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Formel 1: Regentanz statt Samba: Vettel lacht in São Paulo

Formel 1

Regentanz statt Samba: Vettel lacht in São Paulo

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    Regentanz statt Samba: Vettel lacht in São Paulo
    Regentanz statt Samba: Vettel lacht in São Paulo Foto: DPA

    "Alles, was ich tun kann ist gewinnen. Der Druck ist auf den beiden da vor mir", sagte Red-Bull-Pilot Vettel mit verwegenem Drei-Tage-Bart vor dem möglichen Regentanz im Sambaland Brasilien. Prompt konterte Formel-1-Spitzenreiter Button, der mit seinem BrawnGP-Teamkollegen Rubens Barrichello die vordere Reihe des Podiums bei der offiziellen Pressekonferenz in São Paulo vor

    Doch "Rain-Man" Vettel, der seine fast aussichtslos erscheinende Aufholjagd auf dem Traditionskurs fortsetzen will, könnte das Wetter in die Karten spielen. Sowohl in der Qualifikation als auch beim Rennen beträgt die Niederschlagswahrscheinlichkeit 80 Prozent. Wie es aussieht, wenn es derzeit in São Paulo regnet, zeigte sich bereits, als teilweise knöcheltiefe Pfützen auf den Straßen der Stadt standen. "Ja, erfolgreich", entgegnete Vettel schelmisch grinsend, als er gefragt wurde, ob er für Regen gebetet habe. Button bangt indes: "Es kann nass sein, es kann trocken sein, es wird wichtig sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen und es nicht zu kompliziert zu machen."

    Alle drei können es noch schaffen, Button hat im Titel-Rennen aber die Pole inne - und das mit großen Vorsprung auf Barrichello und Vettel. Der Heppenheimer muss 17 Punkte aufholen, Barrichello 15. Rast Button auf dem 4,309 Kilometer langen Autodromo Jose Carlos Pace im Stadtteil Interlagos aufs Podium, kann die Party für den Piloten mit dem vermeintlichen Playboy-Image beginnen. "Die nächsten beiden Rennen werden die wichtigsten für uns alle drei in dieser Saison werden", betonte Button, der sich mit ein paar Tagen Erholung "in der Sonne" auf den nächsten Showdown vorbereitet hat.

    Vettels deutsche Rennrivalen rechnen auch nicht unbedingt mit einer WM-Wende wie 2007, als Kimi Räikkönen 17 Punkte auf Lewis Hamilton aufholte. "Sein Rückstand ist schon recht groß, er hat deutlich geringere Chancen als die Brawn-Piloten, insbesondere geringere als Jenson Button, der den Titel praktisch in der Tasche hat, wenn er fehlerlos durchkommt", sagte BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Es ist möglich, aber ich denke, dass es sehr unwahrscheinlich ist", befand auch Williams-Pilot Nico Rosberg. Komplett ausschließen wollte er es aber nicht: "Sag niemals nie."

    Die Erfahrung spricht nicht für Vettel. 41 Grand-Prix-Teilnahmen verbucht der 22-Jährige bis dato. Button kommt auf 168, Rekordhalter Barrichello auf 283. Nur gewinnen konnte der einstige Schattenmann von Michael Schumacher ausgerechnet auf seinem Heimatkurs in São Paulo noch nicht. "Das ganze Jahr ist schon ein Gewinn für mich", betonte der 37-Jährige aber, dessen Zukunft in der "Königsklasse" vor einem Jahr völlig ungewiss war.

    "Ich wünschte, ich hätte hier schon mal gewonnen", räumte er zwar ein, erzählte aber zugleich strahlend von all seinen schönen Erinnerungen an den Kurs. Neben dem Sieg auf seiner Strecke würde sich Barrichello noch lieber am 1. November in Abu Dhabi nach dem 17. und letzten WM-Lauf die Krone aufsetzen lassen. "Wenn Rubens die WM gewinnen würde, würde ich ihn hassen", sagte Button - und lachte herzhaft.

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