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Frauen-Fußball: DFB-Elf verpasst vorzeitigen WM-Viertelfinal-Einzug

Frauen-Fußball

DFB-Elf verpasst vorzeitigen WM-Viertelfinal-Einzug

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    Annike Krahn, Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj gehen enttäuscht vom Platz.
    Annike Krahn, Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj gehen enttäuscht vom Platz. Foto: DPA

    Shanghai (dpa) - Die deutschen Fußball-Frauen haben den vorzeitigen Einzug ins WM-Viertelfinale zwar verpasst, doch Theo Zwanziger sprach dem Team mit der Änderung seiner Reisepläne sogleich sein großes Vertrauen aus.

    "Ich werde trotzdem nach Hause fliegen. Denn ich bin sicher, dass sie Japan schlagen. Das müssen wir auch. Und zum Viertelfinale will ich auf jeden Fall wieder hier in China sein", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach der Nullnummer gegen England in Shanghai.

    Ursprünglich hatte Zwanziger geplant, bis zum letzten Vorrundenspiel gegen die Asiatinnen, die mit Mühe 1:0 gegen Argentinien gewannen, zu bleiben, falls die Runde der letzten acht Teams nicht vorzeitig erreicht würde. Doch erstens warten dringende Amtsgeschäfte im Vorfeld der DFB-Bundestages im Oktober auf ihn, und zweitens wären die Reisestrapazen für den 62-Jährigen zu groß. Er könnte sonst nur zwei Tage in der Heimat verbringen. Und außerdem sei er überzeugt, dass die Elf den Einzug ins Viertelfinal-Qualifikation auch ohne ihn als "Glücksbringer" schafft. "Auf die sportliche Leistung habe ich ja doch keinen Einfluss."

    Immerhin war es die erste Partie mit Zwanziger als Gast, die der Welt- und Europameister nicht gewann. Doch das lag weniger am DFB-Chef, als an der wenig berauschenden Offensivleistung. Vor 27 730 Fans im ausverkauften Hongkou-Stadion tat sich das Team von Silvia Neid vor allem bis zur Pause schwer, das Spiel gegen die kompakt stehenden Engländerinnen an sich zu reißen und mit schnellen Kombinationen die Defensive zu knacken. "Mit unserer Abwehr bin ich sehr zufrieden. Das standen wir sehr souverän. Aber nach vorn haben wir uns erst nach der Pause besser bewegt", analysierte Neid, die die zuletzt beim 11:0 gegen Argentinien gezeigte Entschlossenheit vermisste: "In der Offensive müssen wir mehr leisten."

    Für die 22 Jahre alte WM-Debütantin Annike Krahn, die die verletzte Sandra Minnert in der Innenverteidigung vertrat, gab es ein Sonderlob von der Trainerin. "Sie hat einen guten Job gemacht, war aggressiv und präsent", meinte Neid. Auch Krahn war mit sich "ganz zufrieden", auch wenn es "immer was zu verbessern" gebe. Zumindest schränkte Krahn effektiv die Kreise von Englands Mittelfeldstar Kelly Smith ein, die diesmal an vorderster Front nicht so zum Zuge kam. Dennoch war ihre Trainerin Hope Powell glücklich: "Die Mädchen haben hart gearbeitet. Dass wir gegen den Weltmeister einen Punkt geholt haben, ist doch fantastisch."

    DFB-Spielführerin Birgit Prinz fand, man habe in der ersten Hälfte "zu einfallslos und zu langsam nach vorn" gespielt. "Wir haben uns dort nicht richtig bewegt, deswegen hat es nicht gerumst", monierte die 29-Jährige, die selbst wenig Akzente setzen konnte. Dass die DFB-Elf nach 15 Siegen nun zuletzt zwei Mal 0:0 gegen England spielte, ist für Neid der Beweis, dass die Weltspitze enger zusammen gerückt ist. "England hat sich im letzten Dreivierteljahr enorm verbessert, auch in taktischer Hinsicht. Das ist eine richtig gute Mannschaft", sagte sie.

    Am Viertelfinaleinzug zweifelt Neid trotz des kleinen Rückschlags nicht. Schon am 15. September zieht das Team um nach Hangzhou, um sich dort auf die Partie gegen die punktgleichen Japanerinnen (beide 4 Zähler) vorzubereiten. Als Tabellenführer der Gruppe A hat Deutschland alles weiter selbst in der Hand. Daher müsse man laut Neid auch kein Trübsal blasen. "Wir sind weiter auf dem richtigen Weg. Schließlich hat man uns keinen Punkt abgezogen, sondern wir haben einen dazu bekommen."

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