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Formel 1: Hockenheimring: Ferrari sorgt für Ärger

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Hockenheimring: Ferrari sorgt für Ärger

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    Massa und Alonso.
    Massa und Alonso.

    Enttäuschend verlief der Große Preis von Deutschland für die Gastgeber. Der große Favorit Sebastian Vettel vergab seine optimale Ausgangslage mit der Poleposition am Start und fuhr auf Platz drei.

    "Für heute bin ich nicht ganz glücklich. Der Start war der Schlüssel", analysiert der Red-Bull-Pilot die entscheidende Szene und schildert sie aus seiner Sicht: "Die ersten fünf bis zehn Meter bin ich überhaupt nicht weggekommen und war froh, dass der Motor nicht abgestorben ist. Die Drehzahl war im Keller."

    Die Red-Bull-Autos können die starken Resultate aus den Qualifyings am Samstag (zehn Pole-Positionen in bisher elf Saisonrennen) nicht in WM-Punkte umsetzen. Den Sieg holte sich der Spanier Fernando Alonso vor seinem Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa. Er war ganz offensichtlich ein angeordneter Erfolg des Doppelweltmeisters. Denn Massa erwischte einen Raketenstart und setzte sich nach der ersten Kurve an die Spitze vor Alonso. In der 49. Runde kam über den Boxenfunk die Meldung an den Brasilianer. "Fernando ist schneller als du", funkte sein Renningenieur Rob Smedley und vergewisserte sich: "Hast du diese Nachricht verstanden?"

    Massa hatte verstanden und ließ seinen in der WM-Wertung besser platzierten Teamkollegen passieren. Eigentlich ein klarer Verstoß gegen die verbotene Stallorder. Nach dem verordneten Überholmanöver versuchte Vettel noch auf den Zweiten Massa aufzuschließen, doch konnte der 23-jährige Heppenheimer die starken roten Renner nicht mehr gefährden. Die Reaktion von Sebastian Vettels Teamchef folgte prompt. "Das ist schon eine Schande. Sie haben dem einen den Sieg weggenommen und dem anderen gegeben", kommentierte Christian Horner die unsportliche Aktion.

    In der Pressekonferenz spielten die beide Ferrari-Piloten die Ahnungslosen. Massa gab vor, nach dem Boxenstopp mit den härteren Reifen nicht zurechtzukommen. Sein Stallkollege strich die Professionalität heraus: "Wir arbeiten für Unternehmen, für Teams. Manchmal gibt es Unfälle zwischen Teamkollegen, aber wir haben heute für Ferrari mit 43 Punkten das Maximale herausgeholt." Die vier Rennkommissare belegten das aber wegen Verstoßes gegen die Regeln mit einer Strafe von 100.000 Dollar

    In der WM-Gesamtwertung führt der gestern viertplatzierte Lewis Hamilton (157 Punkte) vor seinem McLaren-Mercedes-Kollegen Jenson Button (143) und den jetzt punktgleichen "Bullen" Mark Webber sowie Vettel (jeweils 136).

    Michael Schumacher fuhr auf dem neunten Platz über die Ziellinie. Den Heimvorteil vor 65.000 Zuschauern konnte der siebenfache Weltmeister nicht nutzen. "Es wird für jeden ersichtlich sein, dass das Problem nicht zwischen Lenkrad und Tank liegt", kommentierte Schumacher sein Rennen. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug verwies auf die Zukunft: "Bald werden wir besser aussehen."

    "Bald" ist relativ. Für die Silberpfeile heißt es 2011 und nicht im nächsten Rennen. Denn dass Mercedes bereits im Grand Prix am Sonntag in Budapest um den Sieg fahren kann, ist nicht zu erwarten. Von Milan Sako

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