränken. Neben drei Riesenslalom- Starts und dem Bemühen, sich auch mit Blick auf Vancouver die Kombination als zweites Standbein aufzubauen, hatte er in Lake Louise sogar seine erste Abfahrt bestritten. "Ich muss mich jetzt auf den Slalom konzentrieren", betonte Neureuther nun. Er erwägt, auch wieder zweitklassige FIS-Slaloms zu fahren. "Dort kann ich vielleicht neue Sicherheit finden und dann im neuen Jahr angreifen."

    Die Verantwortlichen warnen vor Hektik. "Wir haben uns gemeinsam entschieden, sein monotones Trainingskonzept aufzureißen und da darf man nicht beim ersten Rückschlag umfallen. Die Slalom-Saison fängt ja erst richtig an", sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. "Jetzt alles infrage zu stellen, wäre der falsche Weg. Wichtig ist, dass er jetzt entscheidet: Das ist mein Weg und so will ich zum Erfolg kommen."

    Gegen "Endzeitstimmung" wehrte sich auch der Herren-Cheftrainer. "Wir sind sicher nicht zufrieden. Aber Felix' Grundspeed ist da. Er macht aber immer wieder den Fehler, bei Geländeübergängen nicht genug mitzugehen und dann gerät er in Rücklage", erklärte Karlheinz Waibel.

    Freude herrschte hingegen in Österreich: Der zweite Saisonsieg von Herbst vor dem Schweizer Silvan Zurbriggen war zugleich der erste Erfolg der Alpenrepublik in Alta Badia seit zwölf Jahren. In Slalom- Weltmeister Manfred Pranger fuhr zudem noch ein Österreicher als Dritter aufs Podest und Benjamin Raich behielt trotz des Aus' im zweiten Lauf mit 565 Punkten die Spitze im Gesamtweltcup vor Carlo Janka (Schweiz/553).

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