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Formel 1: Vettel leistet Abbitte: Wut-Rempler ohne weitere Folgen

Formel 1

Vettel leistet Abbitte: Wut-Rempler ohne weitere Folgen

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    Mit einem blauen Auge davongekommen: Sebastian Vettel bekommt für seinen Wut-Rempler keine weitere Strafe aufgebrummt.
    Mit einem blauen Auge davongekommen: Sebastian Vettel bekommt für seinen Wut-Rempler keine weitere Strafe aufgebrummt. Foto: Paul Chiasson (dpa)

    Sebastian Vettel hat nach seiner Rüpelattacke gegen Lewis Hamilton an seinem 30. Geburtstag Abbitte geleistet und ist damit um eine weitere mögliche Strafe herumgekommen.

    Während einer Nachbetrachtung seines Wutremplers beim Formel-1-Rennen in Aserbaidschan legte der Automobil-Weltverband FIA um Präsident Jean Todt in Paris den Fall zu den Akten.

    Nach einer Auswertung von Videos und weiteren Daten übernahm Vettel bei der Anhörung den Angaben zufolge die volle Verantwortung für den Rammstoß vor rund einer Woche. Im Beisein von Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene entschuldigte sich der viermalige Weltmeister "aufrichtig" vor dem Weltverband und der Motorsport-Familie.

    Der Ferrari-Pilot zeigte sogar nach außen Reue. "In der Hitze des Gefechts habe ich dann überreagiert und deshalb möchte ich mich bei Lewis direkt entschuldigen und auch bei all jenen Menschen, die sich das Rennen angesehen haben. Mir ist klar, dass ich kein gutes Beispiel abgegeben habe", schrieb Vettel auf seiner Homepage. "Ich hatte zu keiner Zeit die Absicht, Lewis in Gefahr zu bringen, aber ich verstehe, dass ich eine gefährliche Situation verursacht habe. Deshalb möchte ich mich bei der FIA entschuldigen."

    Vettel soll zudem im Laufe der kommenden zwölf Monate seine persönliche Freizeit für eine Art Sozialarbeit einsetzen und an verschiedenen erzieherischen FIA-Aktivitäten teilnehmen. Bis zum Ende des Jahres darf der Heppenheimer allerdings nicht an der von Todt propagierten Kampagne zur Straßensicherheit mitwirken.

    Keine Strafe für Sebastian Vettel - aber eine Warnung an ihn

    Eine Warnung gab Todt dem viermaligen Weltmeister zudem mit auf den Weg. Aufgrund der "Schwere des Vergehens und seiner möglichen negativen Auswirkungen" will der französische FIA-Chef bei einer Wiederholung solch eines Benehmens den Fall sofort vor das Internationale Tribunal bringen. Diese Versammlung repräsentiert in erster Instanz die Disziplinargewalt des Weltverbandes.

    Ferrari-Star Sebastian Vettel sorgte in Baku für Wirbel.
    Ferrari-Star Sebastian Vettel sorgte in Baku für Wirbel. Foto: Darko Bandic (dpa)

    "Sportler müssen sich dessen bewusst sein, welchen Einfluss ihr Verhalten auf jene haben kann, die zu ihnen aufschauen", tadelte Todt den Deutschen. "Sie sind Helden und Vorbilder für Millionen von Fans weltweit und müssen sich benehmen."

    Vettel war am Sonntag vor einer Woche beim Grand Prix in Aserbaidschan aus Wut über ein vermeintliches Bremsmanöver von Hamilton hinter dem Safety-Car absichtlich ans linke Vorderrad des Mercedes-Manns gefahren. Die Rennleitung hatte den Heppenheimer daraufhin mit einer Zehn-Sekunden-Standzeit bestraft. Vettel wurde am Ende dennoch direkt vor Hamilton Vierter und baute seine WM-Führung sogar um zwei Zähler auf 14 Punkte aus.

    Die FIA um Präsident Todt kam aber ins Grübeln, ob die Strafe nicht zu milde war. Deshalb lud sie den 30-Jährigen nach Paris zum Rapport. Schließlich ist Vettel Wiederholungstäter und hatte im vergangenen Jahr in Mexiko Renndirektor Charlie Whiting via Boxenfunk beschimpft. Damals war der Hesse erst nach einer ausführlichen Entschuldigung mit einer Bewährungsstrafe davongekommen. Nun bewahrte ihn eine ausführliche Abbitte vor weiteren Konsequenzen.

    "Ich liebe diesen Sport", erklärte Vettel weiter, "und ich bin willens ihn auf eine Weise zu repräsentieren, die ein gutes Beispiel für künftige Generationen sein kann."

    Die Formel-1-Weltmeister seit 1950

    1950 Giuseppe Farina

    1951 Juan Manuel Fangio

    1952 und 1953 Alberto Ascari

    1954 bis 1957 Juan Manuel Fangio

    1958 Mike Hawthorn

    1959 und 1960 Jack Brabham

    1961 Phil Hill

    1962 Graham Hill

    1963 Jim Clark

    1964 John Surtees

    1965 Jim Clark

    1966 Jack Brabham

    1967 Denny Hulme

    1968 Graham Hill

    1969 Jackie Stewart

    1970 Jochen Rindt

    1971 Jackie Stewart

    1972 Emerson Fittipaldi

    1973 Jackie Stewart

    1974 Emerson Fittipaldi

    1975 Niki Lauda

    1976 James Hunt

    1977 Niki Lauda

    1978 Mario Andretti

    1979 Jody Scheckter

    1980 Alan Jones

    1981 Nelson Piquet

    1982 Keke Rosberg

    1983 Nelson Piquet

    1984 Niki Lauda

    1985 und 1986 Alain Prost

    1987 Nelson Piquet

    1988 Ayrton Senna

    1989 Alain Prost

    1990 und 1991 Ayrton Senna

    1992 Nigel Mansell

    1993 Alain Prost

    1994 und 1995 Michael Schumacher

    1996 Damon Hill

    1997 Jacques Villeneuve

    1998 und 1999 Mika Häkinnen

    2000 bis 2004 Michael Schumacher

    2005 und 2006 Fernando Alonso

    2007 Kimi Räikkönen

    2008 Lewis Hamilton

    2009 Jenson Button

    2010 bis 2013 Sebastian Vettel

    2014 und 2015 Lewis Hamilton

    2016 Nico Rosberg

    2017 Lewis Hamilton

    2018 Lewis Hamilton

    2019 Lewis Hamilton

    2020 Lewis Hamilton

    AZ/dpa

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