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Frauenfußball: Die EM kann kommen

Frauenfußball

Die EM kann kommen

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    Die „jungen Wilden“ schlagen bei der Frauen-Nationalmannschaft richtig ein. Wie etwa Leonie Maier (rechts mit Dzsenifer Marozsan), die gegen Japan in ihrem erst neunten Länderspiel zum zweiten Mal traf.
    Die „jungen Wilden“ schlagen bei der Frauen-Nationalmannschaft richtig ein. Wie etwa Leonie Maier (rechts mit Dzsenifer Marozsan), die gegen Japan in ihrem erst neunten Länderspiel zum zweiten Mal traf. Foto: dpa

    München Drei Minuten vor Schluss hatte sich die Schufterei der unermüdlich ackernden Celia Okoyino da Mbabi endlich gelohnt. Die 25-Jährige erzielte das erlösende 3:2 für die deutschen Fußballerinnen und ebnete so den Weg zum 4:2 (1:1)-Testspielerfolg gegen Japan.

    Leonie Maier mit ihrem zweiten Treffer im neunten Länderspiel (18.), zweimal da Mbabi (46./Foulelfmeter und 87.) sowie die wieder genesene Simone Laudehr (90.+1/Foulelfmeter) trafen für Deutschland. Nur zweimal konnte Japan durch Shinobu Ohno (40.) und Yuki Ogimi (60.) ausgleichen. So klappte es also doch mit dem von Bundestrainerin Silvia Neid erhofften Aufbausieg für die deutschen Frauen, damit sie am nächsten Sonntag selbstbewusst zur Europameisterschaft nach Schweden (10. bis 28. Juli) aufbrechen können. Schließlich will die Nationalmannschaft dort ihren Titel verteidigen.

    „Ich bin sehr zufrieden und froh, dass es so gelaufen ist“, freute sich Silvia Neid und unterstrich die „unheimlich gute Laufarbeit und die tolle Moral“ ihres Teams, das sie aufgrund zahlreicher Verletzungen beim Stammpersonal mit jungen, unerfahrenen Spielerinnen anreichern musste. Die 46104 fröhlich-berauschten Zuschauer in der Münchner Allianz-Arena sorgten deshalb nicht nur für einen neuen Europa-Zuschauerrekord bei einem Freundschaftsspiel, sondern anfangs auch für sichtlich beeindruckte Spielerinnen unten auf dem Platz.

    Gebremst agierende Weltmeisterinnen

    Wie gut, dass Deutschland mit Celia Okoyino da Mbabi eine bewährte Stammspielerin im Team hatte, die sofort den Vorwärtsgang fand. Beschwingt sicher auch dadurch, dass am Tag zuvor ihr Wechsel vom insolventen SC Bad Neuenahr zum siebenfachen deutschen Meister, den 1. FFC Frankfurt, über die Bühne gegangen war. Ihr Schuss in der 4. Minute ging zwar knapp am Gestänge vorbei, doch sie riss Jung und Alt gegen die gebremst agierenden Weltmeisterinnen aus Japan mit. So hatte Jungspund Leonie Maier keine Scheu, wie schon im Testspiel gegen Kanada, einfach mal frech abzuziehen – zum 1:0 für Deutschland (17.). „Wie gut es bei Leonie läuft, ist echt der Wahnsinn“, war auch die Bundestrainerin voll des Lobes über ihr Ausnahmetalent. Beim 1:1-Ausgleich durch Ohno sah Torhüterin Nadine Angerer dagegen nicht glücklich aus. „Ich habe den Ball zu spät gesehen. Und etwas Zeit brauche ich schon, um die Hände hochzubekommen“, entschuldigte sie ihren Fehlgriff.

    Nach einem verwandelten Foulelfmeter von da Mbabi im direkten Anschluss an die Halbzeitpause (46.) und dem erneuten Ausgleich durch Ogimi (60.) sah es lange so aus, als würde es beim 2:2-Unentschieden bleiben. Ein Ergebnis, das für Japans Trainer Norio Sasaki die Kräfteverhältnisse an diesem Tag nicht richtig ausgedrückt hätte. „Deutschland war vom Können und der Kondition her überlegen. Wir haben den Kontakt gescheut und ungenaue Pässe gespielt“, ging er mit seinen Schützlingen hart ins Gericht.

    Die deutsche Überlegenheit schlug aber erst in den Schlussminuten durch. Auch dank der Einwechslung der Rekonvaleszenten Lira Bajramaj und Simone Laudehr, die den Zug zum Tor sofort verschärften. Bajramaj legte für Okoyino da Mbabi zum 3:2 auf, Laudehr verwandelte in der Nachspielzeit ungerührt einen an ihr selbst verursachten Elfmeter. Der Weltmeister war im Prestige-Duell geschlagen und die Erleichterung bei der zweifachen Torschützin Celia Okoyino da Mbabi entsprechend groß: „Jetzt ist der Kopf frei für die EM.“

    Deutschland Angerer (Frankfurt) – Maier (Bad Neuenahr, 89. Huth/Frankfurt), Wensing (Wolfsburg), Bartusiak (Frankfurt), Cramer (Potsdam, 46. Henning/Wolfsburg) – Goeßling (Wolfsburg), Keßler (Wolfsburg, 78. Däbritz/Freiburg) – Lotzen (München – 61. Bajramaj/Frankfurt), Marozsan (FFC Frankfurt, 68. Laudehr/Frankfurt), Mittag (FC Malmö, 61. Leupolz/ Freiburg) – Okoyino da Mbabi (Bad Neuenahr)

    Japan Fukumoto – Ariyoshi, Iwashimizu, Kumagai, Tanaka (74. Utsugi) – Ando (89. Iwabuchi), Miyama, Sakaguchi, Kawasumi – Ohno (72. Maruyama), Ogimi

    Tore 1:0 Maier (17.), 1:1 Ohno (40.), 2:1 Okoyino da Mbabi (46./FE), 2:2 Ogimi (60.), 3:2 Okoyino da Mbabi (87.), 4:2 Laudehr (90.+1/FE) Schiedsrichterin Ihringoa (England) Zuschauer 46104

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