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Frankreich und Portugal ohne Stars in WM-Playoffs

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Frankreich und Portugal ohne Stars in WM-Playoffs

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    Frankreich und Portugal ohne Stars in WM-Playoffs
    Frankreich und Portugal ohne Stars in WM-Playoffs Foto: DPA

    Auf dem Weg zur WM 2010 wird in den Relegationsspielen um die letzten vier europäischen Tickets gekämpft. Ausgerechnet auf der Zielgeraden nach Südafrika fehlen den Topfavoriten die Topstars. Frankreich muss in Irland ebenso schmerzlich auf Franck Ribéry verzichten wie die Portugiesen gegen Bosnien-Herzegowina auf Cristiano Ronaldo. Russland nimmt nach seiner Deutschland-Pleite über Slowenien einen zweiten Anlauf; zwischen Otto Rehhagels Griechen und der Ukraine zeichnet sich ein offener Schlagabtausch ab.

    "Das ist eine Riesenfrustration", klagte Ronaldo, der seit Wochen mit einer Sprunggelenksblessur zu kämpfen hat. Trainer Carlos Queiroz will ohne die Qualitäten des Weltfußballers eher abwartend spielen lassen. "Das ist ein 180-Minuten-Finale. In Lissabon wird sozusagen nur die erste Halbzeit gespielt. Wir müssen nicht schon alles klar machen." Wie 1998 zuschauen zu müssen, sei nicht auszudenken. "Ich habe keine Zweifel, dass wir uns qualifizieren", sagt der Coach.

    Gegner Bosnien weiß zwar um die Favoritenstellung Portugals, "aber mit heißem Herz und kühlem Kopf können wir etwas erreichen", glaubt Hoffenheims Sejad Salihovic. 17 Jahre nach der Unabhängigkeit träumt das Land von der ersten WM-Teilnahme. Arbeitslosigkeit und Korruption prägen das Bild, die Finanzkrise hat alles noch verschlimmert. Jetzt aber, für ein paar Tage, bestimmt nur der Fußball den Alltag. "Wenn wir die Qualifikation schaffen, bricht eine neue Zeit für unser Land an", sagt Stürmer Vedad Ibisevic.

    Für den französischen Trainer Raymond Domenech wäre die verpatzte Qualifikation ein Super-Gau erster Güte - und als Nationalcoach wohl das Aus. Schon bei der EM 2008 hatte der Vize-Weltmeister von 2006 nach enttäuschenden Vorstellungen in der Vorrunde die Segel streichen müssen. "Es gibt Spiele, für die braucht man keinen Druck von außen", sagt Domenech jetzt, "alle von uns wollen zur WM, die Spieler zuerst". Mittelfeldstar Ribéry vom FC Bayern München bleibt angesichts seiner Knieprobleme erneut nur die Zuschauerrolle, Regisseur Yoann Gourcuff ist angeschlagen.

    Die von Giovanni Trapattoni trainierten Iren brachten im Laufe der Qualifikation bereits Weltmeister Italien zweimal an den Rand einer Niederlage und blieben ungeschlagen. "Die Unterstützung unserer Fans wird uns zu Höchstleistungen anspornen", meint Torwart Shay Given. Für die Griechen wäre es die zweite WM-Teilnahme nach 1994 überhaupt. Der Chancen stehen gut, zumal die Ukraine mit Stürmerstar Andrej Schewtschenko dazu neigen könnte, "Hellas" zu unterschätzen. "Im EM- Jahr 2004 war das nicht anders, da wollte jeder uns als Gegner. Am Ende wurden wir Europameister", sagt Theofanis Gekas.

    Nach der Pleite im entscheidenden Gruppenspiel gegen Deutschland herrschte bittere Enttäuschung im russischen Lager, auch Regierungschef Wladimir Putin fand deutliche Worte. Nun aber ist die Stimmung wieder ins andere Extrem gekippt - und Trainer Guus Hiddink wird nicht müde, zu warnen: "Slowenien verteidigt perfekt und nutzt vorne jede Chance", sagt Hiddink. Die Außenseiter selbst glauben an ihre kleine Chance, wissen aber um die Unterschiede. "Russland hat mehr Fußballer als wir Einwohner", sagt Kölns Miso Brecko, "die Qualifikation wäre für uns wahrscheinlich mehr wert, als wenn Deutschland Weltmeister würde."

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