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Formel 1: Vettel: Wir verlieren überall

Formel 1

Vettel: Wir verlieren überall

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    Sebastian Vettel
    Sebastian Vettel

    Suzuka Die letzten Ferrari-Siege in Suzuka hat Sebastian Vettel verschlafen. Als sein Vorbild Michael Schumacher die Formel 1 und Japans Paradestrecke beherrschte, nickte der Hesse regelmäßig vor dem Fernseher ein. „Es war sehr früh, und er lag normalerweise in Führung“, erklärte Vettel vor seinem nächsten Versuch, endlich auch einmal im roten Auto in Suzuka zu gewinnen.

    Die aktuelle Form der Scuderia indes dürfte den Hessen eher schlaflos machen. Der deutliche Rückstand im Freitagstraining auf seinen enteilten WM-Rivalen Lewis Hamilton lässt den nächsten Rückschlag für Vettel befürchten. Mehr als 0,8 Sekunden langsamer als der britische Mercedes-Pilot war der 31-Jährige bei den Übungsrunden rund um das Riesenrad.

    „Wir verlieren überall“, bekannte Vettel danach. Schlechte Vorzeichen für ein WM-Wunder in den verbleibenden fünf Saisonläufen. Bei 50 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Hamilton kann der Ferrari-Star schon vor dem Grand Prix am Sonntag (7.10 Uhr/RTL) den Titel nicht mehr aus eigener Kraft gewinnen.

    Stück für Stück hat Hamilton seinem deutschen Dauer-Widersacher zuletzt die Hoffnung geraubt. Fünf der vergangenen sechs Rennen gewann der Titelverteidiger, der Silberpfeil ist wieder das klar schnellste Gefährt im Feld. „Wenn ich ins Auto steige, ist es einfach ein fantastisches Gefühl“, schwärmte Hamilton nach dem Training.

    Bei Vettel klang das ganz anders. Sein Ferrari rutsche zu viel und verschleiße die Reifen zu stark, stellte er nüchtern fest. Eine echte Erklärung für die Formkrise der vergangenen Wochen hat die Scuderia nicht. Seit seinen vier Siegen im Red Bull zwischen 2009 und 2013 verbindet Vettel eine heiße Liebe mit Suzuka, die im Ferrari jedoch auf eine harte Probe gestellt wird. „Wir müssen auf uns schauen, der Rest ist nicht unsere Sache“, sagte Vettel.

    Der Blick nach innen aber dürfte schmerzhaft ausfallen. Vettel hat sich zu viele Fehler geleistet, sein Team offenbarte erneut strategische Mängel und konnte nun auch das Entwicklungstempo von Mercedes nicht mehr mitgehen. „Alle Lektionen machen uns hoffentlich besser für das nächste Jahr“, sagte Vettel.

    Hamilton dagegen würde am liebsten im Hier und Jetzt verweilen. „Diese Strecke ist unglaublich. Ich habe einen tollen Tag“, rief der 33-Jährige am Freitag in den Boxenfunk. „Der erste Sektor ist die beste Achterbahnfahrt, die ich je in einem Formel-1-Auto erlebt habe“, sagte er später, nachdem er seinen Teamkollegen Valtteri Bottas um 0,461 Sekunden distanziert hatte.

    Gewinnt Hamilton auch in Japan, könnte er schon beim nächsten Rennen in den USA Weltmeister werden. Zwei Jahre ist Hamilton noch bei Mercedes unter Vertrag. Schumachers sieben WM-Triumphe sind für ihn inzwischen alles andere als unerreichbar. (dpa)

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