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Formel 1: Schumi bremst Kritiker aus

Formel 1

Schumi bremst Kritiker aus

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    Ganz der Alte: Michael Schumacher hat genug gehört und teilt jetzt aus.
    Ganz der Alte: Michael Schumacher hat genug gehört und teilt jetzt aus.

    "Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich nicht damit konfrontiert würde und gewisse Leute ihren Mund halten würden", sagte der Formel-1-Rekordweltmeister in einem Interview der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstag). "Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass diese Leute dafür bezahlt werden, ihren Mund aufzumachen und darüber zu reden", ergänzte Schumacher auf die Frage, ob es wehtue, wenn Ex-Rennfahrer wie Niki Lauda ihm den Rücktritt nahelegen würden.

    Rückendeckung erhielt Schumacher von einer anderen deutschen Sportlegende. Es gehöre sich nicht, "dass ehemalige Formel-1-Größen ihn jetzt öffentlich kritisieren und ihn quasi zum Rücktritt zwingen", sagte der einstige deutsche Tennisstar Boris Becker in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa: "Das hat keinen Anstand und keine Klasse." Becker, der nach eigenem Bekunden nie an eine Rückkehr nach seinem Rücktritt 1999 gedacht hatte, forderte: "Wir sollten alle jetzt die momentane Zeit genießen, ihn noch mal zu erleben."

    Auch Becker betonte die Abhängigkeit des Piloten von seinem Rennwagen. "Selbst wenn man den Vettel in ein Mercedes-Rennauto stecken würde, würde auch er nicht dauernd die Rennen gewinnen", sagte er mit Blick auf Weltmeister und Spitzenreiter Sebastian

    Wenn jeder aufhören müsste, der sich auf seinem Niveau bewege, "dann würden nicht mehr viele fahren", meinte Schumacher in dem FAZ-Interview. "Minimum" das halbe Fahrerfeld müsste dann einpacken, fügte der siebenmalige Weltmeister vor dem Großen Preis von Belgien auf seiner Lieblingsstrecke in Spa-Francorchamps hinzu. Dort gewann Schumacher bereits sechsmal - allerdings fuhr er alle Erfolge in seinem "Wohnzimmer" in seiner ersten Karriere ein. Nach der Rückkehr in die Formel 1 zur Saison 2010 beim Mercedes-Werksteam hat es nicht einmal zu einem Podestplatz gereicht.

    "Der Moment der Niederlage motiviert einen Menschen, wieder Siege zu erleben", meinte Schumacher, den seit seinem Comeback eine neue Gelassenheit auszeichnet: "Ich kann nun ohne Probleme loslassen, wenn es die Zeit erlaubt." Diese fehlende Gelassenheit während seiner ersten Karriere (1991 bis 2006) habe ihn manchmal selbst gestört. "Diese 'Scheuklappen und durch'-Mentalität, das war ein Beschützerinstinkt, den ich mir selbst aufgebaut habe. Ich wollte keinen in meine Welt reinlassen, weil ich so sehr auf die Sache fokussiert war", erklärte Schumacher. (dpa)

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