Noch hat Sebastian Vettel den Gewinn seines dritten Weltmeister-Titels nicht verarbeitet. In einem dramatischen Rennen hatte er am Sonntag beim letzten Rennen der Saison in Brasilien gegen seinen härtesten Widersacher Fernando Alonso triumphiert. In einem Interview hat Vettel nun über sein Innenleben rund um das verrückte Rennen von Sao Paolo gesprochen.
2010 hatte, bei seinem ersten WM-Sieg, hatte er sich schluchzend über Funk bei seinem Team bedankt. Und auch diesmal sind Tränen geflossen. "Ja, ich habe geweint unter dem Helm. Und Gott sei Dank war das Funkgerät kaputt, dann hat man mein Gejaule nicht gehört wie 2010", sagte Vettel gegenüber Bild.
Vettel gingen Bilder aus der Kindheit durch den Kopf
Während des Rennens seien Bilder aus der Kindheit im Kart und von langjährigen Weggefährten vor seinem inneren Auge aufgetaucht. "Das war verrückt, ganz speziell", sagte Vettel. "Und gleichzeitig bist du ja noch voll im Rennen. Ich habe ja bis zum Schluss wieder nicht genau gewusst, ob es reicht. Man hätte mich anstechen können und ich hätte nichts gemerkt."
Im Vorfeld der WM-Entscheidung hatte Alonso tief in die Trickkiste mit Psychotricks gegriffen und versucht, Vettel zu verunsichern. Das gelang nicht, Vettel blieb im Rennen trotz widrigster Umstände cool. Wie er das gemacht hat? Vettel: "Mich hat es nicht wirklich interessiert, was da kam. Man muss sich immer auf die Dinge konzentrieren, die man selbst beeinflussen kann. Und das hab ich hingekriegt."
Der dritte WM-Titel dürfte nicht der letzte für Vettel gewesen sein. Mit Rekordweltmeister Michael Schumacher (sieben Titel) will sich Vettel aber noch längst nicht vergleichen. "Schumis Rekorde sind immer noch unendlich weit weg. Mich mit ihm zu vergleichen ist und bleibt Nonsens!" Aber: "Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Versprechen kann ich: Ich werde sicher nicht nachlassen." (ako)