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Formel 1: Spielberg-Crash entfacht Zoff zwischen Rosberg und Hamilton neu

Formel 1

Spielberg-Crash entfacht Zoff zwischen Rosberg und Hamilton neu

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    Lewis Hamilton holte sich in der letzten Runde den Sieg.
    Lewis Hamilton holte sich in der letzten Runde den Sieg. Foto: Christian Bruna (dpa)

    In seiner Wut auf Sieger Lewis Hamilton stand Nico Rosberg nach dem Österreich-Crash der Silberpfeile plötzlich ganz allein. Die Schuldfrage für den Unfall in der Schlussrunde, der den deutschen Formel-1-Spitzenreiter am Sonntag den Sieg-Hattrick in Spielberg kostete, entfachte den Dauerzoff der Mercedes-Piloten auf Neue. "Mannomann, das ist echt hart. Ich war echt überzeugt, dass ich das nach Hause fahre", gestand der über Platz vier schwer frustrierte Rosberg. Er gab klar zu erkennen, dass er Hamilton wegen seines harten Überholmanövers für den

    Der Brite indes konterte diese Vorwürfe nach seinem dritten Saisonsieg vor Red-Bull-Fahrer Max Verstappen und Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen kühl. "Er hat einen Fehler gemacht und hat mir nicht viel Platz gelassen. Deshalb sind wir halt kollidiert", sagte Hamilton. Er reduzierte den Rückstand auf Rosberg in der WM-Gesamtwertung vor seinem Heimspiel in Silverstone am nächsten Sonntag auf elf Punkte.

    Mercedes-Team gibt Nico Rosberg die Schuld an dem Crash

    Bei der Siegerehrung wurde der 31-Jährige zwar ausgepfiffen, die Teamspitze aber sah auch eher Rosberg als den Schuldigen für den Crash. "Er hat ihm da nicht genug Platz gegeben. Das ist einfach schade, das darf nicht passieren", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Auch Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda sah "in erster Linie" die Schuld beim Deutschen.

    Rosberg hatte das Rennen nach einer starken Aufholjagd von Startplatz sechs bis kurz vor Ende angeführt, nachdem er in der 27. Runde die Spitze von Landsmann Sebastian Vettel übernommen hatte. Vettel musste ausgerechnet an seinem 29. Geburtstag vorzeitig aufgeben, weil ihm bei Tempo 300 der rechte Hinterreifen explodiert war. Danach schien Rosberg auf dem besten Weg zum dritten Sieg in Österreich nacheinander, ehe Hamilton auf den letzten Kilometern immer näher kam und ihn gnadenlos attackierte. 

    "In der letzten Runde haben meine Bremsen überhitzt. Mein Bremsweg war etwas länger, aber eigentlich war alles unter Kontrolle", beschrieb Rosberg die umstrittene Szene. "Deshalb war ich sehr überrascht, dass er reingelenkt hat." Prompt kam es zur erneuten Kollision der Mercedes-Stars. Schon Mitte Mai in Barcelona waren die beiden Silberpfeil-Piloten kollidiert, damals schieden beide aus.

    Krisengespräche beim Mercedes

    "Dass sie sich ins Auto fahren, das geht nicht mehr. Das war jetzt das zweite Mal, jetzt ist es genug", sagte Teamchef Wolff und kündigte interne Krisengespräche an. Hamilton aber stellte trotz der Vorwürfe von Rosberg und der Buh-Rufe der Fans schon auf dem Podium seine unnachgiebige Sicht klar: "Ich bin hier, um zu gewinnen."

    Schon im nächsten Rennen in Großbritannien könnte Hamilton die WM-Führung von Rosberg übernehmen. Die Ferrari-Verfolger Vettel und Räikkönen liegen nach dem erneut ernüchternden Österreich-Ausflug bereits 57 Punkte hinter Rosberg und 46 Zähler hinter Hamilton. 

    Das sind die Formel-1-Piloten der Saison 2016

    Lewis Hamilton (Großbritannien)
    Team: Mercedes
    geboren am: 7. Januar 1985 in Hertfordshire/England
    GP-Siege: 43
    Größte Erfolge: Weltmeister 2008, 2014, 2015

    Nico Rosberg (Wiesbaden)
    Team: Mercedes
    geboren am: 28. Juni 1985 in Wiesbaden
    GP-Siege: 14
    Größte Erfolge: WM-Zweiter 2014, 2015

    Sebastian Vettel (Heppenheim)
    Team: Ferrari
    geboren am: 3. Juli 1987 in Heppenheim
    GP-Siege: 42
    Größte Erfolge: Weltmeister 2010 bis 2013

    Kimi Räikkönen (Finnland)
    Team: Ferrari
    geboren am: 17. Oktober in Espoo/Finnland
    GP-Siege: 20
    Größter Erfolg: Weltmeister 2007

    Valtteri Bottas (Finnland)
    Team: Williams
    geboren am: 28. August 1989 in Nastola/Finnland
    GP-Siege: -
    Größte Erfolge: GP3-Sieger 2011, WM-Vierter 2014

    Felipe Massa (Brasilien)
    Team: Williams
    geboren am: 25. April 1981 in Sao Paulo/Brasilien
    GP-Siege: 11
    Größter Erfolg: WM-Zweiter 2008

    Daniel Ricciardo (Australien)
    Team: Red Bull
    geboren am: 1. Juli 1989 in Perth/Australien
    GP-Siege: 3
    Größter Erfolg: WM-Dritter 2014

    Daniil Kwjat (Russland)
    Team: Red Bull
    geboren am: 26. April 1994 in Ufa/Russland
    GP-Siege: -
    Größte Erfolge: GP3-Sieger 2013, WM-Siebter 2015

    Nico Hülkenberg (Emmerich)
    Team: Force India
    geboren am: 19. August 1987 in Emmerich
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-Neunter 2014

    Sergio Perez (Mexiko)
    Team: Forca India
    geboren am: 26. Januar 1990 in Guadalajara/Mexiko
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-Neunter 2015

    Romain Grosjean (Frankreich)
    Team: Haas
    geboren am: 17. April 1986 in Genf/Schweiz
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-Siebter 2013

    Esteban Gutierrez (Mexiko)
    Team: Haas
    geboren am: 5. August 1991 in Monterrey/Mexiko
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-16. 2013

    Max Verstappen (Niederlande)
    Team: Toro Rosso
    geboren am: 30. September 1997 in Hasselt/Belgien
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-Zwölfter 2015

    Carlos Sainz jr. (Spanien)
    Team: Toro Rosso
    geboren am: 1. September 1994 in Madrid/Spanien
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-15. 2015

    Jenson Button (Großbritannien)
    Team: McLaren
    geboren am: 19. Januar 1980 in Frome/England
    GP-Siege: 15
    Größter Erfolg: Weltmeister 2009

    Fernando Alonso (Spanien)
    Team: McLaren
    geboren am: 29. Juli 1981 in Oviedo/Spanien
    GP-Siege: 32
    Größte Erfolge: Weltmeister 2005 und 2006

    Marcus Ericsson (Schweden)
    Team: Sauber
    geboren am: 2. September 1990 in Kumla/Schweden
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-18. 2015

    Felipe Nasr (Brasilien)
    Team: Sauber
    geboren am: 21. August 1992 in Brasilia/Brasilien
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-13. 2015

    Kevin Magnussen (Dänemark)
    Team: Renault
    geboren am: 5. Oktober 1992 in Roskilde/Dänemark
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: WM-Elfter 2014

    Jolyon Palmer (Großbritannien)
    Team: Renault
    geboren am: 20. Januar 1991 in Horsham/Großbritannien
    Erster GP-Siege: -
    Größter Erfolg: GP2-Sieger 2014

    Pascal Wehrlein (Worndorf)
    Team: Manor
    geboren am: 18. Oktober 1994 in Sigmaringen
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: DTM-Champion 2015

    Rio Haryanto (Indonesien)
    Team: Manor
    geboren am: 22. Januar 1993 in Surakarta/Indonesien
    GP-Siege: -
    Größter Erfolg: GP2-Vierter 2015

    Für Vettel war das Gastspiel in der Heimat seines früheren Arbeitgebers Red Bull besonders frustrierend. "Ich hab nichts falsch gemacht. Wir haben nichts Aggressives oder Dummes versucht, fertig", sagte der Hesse nach seinem frühen Aus. "Wir wissen nicht, was da los war. Das kam völlig überraschend, wir hatten keinerlei Hinweis. Das müssen wir jetzt untersuchen", sagte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene.

    Neuling Pascal Wehrlein erzielt sensationellen zehnten Platz

    Auch für Nico Hülkenberg, der als Zweiter erstmals seit sechs Jahren wieder auf der ersten Reihe gestartet war, gab es keine Punkte. Er schied in seinem Force India wegen Bremsproblemen ebenfalls vorzeitig aus. "Die Balance vom Auto war echt unterirdisch, ziemlich enttäuschend. So schlimm hatte ich es echt nicht erwartet", erklärte der Rheinländer.

    Ferrari-Pilot Sebastian Vettel schied nach einem Reifenplatzer aus und war danach mächtig sauer.
    Ferrari-Pilot Sebastian Vettel schied nach einem Reifenplatzer aus und war danach mächtig sauer. Foto: Valdrin Xhemaj (dpa)

    Dagegen eroberte Neuling Pascal Wehrlein im Manor als Zehnter völlig unerwartet seinen ersten WM-Zähler. "Ich hatte so zu kämpfen mit meinen Reifen, wir hatten ein unglückliches Timing mit dem Boxenstopp. Dann noch auf Platz zehn nach vorn zu fahren, super", beschrieb der amtierende Champion des Deutschen Tourenwagen Masters seinen harten Arbeitstag. Als einziger deutscher Fahrer verließ Wehrlein Spielberg mit einem breiten Lächeln. AZ/dpa

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