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Formel 1: Kehrt nach Vettels Sieg die Spannung zurück?

Formel 1

Kehrt nach Vettels Sieg die Spannung zurück?

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    Ein Vettel in Weltmeister-Form. Der Vierfach-Champion feiert seinen ersten Sieg seit über anderthalb Jahren.
    Ein Vettel in Weltmeister-Form. Der Vierfach-Champion feiert seinen ersten Sieg seit über anderthalb Jahren. Foto: Andy Brownbill (dpa)

    Melbourne Der überraschende Auftaktsieg von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel in

    Ist die neue Formel 1 wirklich besser?

    Allein die Tatsache, dass Mercedes nach den Reglement-Änderungen nicht mehr allein an der Spitze herumfährt, ist ein Fortschritt. Mehr als zwei bis maximal drei konstant siegfähige Teams an der Spitze gab es in der neueren Formel-1-Geschichte fast nie - wenn man einmal von den ersten Rennen 2012 absieht - aber damals war vor allem das Reifenchaos von Pirelli der Grund. Die optisch attraktiveren Autos und höheren Kurvengeschwindigkeiten machen sich für die Fans an der Strecke wohl eher bemerkbar als für den TV-Zuschauer. Das Problem der fehlenden Überholmanöver ist aber immer noch nicht gelöst. Diesmal gab es gerade mal fünf - auch wenn Melbourne grundsätzlich eine der „überholunfreundlichsten“ Strecken überhaupt ist.

    Hatte Ferrari in Melbourne wirklich das schnellste Auto?

    Mercedes-Sportchef Toto Wolff behauptet „ja“ – vielleicht auch, um ein bisschen von der unglücklichen Entscheidung des frühen Boxenstopps von Hamilton abzulenken. Wäre der Brite länger draußen geblieben, hätte Vettel allerdings sehr gute Chancen gehabt, durch einen sogenannten „Undercut“, einen eine Runde früheren Stopp, vorbeizugehen. Ohne das „Hindernis“ Max Verstappen wären die beiden Protagonisten aber wohl auch in der zweiten Rennhälfte hintereinander hergefahren – wenn auch dann in umgekehrter Reihenfolge. Zumindest wegfahren wie früher konnte Mercedes aber nicht, auch, weil der Silberpfeil offenbar mit den Ultrasoft-Reifen mehr Probleme hatte als der Ferrari. „Wer vorne war, hat das Tempo bestimmt“, sagt Ferrari-Chefingeniuer Jock Clear, „wer wirklich schneller war, ist schwer zu sagen.“ Wie weit das Australien-Bild für die ganze Saison repräsentativ ist, werden die nächsten Strecken zeigen. „Melbourne ist immer ein ganz besonderer Kurs. Wir müssen jetzt mal China und Bahrain abwarten“, betont Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda. „Wenn wir dort immer noch Probleme haben, dann fange ich an, mir Sorgen zu machen.“

    Wird die WM zum Duell Hamilton gegen Vettel?

    Sehr gut möglich. Denn die Teamkollegen der beiden können auf diesem Level sicher nicht eingreifen. Auch wenn Mercedes-Neuzugang Valtteri Bottas in Melbourne eine gute Leistung ablieferte: Dass er in der zweiten Rennhälfte so nahe an Hamilton herankam, lag in erster Linie daran, dass der schon deutlich Tempo herausnahm und auch seinen Motor schonte, als klar war, dass der Sieg nicht mehr in Reichweite war. Die Red-Bull-Piloten werden schon in der Anfangsphase der Saison zu viel Boden verlieren, um noch in den Titelkampf eingreifen zu können. Sowohl Hamilton als auch Vettel freuen sich sichtlich auf diesen WM-Zweikampf, den es in dieser Form noch nie gab. „Das wäre dann das Duell der wirklich Besten“, sagt der Brite – nicht ohne damit noch einmal gegen Nico Rosberg nachzutreten. Im Moment ist das persönliche Verhältnis der beiden noch sehr gut. So herzlich, wie Hamilton Vettel zu seinem Sieg gratulierte, beglückwünschte er selten einen Fahrer, der ihn gerade besiegt hatte.

    Kann Red Bull noch zur Spitze aufschließen?

    Möglich, aber es wird eine Weile dauern. Der Rennauftritt von Max Verstappen sah zwar besser aus als der Speed im Qualifying, was aber auch daran lag, dass der Red-Bull-Pilot es als einziger im Spitzenfeld riskierte, in der zweiten Rennhälfte mit Supersoft- statt mit Softreifen zu fahren. Im Moment gibt es Defizite sowohl im Chassis- als auch im Motorenbereich. Die vollmundigen Ankündigungen von Renault, alle Probleme der Tests seien gelöst, erwiesen sich als Luftblasen. Sonst hätte man nicht die Einführung der nächsten Motoren-Entwicklungsstufe schon jetzt von Barcelona auf Kanada verschieben müssen. Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass im Auto Titelpotenzial steckt: „Wir haben uns für ein anderes Konzept entschieden als die anderen. Ich denke, da ist noch viel drin. Wir konnten einige Dinge von diesem Rennen lernen.“

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