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Frankreich - Deutschland Einzelkritik: Wie gut war die deutsche Nationalmannschaft?

EM 2021

Spieler in der Einzelkritik: Wer enttäuschte, wer überzeugte?

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    Bitter: Mats Hummels schoss das einzige Tor in der Partie zwischen Deutschland und Frankreich - leider war es ein Eigentor.
    Bitter: Mats Hummels schoss das einzige Tor in der Partie zwischen Deutschland und Frankreich - leider war es ein Eigentor. Foto: Christian Charisius, dpa

    Manuel NeuerMachte Neuer-Sachen. Tauchte erst einen Mbappe-Schuss unbeeindruckt aus dem Eck und lief dem Temposprinter kurz danach lässig den Ball außerhalb des Strafraums ab. Gegen Hummels’ Nahdistanz-Aussetzer chancenlos. Note 2

    Matthias Ginter Bekam es hauptsächlich mit Mbappe zu tun. Es gibt dankbarere Aufgaben im Weltfußball. Ginter versuchte sie auf die ihm eigene Aufgabe zu lösen: mit kühlem Kopf und viel Einsatz. Das reichte oft – aber nicht immer. Note 3,5

    Mats HummelsHätte in der 4. Minute die Zeit zurückdrehen können. Freistoß Kroos, Kopfball Hummels. Wie im WM-Viertelfinale 2014. Diesmal aber weit weniger erfolgreich als damals. Wollte wenig später die Zeit wieder zurückdrehen – allerdings nur um jene Sekunden, die zwischen der Hernandez-Hereingabe und seinem Eigentor lagen. Die Zeit ließ sich auch von seinem flehentlichen Blick nicht erweichen. Note 4,5

    Antonio Rüdiger Erweiterte die Abwehrreihe um jene anarchische Zweikampfführung, die Hummels und Ginter fremd ist. Knabberte dabei sogar an Pogbas Trikot herum. Die Duelle mit Benzema könnten Aufnahme finden in den noch zu schreibenden Kanon der wuchtigsten Duelle. Note 3,5

    Joshua Kimmich Hitziges Privatduell auf der rechten Seite mit seinem Münchner Mannschaftskollegen Hernandez. Wandelte nach früher Karte am Rande des Platzverweises. Nach durchwachsener erster Hälfte trieb er die Mannschaft nach der Pause an. Note 3,5

    Ilkay Gündogan Sorgte mit Kroos dafür, dass das imposante französische Mittelfeld in den Arbeitsmodus schalten musste. Holte einen Freistoß in aussichtsreicher Position heraus. Ansonsten blieben offensive Impulse aus – was wiederum am fleißigen französischen Mittelfeld lag. Note 3

    Kai Havertz war offensiv wirkungslos

    Toni Kroos Ging beherzt gegen die Vorurteile vor, sein künstlerischer Ansatz sei das falsche Mittel der Wahl gegen Frankreich. Stürzte sich in Kopfballduelle gegen Pogba, grätsche gegen Kanté. Dazu noch gemalte Spielverlagerungen. Bester deutscher Feldspieler. Note 2

    Robin Gosens Erledigte seine defensive Basisaufgaben zur vollsten Zufriedenheit und bereitete in der zweiten Halbzeit mit einer feinen Flanke eine Großchance Gnabrys vor. Für einen Turnierdebütanten: sehr souverän. Note 2,5

    Kai Havertz Deutschland erwischte gegen Frankreich nicht seinen besten Tag und fiel nur bei seiner gelben Karte auf.
    Kai Havertz Deutschland erwischte gegen Frankreich nicht seinen besten Tag und fiel nur bei seiner gelben Karte auf. Foto: Christian Charisius, dpa

    Kai HavertzBegann äußerst fahrig, ehe er in der zweiten Halbzeit ein wenig des Esprits versprühte, mit dem er den FC Chelsea zum Sieg in der Champions League schoss. Konnte sich allerdings kein einziges mal zwingend gegen die stabile französische Abwehrreihe durchsetzen. Note 4,5

    Thomas MüllerMachte Müller-Sachen. Lief die Abwehr an, dirigierte seine Mitspieler, nahm Laufwege, die eben nur ein Thomas Müller nimmt. Ungünstig daran: Ball und Mitspieler machten zu selten, was der reaktivierte Münchner wollte. Er bleibt auch weiterhin ohne Treffer bei einer Europameisterschaft. Note 4

    Serge Gnabry Ließ sich vor allem in der ersten Halbzeit häufig ins Mittelfeld fallen, was vernünftig erscheint, wenn in der vordersten Linie Varane und Kimpembe auf einen warten. Ungünstig daran wiederum: Im Mittelfeld nahmen sich die nicht minder imposanten Pogba und Kanté des Offensivspielers an. Fand sich überraschenderweise in der 54. Minute einmal gänzlich allein gelassen von all den Franzosen und verzog bei der besten deutschen Torchance. Note 4

    Leroy Sane(ab 74. für Havertz) Hatte in der Vorbereitung das Duell um den letzten vakanten Platz in der Startelf verloren. Bekam erst spät die Chance, diesen Eindruck zu revidieren. Zeigte sich einsatzfreudig aber musste sich letztlich dem Schicksal aller deutscher Offensivspieler beugen: engagiert aber wirkungslos.

    Timo Werner(ab 74. für Gnabry) Wartete auf Bälle in die Schnittstelle. Die Franzosen dachten aber gar nicht daran, dem Chelsea-Stürmer auch nur einen Meter unnötigen Raum zuzugestehen.

    Emre Can(87. für Ginter) Sollte mit seiner Wucht in der Schlussphase irgendwie den Ball Richtung Tor wollen. Wollte er. Klappte aber nicht

    Kevin Volland (ab 87. für Gosens) Ging auf die ungewohnte Gosens-Position. Auch ihm gelang der Lucky Punch nicht.

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