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Formel 1: Warum der Nürburgring so eine besondere Formel-1-Strecke ist

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Warum der Nürburgring so eine besondere Formel-1-Strecke ist

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    Ein Blick von oben auf den Nürburgring und die Start-Ziel-Gerade sowie das Fahrerlager (links). Im Hintergrund thront die Nürburg, die Namensgeber für die Strecke ist. Rechts neben der Strecke sind Teile der Achterbahn zu sehen, die nach wenigen Tagen ihren Betrieb wieder einstellen musste.
    Ein Blick von oben auf den Nürburgring und die Start-Ziel-Gerade sowie das Fahrerlager (links). Im Hintergrund thront die Nürburg, die Namensgeber für die Strecke ist. Rechts neben der Strecke sind Teile der Achterbahn zu sehen, die nach wenigen Tagen ihren Betrieb wieder einstellen musste. Foto: dpa

    Vielleicht sollte man sich im Lager der Formel 1 mal über Winterreifen Gedanken machen. Am 11. Oktober wird das Rennen auf dem Nürburgring stattfinden, dessen Wetterkapriolen beinahe so bekannt sind wie Familie Schumacher in Kerpen. In der Eifel sollen alle vier Jahreszeiten an einem Tag möglich sein, heißt es. Also im Oktober durchaus auch Schnee. Da kommt man mit den normalen Reifenmischungen nicht weit. Er sei „schon gespannt, wie im Oktober das Wetter in der Eifel sein wird“, sagt etwa Sebastian Vettel.

    Der Formel-1-Zirkus kehrt auf den Nürburgring zurück.
    Der Formel-1-Zirkus kehrt auf den Nürburgring zurück. Foto: dpa

    Auf seiner Abschiedstournee von Ferrari wird ihm also doch noch ein Rennen in Deutschland beschert. Der Nürburgring rutscht in den Formel-1-Corona-Kalender, nachdem die Verhandlungen mit dem Hockenheimring gescheitert waren. 2013 fand das letzte Formel-1-Rennen in der Eifel statt. Der Sieger hieß damals Vettel. Seitdem hat sich der Traditionskurs wegen finanzieller Turbulenzen keine Auftritte der Königsklasse mehr leisten können. 2013 rutschte der Nürburgring in die Insolvenz.

    Damit war auch für den ring-racer, einer der schnellsten Achterbahnen der Welt, nach vier Tagen und 2000 Fahrgästen schon wieder Schluss. Sie stand ein wenig für den Niedergang der Strecke. Eigentlich hätte die Achterbahn schon 2009 den Betrieb aufnehmen sollen, wegen technischer Probleme verschob sich das bis 2013.

    Dank Michael Schumacher wurde die Formel 1-Strecke in der Eifel zur Partymeile

    Die Strecke liegt in den Weiten der Eifel. Drumherum gibt es viel Grün und wenige Städte. Oberhalb ragt die Nürburg heraus. In den Hochzeiten von Michael Schumacher, als er sich mit begeisternden Fahrten zum Rekordweltmeister kürte, pilgerten die Massen an den Nürburgring. Die Campingplätze waren voll belegt, die Eifel rund um den Ring wurde zu einer großen Partymeile.

    Und Schumacher hat geliefert. Fünf Mal hat er dort gewonnen. Sein Bruder Ralf siegte mit Williams 2003 auf dem Nürburgring. Mick Schumacher, der Sohn von Michael, führte die Schumacher-Erfolgsserie weiter. In seiner zweiten Formel-3-Saison triumphierte er gleich bei allen drei Rennen auf dem Nürburgring.

    Das letzte Formel 1-Rennen am Nürburgring gewann Sebastian Vettel

    Auch Vettel hat gute Erinnerungen. „Ich bin im Formel-1-Auto bis jetzt drei Mal dort gefahren. Mit Red Bull haben wir auf dem Nürburgring zwei Siege eingefahren. Ich war einmal Zweiter und 2013 konnte ich das Rennen gewinnen“, erzählt er. Die ganz große Euphorie aber konnte er damit nicht entfachen. Auch nicht zu seinen Red-Bull-Zeiten, als er viermal Weltmeister wurde.

    Sebastian Vettel feiert 2013 seinen Sieg auf dem Nürburgring.
    Sebastian Vettel feiert 2013 seinen Sieg auf dem Nürburgring. Foto: Jens Buettner, dpa

    Auch deshalb kam der Nürburgring in immer größere finanzielle Schwierigkeiten. Bis 2013 hatte sich die Strecke mit dem Hockenheimring abgewechselt, dann aber wegen des Kostendrucks klein beigeben müssen. Die Formel 1 ist wegen des Antrittsgeldes sehr teuer und deshalb nur bei hoher Zuschauerauslastung lukrativ. In diesem Jahr scheint wegen der Corona-Krise vieles anders. Für den Nürburgring ist das die Chance, sich wieder auf der großen Bühne des Motorsports zu präsentieren. Offen ist derzeit noch, ob im Oktober Zuschauer dabei sein können.

    Niki Lauda überlebte auf dem Nürburgring einen schweren Unfall

    Bis 1984 fanden die Rennen auf der Nordschleife statt, danach ging es auf den Grand-Prix-Kurs. Auch wegen Sicherheitsproblemen. Drei Rennfahrer starben in der „Grünen Hölle“: Onofre Marimon (1954), Peter Collins (1958) und Carel Godin (1964). Im Gedächtnis bleibt auch Niki Laudas schwerer Unfall 1976, als er nach einer Kollision auf die Strecke zurückgeschleudert wurde und aus seinem brennenden Fahrzeug gerettet werden musste.

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