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Formel 1 im Monaco-Fieber: Jagd auf "Rote Bullen"

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Formel 1 im Monaco-Fieber: Jagd auf "Rote Bullen"

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    Formel 1 im Monaco-Fieber: Jagd auf «Rote Bullen»
    Formel 1 im Monaco-Fieber: Jagd auf «Rote Bullen» Foto: DPA

    "Die Saison ist keineswegs gelaufen, sie geht erst richtig los und hat noch drei Viertel vor sich", sagte Motorsportchef Norbert Haug in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Silberpfeil-Star Michael Schumacher setzt allerdings nur auf die Außenseiterkarte, sein Teamkollege Nico Rosberg dagegen auf den Heimtrumpf.

    Titelkandidat Sebastian Vettel will gleich die gesamte Konkurrenz ausstechen. Zumal der Hesse vor einem Jahr beim "Rennen der Rennen" vorzeitig seinen Helm nehmen musste. Ein weiteres Ausscheiden beim Großen Preis von Monaco würde die Laune des ehrgeizigen Vettel weiter gewaltig trüben, nachdem ihn zuletzt schon kaputte Bremsen fast gestoppt hätten. "Wir sind entschlossen, es bei diesem Rennen gut zu machen", betonte Teamchef Christian Horner: "Wir glauben, dass wir in Monaco sehr stark sein werden."

    Horners Worte müssen nach dem Spanien-Sieg von Mark Webber im Überflieger-Red-Bull in den Ohren der Konkurrenz wie eine Drohung klingen. Schumachers Prognose fällt für den sechsten WM-Lauf der Saison zurückhaltender aus. "Wir hoffen, dass die Charakteristik des Stadtkurses unserem Auto besser liegt als die Strecke in Barcelona am vergangenen Wochenende. Andererseits sollten wir nicht zu viel erwarten, denn wie wir in Spanien gesehen haben, liegt noch viel Arbeit vor uns", warnte er nach Platz vier in

    Im Zockerparadies setzt Mercedes wieder auf den kürzeren Radstand am Auto wie bei den ersten vier Rennen. Wahl-Monegasse Rosberg, zuletzt enttäuschter 13., freut sich zudem über den Familien-Faktor. "Und es ist praktisch, so nahe an der Strecke zu wohnen", sagte der von Platz zwei der Gesamtwertung auf Rang fünf (50 Punkte) abgerutschte gebürtige Wiesbadener.

    Doch so gefährlich wie in diesem Jahr war der Klassiker der Königsklasse wohl selten. 24 Autos auf dem engen und nur 3340 Meter langen Stadtkurs: Große Staugefahr mit erheblichem Kollisionsrisiko. "Es ist eine sensationelle Herausforderung für die Fahrer", sagte Webber über den Stadtkurs, der im High-Tech-Zirkus Formel 1 immer wie eine Reise in Vergangenheit anmutet. "Es ist zweifellos etwas Einzigartiges, durch die Straßen von Monte Carlo zu fahren", schwärmt auch Schumacher. Bei seinem bislang letzten Auftritt im Fürstentum hatte er seinen damaligen Ferrari wenig fürstlich in der berühmten Rascasse-Kurve abgestellt und war dafür nach der Qualifikation auf letzten Startplatz strafversetzt worden.

    Vor einem Jahr machte Jenson Button von Mercedes-Vorgänger BrawnGP mit seinem Sieg an der Côte d'Azur einen weiteren Schritt Richtung Titel. "Es war einer der Höhepunkt meiner gesamten Karriere", sagte der McLaren-Neuzugang, der als WM-Führender nach nur kurzem Durchatmen nach Monaco reiste. 70 Punkte hat der zweimalige Saisonsieger aus England eingefahren. Mit drei Punkten Rückstand folgt der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso aus Spanien im Ferrari - dann kommt Vettel mit 60 Zählern auf dem Konto. Schumacher ist Neunter mit 22 Punkten.

    Für eine Überraschung in Monte Carlo dürfte ein anderer Deutscher auch gut sein. 2008 wurde Adrian Sutil in aussichtsreicher Position vom damaligen Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen von der Piste "geschossen". Die Hoffnung auf Regen ist beim Force-India-Piloten aus Gräfelfing mittlerweile der Zuversicht auf weitere gute Resultate gewichen. "Ich habe ein gutes Auto, da spielt es keine Rolle, wie das Wetter ist", betonte Sutil. Ein paar Punkte seien drin, "oder sogar mehr".

    Für alle Teams stellt der Grand Prix nur eine Woche nach dem Rennen auf dem Circuit de Catalunya vor allem auch eine große logistische Herausforderung dar. An den Motorhomes, darunter auch an der neuen Herberge von MercedesGP, wurde vor der Hafenkulisse Monacos weiter gewerkelt. Spätestens am 13. Mai müssen auch an den Autos alle Schrauben festsitzen.

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