Unbeeindruckt von einem Zwischenfall mit einem gelösten Gullydeckel hat Charles Leclerc im chaotischen Training in Baku die Bestzeit gesetzt. Nachdem die ersten Übungsrunden der Formel 1 nach einem Unfall von Williams-Pilot George Russell frühzeitig abgebrochen wurden, war Leclerc in der zweiten Session der Schnellste. Mit mehr als drei Zehntelsekunden Rückstand lag Sebastian Vettel auf Rang zwei.
Die starken Motoren der Scuderia setzten sich wie erwartet durch. Allerdings musste sich Vettel seinem zehn Jahre jüngeren Stallrivalen vor dem vierten Saisonrennen am Sonntag (14.10 Uhr/RTL und Sky) geschlagen geben. Einen Schockmoment hatte es am Freitag gegeben: Zwölf Minuten nach Beginn der ersten Einheit fuhr der Brite Russell mit hohem Tempo über einen Kanaldeckel, diese wurde vom Auto angesaugt und durchschlug den Unterboden. Teile des schwerbeschädigten Boliden flogen auf einer langen Geraden unkontrolliert durch die Luft. „Mein Körper wurde richtig durchgeschüttelt“, sagte Russell
Versuche, die Strecke wieder in Ordnung zu bringen, scheiterten kläglich. „Wie konnten sie das nur nicht richtig checken und versiegeln“, twitterte Hamilton. Als der zerstörte Williams auf einem Lkw zurück zum Team gebracht werden sollte, blieb dieser mit seinem Kran an einer Fußgängerbrücke hängen. Austretende Flüssigkeit sorgte für weitere Verzögerungen und machte das Chaos perfekt. (dpa)