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Formel 1: Sieger Vettel und viele Verlierer

Formel 1

Sieger Vettel und viele Verlierer

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    Sebastian Vettel stand zum ersten Mal in der noch jungen Formel-1-Saison ganz oben: Der Weltmeister fuhr in Bahrain seinen ersten Sieg ein.
    Sebastian Vettel stand zum ersten Mal in der noch jungen Formel-1-Saison ganz oben: Der Weltmeister fuhr in Bahrain seinen ersten Sieg ein. Foto: dpa

    Sakhir Nach seinem Triumph sprintete Sebastian Vettel wie von der Tarantel gestochen durch die Boxengasse und jubelte befreit auf. Mit einem Riesensatz sprang der Red-Bull-Pilot dann aufs Podest, streckte beide Arme in den bewölkten Himmel und reckte die Faust, ehe er die Dusche mit Rosenwasser genoss. „Ich bin sehr glücklich, das hatten wir zu Beginn des Wochenendes nicht erwartet“, sagte der Formel-1-Weltmeister strahlend nach seinem Sieg beim Großen Preis von Bahrain am Sonntag.

    Mit seinem ersten Saisonerfolg nach einigen Enttäuschungen zuvor hat sich Vettel mit einer weltmeisterlichen Leistung eindrucksvoll im Titelrennen zurückgemeldet. Den zweiten Platz bei diesem heftig umstrittenen, politisch äußerst fragwürdigen Rennen in der Steinwüste von Sakhir belegte Kimi Räikkönen. Dessen Teamkollege Romain Grosjean kam auf Rang drei, womit Lotus zu den großen Überraschungen gehörte.

    „Es war sehr hart, Kimi hinter mir zu halten“, wies Vettel auf den großen Kampf seines finnischen Kumpels hin. Räikkönen unterstrich seine Qualitäten mit dem ersten Podestplatz im vierten Rennen nach zwei Jahren Formel-1-Pause. „Die Leute haben gedacht, ich sei ein bisschen dumm, weil ich zurückgekommen bin. Wir haben ihnen heute gezeigt, dass wir es können“, spottete der „Iceman“ über seine zahlreichen Kritiker. „Ich hatte eine Chance, an Sebastian vorbeizukommen, leider hat es nicht gereicht.“

    Durch seinen Sieg katapultierte sich Vettel auch in der Fahrerwertung an die Spitze: Der Doppel-Champion aus Heppenheim liegt nach vier von 20 Rennen nun mit 53 Punkten erstmals in diesem Jahr vorn. Lewis Hamilton verlor im McLaren nach einem achten Rang die Führung und ist WM-Zweiter (49). Vier verschiedene Sieger und die ständigen Wechsel an der WM-Spitze unterstreichen, wie spannend diese Saison bislang verläuft. Shanghai-Sieger Nico Rosberg wurde als zweitbester Deutscher Fünfter (siehe Infokasten).

    Tränengas und Blendgranaten gegen Demonstranten

    Um das Rennen hatte es bis zuletzt eine vehemente Debatte gegeben. Die schiitische Protestbewegung in Bahrain warf der Formel 1 vor, sich von den Machthabern im Königreich benutzen zu lassen und durch ihren Auftritt ein falsches Bild der Normalität in die Welt zu tragen.

    Abseits der Strecke hielten die wütenden Demonstrationen für Reformen in dem Land und gegen das Gastspiel der Rennserie auch am Sonntag an. Die Sicherheitskräfte gingen immer wieder mit Tränengas und Blendgranaten gegen die Oppositionellen vor. Die Formel-1-Verantwortlichen und die Piloten hatten zu dem Konflikt jedoch nicht Position beziehen wollen. „Wir sind kein politisches Organ, sondern ein sportliches“, sagte Weltverbandschef Jean Todt im Fahrerlager.

    Vettel nutzte seine erste Saison-Pole souverän und verschaffte sich gleich einen Vorsprung auf Lewis Hamilton. „Wir hatten einen sehr guten Start, das war entscheidend. So konnte ich davonziehen“, berichtete der Hesse. Zu den großen Siegern beim Start gehörte auch das Lotus-Duo: Der von Rang elf losgefahrene Räikkönen machte einen Riesensatz nach vorn und Teamkollege Grosjean schoss von sieben auf vier vor. Nach seinem ersten Stopp in der 13. Runde blieb Vettel vorn.

    Und auch der zweite Reifenwechsel in der 26. Runde änderte zunächst nichts an seiner Vormachtstellung. Kimi Räikkönen rückte zwar immer näher. Doch Weltmeister Sebastian Vettel blieb bis zum Schluss vorne. (dpa)

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