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Formel 1: Wie ein Pfeil aus dem Windschatten

Formel 1

Wie ein Pfeil aus dem Windschatten

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    Spa-Francorchamps Für sein Auto gab’s wieder die Streicheleinheit, für die silberne Schale hatte Sebastian Vettel nach seinem Sieg in

    „Es war absolut perfekt“, lobte Red-Bull-Teamchef Christian Horner seinen Starpiloten nach einer makellosen Vorstellung. „Es war vielleicht vorm Fernseher etwas langweilig, aber im Rennen hat es Spaß gemacht“, stellte Vettel mit spitzbübischem Grinsen fest.

    Allerdings konnte er es selbst erst nicht fassen. „Unglaublich“, jubelte der Red-Bull-Pilot via Boxenfunk nach der Zieldurchfahrt beim ersten Rennen nach der vierwöchigen Sommerpause. „Man hätte das heute nicht so vorhersehen können“, stellte Vettel fest: „Das Auto lief wie eine Rakete.“

    Rosberg verpasst das Podium knapp

    Mit fast 17 Sekunden Rückstand kam Fernando Alonso im Ferrari auf Rang zwei. Pole-Mann Lewis Hamilton, den Vettel sich ausgangs der berüchtigten Eau Rouge gleich in der ersten Runde geschnappt hatte, wurde im Mercedes Dritter. Sein Teamkollege Nico Rosberg verpasste als Vierter das Podium, erreichte dennoch seine beste Spa-Platzierung. „Es wäre ein bisschen mehr drin gewesen, vom Speed war ich gut dabei“, meinte er, nicht ohne dem triumphalen Sieger Respekt zu zollen: „Sebastian ist ein Wahnsinnsrennen gefahren.“

    Mit seinem zweiten Sieg in Spa nach 2011 baute Vettel (197) seinen Vorsprung in der WM auf 46 Punkte auf Alonso aus. Der neue WM-Dritte Hamilton liegt 58 Zähler hinter dem Führenden. Kimi Räikkönen, der von einer defekten Bremse gestoppt wurde und erstmals seit 27 Rennen punktlos blieb, hat als Vierter 63 Zähler weniger.

    „Ich habe nicht an die WM oder die Punkte gedacht, auch wenn ich natürlich weiß, dass es mehr Punkte gibt, je weiter vorne du ins Ziel kommst“, gab Vettel nach dem Rennen zu Protokoll. „Die WM ist offen“, befand Verfolger Alonso: „Das beste Beispiel bin doch ich selbst. Ich hatte vor einem Jahr nach Monza 41 Punkte mehr als Vettel und vor Austin lag ich 15 Punkte hinter Sebastian.“

    Das erste Machtwort auf der Strecke sprach Vettel in Spa schon kurz nach dem Start. „Ich bin überraschenderweise wie ein Pfeil aus dem Windschatten rausgeschossen bei Lewis“, meinte Vettel zu seinem Überholmanöver nach nur wenige Metern, das Hamiltons Hoffnungen auf einen Sieg nach der vierten Pole in Serie jäh zerstörte.

    Greenpeace sorgt für Irritationen

    Das war’s dann aber auch praktisch schon mit den Aufregern des Rennens, zu souverän drehte Vettel die 44 Runden. Zwischendurch knackte er mal eben noch die Marke von 2000 Führungsrunden. In der ewigen Siegerliste zog er mit der britischen Formel-1-Legende Nigel Mansell gleich.

    Für Irritationen sorgten bei dem Heppenheimer lediglich die Buhrufe zwischen den Jubelgesängen während der Siegerehrung. Schon vor dem Rennen hatten Greenpeace-Aktivisten mit einer Demonstration für Unruhe auf der Tribüne vor dem Start- und Zielbereich gesorgt. Sie entrollten später ein riesiges Banner, mit dem gegen den Titelsponsor des Rennens protestiert wurde.Vettel hatte dafür vor dem Start aber keinen Blick. Und nach der ersten Irritation nach dem Sieg ging dann doch der Bub in dem Hessen durch, als er und Hamilton Moderator David Coulthard im feschen Outfit mit rosa Hemd und blauem Sakko mit Champagner übergossen und sich dabei diebisch freuten. (dpa)

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