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Formel 1: Sebastian Vettel und Ferrari - Eine Liebesgeschichte in Rot

Formel 1

Sebastian Vettel und Ferrari - Eine Liebesgeschichte in Rot

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    Sebastian Vettel hat gut Lachen. Er will in der Formel 1 als fünfter Deutscher bei Ferrari mit der Startnummer fünf seinem fünften Titel entgegenfahren.
    Sebastian Vettel hat gut Lachen. Er will in der Formel 1 als fünfter Deutscher bei Ferrari mit der Startnummer fünf seinem fünften Titel entgegenfahren. Foto: PATRIK STOLLARZ, AFP

    Die Chemie stimmt. 100 Tage nach Bekanntgabe seines Wechsels zu Ferrari ist Sebastian Vettel im Rennstall angekommen. Wie Frischverliebte präsentieren sich der viermalige Weltmeister und die Scuderia zehn Tage vor dem Beginn der Formel-1-Saison 2015 im australischen Melbourne.

    Endlich Ferrari-Pilot: Für Vettel wird ein Traum wahr

    Davon konnten sich am gestrigen Donnerstag über 100 Besucher im Rahmen eines Sponsorentermins in Mönchengladbach überzeugen: „Wir wollen uns gemeinsam als zweite Kraft etablieren“, sagte ein blendend aufgelegter Vettel.

    Die Beziehung zwischen dem Heppenheimer und der Scuderia harmoniert auf Anhieb – das weiß Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: „Er ist schon zu 120 Prozent Teil der Familie. Ich sehe, dass er glücklich und an den Leuten interessiert ist.“ Dass Vettel neuerdings lächelnd durchs Fahrerlager stolziert, liegt mitunter daran, dass dem 27-Jährigen in Maranello die Aufmerksamkeit gewidmet wird, die ihm im Vorjahr bei Red Bull abging. „Man kann sagen, dass ein Traum wahrgeworden ist“, schwärmt Vettel.

    Auf großen Spuren: Vettel soll Ferrari neuen Titel bringen

    Dabei wandelt der Hesse nicht erst seit seinem vierten Titel auf den Spuren seines Idols Michael Schumacher, der aus Ferrari einst eine große Familie formte. 20 Jahre nachdem Schumi die Roten aus dem Tal holte, soll sich Geschichte wiederholen. 2014 absolvierte Ferrari die erste Saison seit 1993 ohne Sieg.

    Teamchef Arrivabene jedenfalls erlebt schon jetzt ein Déjà-vu: „Seb ist professionell, konzentriert und verbeißt sich in Details. Er erinnert mich an einen anderen Deutschen“, sagte der Italiener. Schon bei der Besichtigung des Arbeitsplatzes im Spätherbst besuchte Vettel sämtliche Abteilungen, begrüßte alle Mitarbeiter per Handschlag und schoss Fotos.

    Sportlich soll er bei der Scuderia eine neue Ära einleiten. Geht es nach Ferrari-Präsident Sergio Marchionne, eine ähnlich erfolgreiche, wie einst der Rekordweltmeister. „Wir schulden den Tifosi einen WM-Titel. Das ist eine Pflicht für die Fans, für die Geschichte“, sagt der 62-Jährige. Vettel soll der „roten Göttin“ neue Magie einhauchen.

    Technisch noch kein Siegerauto: Weiter Weg bis zum WM-Titel

    An den zwölf Testtagen in Barcelona wurde deutlich, dass der „Traum“ weit mehr ist als Rennsport-Romantik. Mit dem Dienstwagen unter dem gewöhnungsbedürftigen Namen „SF15-T“ harmoniert der Vierfach-Champion prächtig. Und so ist der fünfte Deutsche in der Geschichte Ferraris mit der Startnummer fünf auf der Jagd nach seinem fünften Titel. Dass es bis dahin ein weiter Weg ist, dessen ist man sich bei Ferrari bewusst.

    Allein auf der Strecke verbreitet Vettels neuer Bolide noch keinen Schrecken. Bei den Tests auf dem Circuit de Catalunya brummten die Silberpfeile Lewis Hamilton und Nico Rosberg der Konkurrenz stellenweise eine Sekunde auf. Trotzdem gibt sich Vettel kämpferisch. „Wir müssen noch ein paar Wehwehchen ausmerzen“, sagte der 27-Jährige. „Aber es ist unser Ziel, vorbeizuziehen. Wir wollen wieder vorne mitmischen.“

    Ob das schon beim Start in Melbourne gelingt, ist fraglich. Die „Göttin“ ist noch kein Siegerauto. Vettel selbst gewann beim Saisonauftakt bei acht Starts nur einmal, schied zweimal vorzeitig aus. Seit November 2013 wartet er auf seinen 41. Sieg. So lange wie noch nie zuvor. Ferraris letzter Triumph reicht sogar bis in den Mai 2013 zurück. Beide Serien sollen bald enden.

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